Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 12: Gleitende Durchschnitte

Gleitende Durchschnitte spielen eine wichtige Rolle in der technischen Analyse und dienen auch als Basis einiger Strategien.
Dabei gibt es eine große Bandbreite von Beobachtungszeiträumen und unterschiedliche Formen der Signalerzeugung.
Wir beschränken uns in dieser Auswertung auf die 200- und 90-Tage-Linie. Zudem ist durch die große Anzahl zu untersuchenden Aktien nur eine statische Auswertung möglich. Mehr dazu im folgenden Abschnitt.

Umsetzung der Depots auf Grundlage der gleitenden Durchschnitte

Im weiteren Verlauf wird die Performance von vier Depots untersucht, die nach folgenden Kriterien zusammengesetzt sind:

  • Das Depot “200-Tage High” setzt sich aus 20 Aktien zusammen mit dem größten positiven Abstand zur  200-Tage-Linie, also den Werten, die sich am weitesten oberhalb des gleitenden Durchschnitts befinden.
  • Das Depot “200-Tage Low” setzt sich aus 20 Aktien zusammen mit dem größten negativen Abstand zur  200-Tage-Linie, also den Werten, die sich am weitesten unterhalb des gleitenden Durchschnitts befinden.
  • Das Depot “90-Tage High” setzt sich aus 20 Aktien zusammen mit dem größten positiven Abstand zur  90-Tage-Linie, also den Werten, die sich am weitesten oberhalb des gleitenden Durchschnitts befinden.
  • Das Depot “90-Tage Low” setzt sich aus 20 Aktien zusammen mit dem größten negativen Abstand zur  90-Tage-Linie, also den Werten, die sich am weitesten unterhalb des gleitenden Durchschnitts befinden.

 

Platzierung der Depots

Das Depot “90-Tage Low” rangiert mit Rang 16 im vorderen Mittelfeld, während das “200-Tage High”-Depot mit Rang 28 noch im breiten Mittelfeld landet.
Weit hinten dagegen finden sich die Depots “90-Tage High” und “200-Tage Low” mit den Plätzen 37 und 40 wieder.

Jährliche Performance der Depots auf Basis der gleitenden Durchschnitte

Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance der gleitenden Durchschnitte Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Zusammenhänge zwischen dem Abschneiden des Gesamtdepots und der Performance der einzelnen Depots auf Basis der gleitenden Durchschnitte besprechen wir im nächsten Abschnitt.

Auffälligkeiten bei den Depots auf Basis der gleitenden Durchschnitte

Betrachten wir die oben dargestellte, farblich markierte Tabelle, können wir einen Zusammenhang zwischen dem Abschneiden des Depot “200-Tage High” und dem Gesamtdepot, bzw. den Vergleichsindizes feststellen:
Schneidet das Gesamtdepot schlechter ab als das DAX, bzw. HDAX-Depot, so schneidet auch das Depot “200-Tage High” schwächer ab als das Gesamtdepot. So zu sehen in den Jahren 2014, 2018, 2021 und 2022. Übertriftt dagegen die Performance des Gesamtdepots die der Indizes (Jahre 2015, 2017 und 2020), so outperformt das Depot “200-Tage High” das Gesamtdepot meist deutlich.
Was verbirgt sich dahinter? Zum einen sind bei den Indizes Aktien mit hoher Marktkapitalisierung höher gewichtet, zum anderen sind im Gesamtdepot kleinere Unternehmen vertreten, die in den Indizes nicht vertreten sind.
Damit lässt sich sagen, dass bei einem besser performenten Gesamtdepot die kleineren Unternehmen besser abschneiden als die größeren Titel.
Nun sind in der Regel die Kurse der kleineren Werte volatiler als die der großen, d.h. die Kursschwankungen sind größer. Das lässt sich beispielsweise durch die Tatsache begründen, dass kleine Titel kleinere Handelsumsätze aufweisen, wodurch bereits kleinere Orders zu größeren Ausschlägen führen können.
So können zu Zeiten, in denen Small Caps nachgefragt werden, schnell große Kurssprünge nach oben erfolgen. Aber selbstverständlich wirkt die Volatilität auch in die Gegenrichtung, so dass in schlechten Marktphasen große Kursverluste auflaufen können.
Die Aussagen treffen auch weitestgehend das Depot “90-Tage High” zu, während diese Zusammenhänge bei den Depots “200-Tage Low” und “90-Tage Low” nicht zu erkennen sind.

Das “90-Tage Low”-Depot hat bei dieser Auswertung am besten abgeschnitten. Dabei fällt auf, dass das Depot gut performt, wenn nach einem schwächeren Jahr eine Erholung einsetzt (außer Jahr 2015). Gefallene Aktien scheinen also nach einer Korrektur wieder aufzuholen.
Auch schneiden Aktien, die sehr weit unter die 90-Tage Linie gefallen sind, im Mittel eher eine schlechtere Rendite zu bringen als die näher an der 90-Tageslinie liegen.

Das “200-Tage Low”-Depot überzeugt lediglich, wenn auch das Gesamtdepot stark steigt. Ansonsten ist das Resultat eher unterdurchschnittlich.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach dem Abstand zum gleitenden Durchschnitt über den jeweiligen Zeitraum beginnend mit dem größten Abstand oberhalb des gleitenden Durchschnitts eines jeden Depots bei den “High”-Auswertungen , bzw. dem größten Abstand unterhalb des gleitenden Durchschnitts eines jeden Depots bei den “Low”-Auswertungen.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
Durch das Anklicken werden die Bilder im Vollbildmodus angezeigt, mit dem <Zurück-Button> des Browsers gelangen Sie auf die Artikelseite zurück.

Depot “200-Tage High” Jahr 2014

Depot “90-Tage High” Jahr 2014

Depot “200-Tage Low” Jahr 2014

Depot “90-Tage Low” Jahr 2014

Depot “200-Tage High” Jahr 2015

Depot “90-Tage High” Jahr 2015

Depot “200-Tage Low” Jahr 2015

Depot “90-Tage Low” Jahr 2015

Depot “200-Tage High” Jahr 2016

Depot “90-Tage High” Jahr 2016

Depot “200-Tage Low” Jahr 2016

Depot “90-Tage Low” Jahr 2016

Depot “200-Tage High” Jahr 2017

Depot “90-Tage High” Jahr 2017

Depot “200-Tage Low” Jahr 2017

Depot “90-Tage Low” Jahr 2017

Depot “200-Tage High” Jahr 2018

Depot “90-Tage High” Jahr 2018

Depot “200-Tage Low” Jahr 2018

Depot “90-Tage Low” Jahr 2018

Depot “200-Tage High” Jahr 2019

Depot “90-Tage High” Jahr 2019

Depot “200-Tage Low” Jahr 2019

Depot “90-Tage Low” Jahr 2019

Depot “200-Tage High” Jahr 2020

Depot “90-Tage High” Jahr 2020

Depot “200-Tage Low” Jahr 2020

Depot “90-Tage Low” Jahr 2020

Depot “200-Tage High” Jahr 2021

Depot “90-Tage High” Jahr 2021

Depot “200-Tage Low” Jahr 2021

Depot “90-Tage Low” Jahr 2021

Depot “200-Tage High” Jahr 2022

Depot “90-Tage High” Jahr 2022

Depot “200-Tage Low” Jahr 2022

Depot “90-Tage Low” Jahr 2022

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 11: Kursperformance

Bisher haben wir nur Kennzahlen behandelt, die im Zusammenhang mit dem Gewinn (Verlust), dem Umsatz, dem Buchwert, der Gewinnentwicklung, der Dividende, der Rentabilität etc. standen. Oder klassisch ausgedrückt, wurden Fundamentalkennzahlen vorgestellt.

Mit der Kursperformance werden nun erstmals Kennzahlen vorgestellt, die sich nur auf den Aktienkurs beziehen. In diesem Fall sprechen wir von technischen Kennzahlen.

Umsetzung der Kursperformance-Depot

Die Kursperformance bezieht sich auf das prozentuale Verhältnis des Kurses vom 30.12. zu einem davorliegenden Datum.
In der Auswertung verwenden wir die Kursperformance bezogen auf einen Monat, drei Monaten, sechs Monaten und ein Jahr.
Für das Depot “Kursperformance 1 Jahr” des Jahres 2022 wird der jeweilige Aktienkurs zum 30.12.2021 in Bezug zum Aktienkurs vom 30.12.2020 gesetzt, also beispielsweise bei K+S:

 {Kursperformance \:1 \:Jahr = \dfrac{Aktienkurs \:30.12.2021}{Aktienkurs \:30.12.2020} = \dfrac{15,19}{7,79} = 94,99 \%}

 

Für jeden der vier Zeiträume werden die 20 Aktien mit der höchsten Kursperformance in das jeweilige Depot aufgenommen. Als Vergleichsbasis wurden auch vier Depots mit den selben Zeiträumen aufgenommen, in der aber die 20 Aktien mit der schlechtesten Kursperformance vertreten sind.

Platzierung der Kursperformance-Depots

Das Depot Kursperformance eines Jahres und das Depot Kursperformance ein Monat invers (also mit der geringsten Performance über den Zeitraum eines Monats) sind mit den Plätzen 1 und 4 ganz vorne zu finden., während das Depot Kursperformance ein Jahr invers den letzten Platz einnimmt.
Die anderen Depots sind über das untere Mittelfeld verteilt.

Jährliche Performance der Kursperformance-Depots

Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance der Kursperformance-Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Es zeigt sich kein Zusammenhang zwischen dem Abschneiden des Gesamtdepots und der Performance der Kursperformance-Depots.

Auffälligkeiten bei den Kursperformance-Depots

Rang 1 aller Kennzahlen-Depots nimmt das Depot mit der höchsten Kursperformance eines Jahres ein. Passend dazu belegt das Depot mit der geringesten Kursperformance eines Jahres den letzten Platz ein.
Weit hinten mit Platz 39 ist das Depot mit der geringsten Kursperformance der letzten 6 Monate bei Depotstart zu finden. Das komplementäre Depot (höchste Kursperformance 6 Monate) sollte nach dieser Logik eigentlich weit vorne zu finden sein, bewegt sich aber mit Rang 30 eher im unteren Mittelfeld.

Unterschiedlich sieht es bei den Depot aus, die sich auf eine Kursperformance von einem, bzw. drei Monaten beziehen. Hier schneiden die Depots mit der geringsten Performance besser ab als die mit der höchsten Performance.
Vor allem das Depot mit der geringsten Performance eines Monats landet mit Platz 4 und einer jährlichen Rendite von mehr als 9,5% sehr weit vorne. Das zeigt auf, dass die Kursbewegung über einen Monat meist noch keinen Trend ausbildet, sondern lediglich technische Rücksetzer aufweist, um dann vom tieferen Niveau deutlich zu steigen.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach der Kursperformance über den jeweiligen Zeitraum beginnend mit der größten Performance eines jeden Depots bei den Standard-Auswertungen (positive Kursperformance), bzw. der geringsten Kursperformance bei den inversen Depots.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
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Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2014

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2014

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2014

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2014

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2014

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2014

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2014

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2014

Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2015

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2015

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2015

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2015

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2015

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2015

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2015

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2015

Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2016

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2016

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2016

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2016

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2016

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2016

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2016

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2016

Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2017

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2017

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2017

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2017

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2017

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2017

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2017

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2017

Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2018

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2018

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2018

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2018

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2018

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2018

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2018

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2018

Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2019

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2019

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2019

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2019

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2019

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2019

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2019

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2019

Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2020

 

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2020

 

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2020

 

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2020

 

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2020

 

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2020

 

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2020

 

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2020

 

Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2021

 

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2021

 

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2021

 

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2021

 

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2021

 

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2021

 

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2021

 

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2021

 

Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2022

 

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2022

 

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2022

 

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2022

 

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2022

 

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2022

 

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2022

 

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2022

 

 

 

 

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 10: Eigenkapitalquote

Ursprünglich war angedacht, die Eigenkapitalquote im Teil Rentabilität mit zu behandeln. Das wäre insofern sinnvoll gewesen, da ein Bezug zur Eigenkapitalrendite besteht. Dagegen spricht, dass die Eigenkapitalquote aber eben keinen direkten Zusammenhang mit der Rentabilität eines Unternehmens hat, was letztendlich zu einem eigenen Artikel führte.

Kommen wir zur Beschreibung der Eigenkapitalquote:

Erläuterungen zur Eigenkapitalquote

Die Eigenkapitalquote gibt das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Gesamtkapital in der Bilanz eines Unternehmens wieder:

 Eigenkapitalquote = \dfrac{Eigenkapital}{Gesamtkapital}

 

Dabei steht die Eigenkapitalquote in direktem Zusammenhang zur Fremdkapitalquote, da sie zusammen immer 100 Prozent ergeben:
Beträgt die Eigenkapitalquote 30%, so muss die Fremdkapitalquote 70% betragen.

Die Quote steht auch in engem Zusammnehang zur Branche. So ist sie bei Banken und Versichungen in der Regel sehr gering, während sie beim produzierenden Gewerbe, Software- und Biotech-Unternehmen meist höher liegt.

Mit der Eigenkapitalquote allein lässt sich keine Aussage zur Qualität einer Firma machen. Wie wir im <<vorhergehenden Artikel zum Leverage-Effekt>> festgestellt haben, kann eine hohe Fremdkapitalquote die Rendite steigern, sofern die operative Rendite höher ist als die Fremdkapitalkosten.
Sinkt aber die Rendite und/oder steigen die Finanzierungskosten, kann sich das Blatt schnell drehen und es können hohe Verluste entstehen. Ist das Finanzergebnis dann erst einmal belastet, steigen die Refinanzierungskosten. Ein Teufelskreis kann entstehen.

Eine geringe Eigenkapitalquote stellt also ein Risiko dar. Value Investoren meiden solche Unternehmen.

Platzierung des Eigenkapitalquote-Depots

Das Depot notiert mit Rang 10 ziemlich weit vorne und schneidet damit besser ab als die Rentabilitäts-Depots zuvor.

Jährliche Performance des Eigenkapitalquote-Depots

Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance des EK-Quote Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Es lässt sich kein Zusammenhang zwischen der Performance des Gesamtdepots und des Eigenkapitalquote Depot feststellen.

Auffälligkeiten beim Eigenkapitalquote-Depot

Im Gegensatz zu einigen anderen Kennzahlen, die eine extreme Übergewichtung weniger Branchen aufweist, ist beim Eigenkapitalquote Depot eine gewisser Branchenmix zu erkennen.
Allerdings sind beispielsweise Banken gar nicht vertreten, dafür finden wir Technologie- , Kommunikations- und Biotechnologieaktien, also diese Titel, die im Überprüfungszeitraum sehr gut gelaufen sind.
Dieser Umstand erklärt auch die gute Performance dieser Kennzahl.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach der Eigenkapitalquote beginnend mit der größten Quote eines jeden Depots.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
Durch das Anklicken werden die Bilder im Vollbildmodus angezeigt, mit dem <Zurück-Button> des Browsers gelangen Sie auf die Artikelseite zurück.

Depot Eigenkapitalquote Jahr 2014

Depot Eigenkapitalquote Jahr 2015

Depot Eigenkapitalquote Jahr 2016

Depot Eigenkapitalquote Jahr 2017

Depot Eigenkapitalquote Jahr 2018

Depot Eigenkapitalquote Jahr 2019

Depot Eigenkapitalquote Jahr 2020

Depot Eigenkapitalquote Jahr 2021

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2022

 

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 9:Rentabilität

Es gibt eine ganze Reihe von Rentabilitätskennzahlen. Wir wollen drei davon auswerten. Dabei handelt es sich um die EBIT-Marge, die Netto-Marge, sowie die Eigenkapitalrendite.
Was sich genau hinter den einzelnen Kennzahlen verbirgt, wollen wir im folgenden Abschnitt behandeln.

Erläuterungen zu den Rentabilitäts-Kennzahlen

EBIT-Marge

Profitabel ist eine Firma, die einen hohen Anteil des Umsatzes als Gewinn verbuchen kann. So ist ein Unternehmen, das bei einem Umsatz von 100 Mio € 50 Mio € Gewinn erzielt, deutlich rentabler als ein Unternehmen das bei gleichem Umsatz nur 10 Mio € erzielt.
Nun besteht bei einem Vergleich von Firmen in unterschiedlichen Ländern beim Vergleich ein Problem. So ist die Unternehmensbesteuerung in Deutschland wesentlich höher als in den USA. Dagegen sind in den USA die Zinssätze meist höher als in Deutschland.
Um eine bessere Vergleichbarkeit zu erreichen, wird gerne mit dem EBIT (Earnings before interests and taxes – Gewinne vor Zinszahlungen und Steuern) gearbeitet. Das beinhaltet den Jahresüberschuss (Netto-Gewinn) plus Zinszahlungen plus Steuern.
Die EBIT-Marge ist dann das EBIT bezogen auf den Umsatz:

 EBIT-Marge = \dfrac{EBIT}{Umsatz}

 

Netto-Marge

Bei der Netto-Marge geht wirklich nur der Reingewinn in die Berechnung ein, d.h. im Vergleich zur EBIT-Marge werden auch Zinsen und Steuern abgezogen. Die Netto-Marge gibt also den tatsächlichen Gewinn in Relation zum Umsatz aus:

 Netto-Marge = \dfrac{Jahresueberschuss}{Umsatz}

 

Eigenkapitalrendite

Bei der Eigenkapitalrendite wird wie bei der Netto-Marge der Reingewinn verwendet. Aber er wird nicht in Bezug zum Umsatz, sondern zum Eigenkapital gesetzt.
Das Eigenkapital setzt sich in der Regel aus dem gezeichneten Kapital (Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Nennwert oder rechnerischen Nennwert bei Stückaktien), Kapital- , Gewinnrücklagen, Gewinn- bzw. Verlustvorträge und dem Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag.

 Eigenkapitalrendite = \dfrac{Jahresueberschuss}{Eigenkapital}

Platzierung der Rentabilitäts-Depots

Die Depots EBIT-Marge und Netto-Marge rangieren mit den Plätzen 23 und 25 im breiten Mittelfeld. Dagegen ist das Depot EK-Rendite mit Platz 42 ganz weit hinten zu finden. Dazu kommt noch  als eins von drei Depots eine negative Gesamtperformance,

Jährliche Performance der Rentabilitäts-Depots

Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance der Dividenden-Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Zwar lässt sich erkennen, dass in den Jahren ab 2019 die Rentabilitäts-Depots schwächer abschneiden als das Gesamtdepot. Allerdings ist kein Zusammenhang zwischen der Performance des Gesamtdepots und der Rentabilitäts-Depots zu erkennen.

Auffälligkeiten bei den Rentabilitäts-Depots

Generell gilt für alle Rentabilitätszahlen, dass die reine Marge, bzw. der reine Wert nicht sehr aussagekräftig ist. So ist unter Umständen ein hoher Wert, der aber über die Jahre kontinuierlich fällt, negativer einzuschätzen als ein tieferer Wert, der aber über die Jahre zunimmt.
Auch geht immer der Gewinn in unterschiedlicher Form mit ein, d.h. es besteht immer ein Bezug zum Gewinn pro Aktie, wie er auch beispielsweise beim KGV, beim Gewinnwachstum u.ä. mit eingeht.

Die Betrachtung muss nun in zwei Abschnitte eingeteilt werden: Die EBIT-Marge und die Netto-Marge können zusammen behandelt werden. Beide gehen von der selben Basis aus, lediglich wird beim EBIT auf die Einbeziehung der Zinszahlungen und der abzuführenden Steuer verzichtet.
Bei der Eigenkapitalrendite spielen andere Faktoren eine Rolle.

EBIT- und Netto-Marge

Was sofort in das Auge springt, ist die hohe Anzahl an Immobilienaktien in den Depots. Teilweise sind deutlich mehr als die Hälfte der Aktien im Depot Immobilienaktien. Somit ist die Performance der Depots in erster Linie von den Ergebnissen der Immobilientitel abhängig.
Diese konnten in den ersten Jahren der Auswertung den Gewinn stetig steigern und entsprechend gut abschneiden. Ab 2019 ging die Gewinnentwicklung zurück, was die Depots belastete.
Die verwendete Margen sind also stark branchenabhängig und sind insofern nicht als einzelner Bewertungspunkt sinnvoll.

Eigenkapitalrendite

Zwar ist auch die Eigenkapitalrendite branchenabhängig, allerdings ist bei den Depots zu erkennen, dass der Branchenmix deutlich breiter ist. Das ist durchaus positiv und dennoch hat das Depot sehr schlecht abgeschnitten.
Auch hier gilt, dass letztendlich die zukünftige Entwicklung bewertet wird. Sinken Gewinn und Eigenkapitalrendite, so wird auch die Performance zu wünschen übrig lassen.

Dazu kommt hier noch ein spezieller Effekt. Das Kapital eines Unternehmens setzt sich aus dem Eigenkapital und dem Fremdkapital zusammen. Eine hohe Eigenkapitalrendite ist meist auch mit hoher Fremdkapitalquote verbunden. das kann Vor- und Nachteile haben. Dazu ein einfaches Beispiel:

Anton und Berta haben 10.000 € zur Verfügung, die sie gerne investieren würde. Christian bietet Ihnen an, Anteile an seiner Firma zu erwerben. Die Rendite beträgt aktuell 8%.
Anton investiert seine 10.000 €. Berta kann einen Kredit zu einem Zinssatz von 4% aufnehmen und beschließt insgesamt 100.000 € zu investieren (10.000 € Eigenkapital und 90.000 € Fremdkapital).
Schauen wir uns an, wie sich die Investitionen entwickelt haben:

Renditesatz: 8,00% Zinsatz: 4,00%    
Name Eigenkapital Fremdkapital Rendite Rendite
abzügl. Zinsen
Eigenkapital- rendite
           
Anton 10.000,00 € 0,00 € 800,00 € 800,00 € 8,00%
Berta 10.000,00 € 90.000,00 € 8.000,00 € 5.400,00 € 54,00%

Absolut nimmt Anton 800 € ein, während bei Berta Dank der hohen Fremdkapitalquote 5.400 € zu Buche stehen. Da die Investitionssummen gleich groß sind, lässt sich der Vergleich über die absolute Rendite herstellen. Wäre die Summe nicht gleich, so wäre die Eigenkapitalrendite das Vergleichsmittel der Wahl. Hier wären es 54% bei Berta gegenüber 8% bei Anton.

Im zweiten Jahr ändern sich nun die Bedingungen. Dazu zuvor noch eine Anmerkung zum Fremdkapital (hier Kredit). Im Gegensatz zu einem privaten Bau- oder Ratenkredit, wo die Tilgung über monatliche Raten erfolgt, zahlen Unternehmen erst am Ende der Laufzeit den Kredit zurück, bzw. lösen ihn durch einen neuen ab. Diese Vorgehensweise müssen wir auch her verwenden.

Die Rendite im zweiten Jahr ist nun auf 6% gesunken, während sich der Zinssatz für das Fremdkapital auf 6% erhöht hat.

Renditesatz: 6,00% Zinsatz: 6,00%    
Name Eigenkapital Fremdkapital Rendite Rendite
abzügl. Zinsen
Eigenkapital- rendite
           
Anton 10.000,00 € 0,00 € 600,00 € 600,00 € 6,00%
Berta 10.000,00 € 90.000,00 € 6.000,00 € 600,00 € 6,00%

Beide nehmen nun 600 € ein, entsprechend beträgt bei beiden die  Eigenkapitalrendite 6%.
Nun soll im dritten Jahr die Rendite der Anlage aug 4% sinken, der Zinssatz soll sich auf 8% erhöhen.

Renditesatz: 4,00% Zinsatz: 8,00%    
Name Eigenkapital Fremdkapital Rendite Rendite
abzügl. Zinsen
Eigenkapital- rendite
           
Anton 10.000,00 € 0,00 € 400,00 € 400,00 € 4,00%
Berta 10.000,00 € 90.000,00 € 4.000,00 € -3.200,00 € -32,00%

Nun beträgt der Gewinn bei Anton 400 €, Berta macht dagegen einen Verlust von 3.200 €.
Wir können feststellen, dass Fremdkapital wie ein Gewinnhebel wirkt, wenn die Rendite höher als der Zinssatz des Fremdkapitals ist. Entsprechend ist die Eigenkapitalrendite hoch.
Ist der Zinssatz allerdings höher als die Rendite, so wirkt der Hebel in die entgegengesetzte Richtung und kann zu hohen Verlusten führen.
Der Effekt wird auch als Leverage bezeichnet.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach der Margen, bzw. Renditen beginnend mit der größten Marge/Rendite eines jeden Depots.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
Durch das Anklicken werden die Bilder im Vollbildmodus angezeigt, mit dem <Zurück-Button> des Browsers gelangen Sie auf die Artikelseite zurück.

Depot EBIT-Marge Jahr 2014

Depot Netto-Marge Jahr 2014

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2014

Depot EBIT-Marge Jahr 2015

Depot Netto-Marge Jahr 2015

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2015

Depot EBIT-Marge Jahr 2016

Depot Netto-Marge Jahr 2016

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2016

Depot EBIT-Marge Jahr 2017

Depot Netto-Marge Jahr 2017

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2017

Depot EBIT-Marge Jahr 2018

Depot Netto-Marge Jahr 2018

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2018

Depot EBIT-Marge Jahr 2019

Depot Netto-Marge Jahr 2019

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2019

Depot EBIT-Marge Jahr 2020

Depot Netto-Marge Jahr 2020

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2020

Depot EBIT-Marge Jahr 2021

Depot Netto-Marge Jahr 2021

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2021

Depot EBIT-Marge Jahr 2022

Depot Netto-Marge Jahr 2022

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2022

 

 

 

Depotcheck Jahresende 2022

Waren die beiden vorausgehenden Jahre 2020 und 2021 geprägt von Corona, so spielte die Pandemie in 2022 nur noch eine untergeordnete Rolle. Die größte Problematik bestand dabei noch durch die Unterbrechung der Lieferketten bedingt durch die Lockdowns in China.

Die Hoffnung, dass das nahende Ende der Pandemie die Börsen beflügelt, hat sich aber leider nicht bestätigt.
Der Überfall Russlands in die Ukraine hat eine Kettenreaktion ausgelöst, die die großen Aktienmärkte schwer belastete:

  1. Der Krieg in der Ukraine löste eine Welle von Sanktionen gegen Russland aus, worauf Russland die Gaslieferungen nach Europa reduzierte.
  2. Das verringerte Gasangebot sorgte für eine Erhöhung des Gaspreises. Da Gas teilweise auch zur Erzeugung elektrischer Energie eingesetzt wird, und da sich zumindest in Deutschland der Marktpreis an der teuersten Variante orientiert, stiegen auch die Strompreise massiv.
  3. Die höheren Energiepreise wurden von den Unternehmen soweit möglich auf die Produktpreise aufgeschlagen. Im Zusammenhang mit der oben erwähnten Lieferkettenproblematik, die das Angebot reduzierte, wurden die Waren deutlich teuerer.
  4. Die hohen Waren- und Energiepreise hoben die Inflationszahlen bis in den zweistelligen Bereich.
  5. Zur Bekämpfung der hohen Inflation erhöhten FED und EZB die Leitzinsen, um die Nachfrage zu senken.
  6. Die Erhöhung der Zinsen erhöht die Finanzierungskosten von Unternehmen. Vor allem noch nicht profitable Unternehmen und Unternehmen mit hoher Schuldenquote kamen dadurch unter die Räder.
    Daneben belasten die sinkende Nachfrage und der Umstand, dass die höheren Energiekosten meist nicht komplett über steigende Preise kompensiert werden können, das Finanzergebnis der Firmen.
    Auch machen die höheren Zinsen auch Anleihen wieder interessant, was über Jahre eher nicht der Fall war.

Der DAX beendete das Jahr auf XETRA-Basis mit 13.923,59 Punkten, was einem Minus auf Jahressicht von 12,35 Prozent entspricht. Mit Blick auf die ganze Problematik erscheint der Verlust noch relativ erträglich. Unter dem Jahr betrug das Minus auch mal das Doppelte nämlich rund 25 Prozent.

Durch den Wegfall des Low-Risk-5-Depots wurden nur noch 26 Depots geführt, wobei das Sparplan-Depot aufgrund des speziellen Charakters mit monatlichen Spareinlagen – wie in der Vergangenheit gehandhabt – beim Vergleich außen vor bleibt.

Von den verbliebenen 25 Depots haben 11 Depots besser als der DAX abgeschnitten. Das entspricht einer Quote von 44,0 Prozent, was minimal über dem Gesamtschnitt von 43,2 Prozent liegt. Erstmalig kann kein Depot eine positive Performance erzielen.

Beginnen wollen wir wie üblich mit der Rangliste des Jahres 2022. Die farbliche Unterscheidung soll helfen, Strategien mit ähnlicher Performance optisch anzuzeigen.

Platz Vorjahr Strategie Start am: akt. Datum: aktueller Wert Gewinn/ Verlust
             
1 12 200-Tage-Linie Strategie mit Short 02.01.14 30.12.22 13.098,07 € -3,23%
2 8 Sell in Summer 02.01.14 30.12.22 34.759,21 € -3,36%
3 13 200-Tage-Linie Strategie 02.01.14 30.12.22 22.701,87 € -5,26%
4 3 Schwergewicht 02.01.14 30.12.22 26.293,08 € -5,63%
5 2 Value Depot KBV 02.01.15 30.12.22 29.159,60 € -7,76%
6 16 Dogs of the Dow 02.01.14 30.12.22 30.072,32 € -7,95%
7 1 Small Caps Value Growth 02.01.17 30.12.22 43.375,00 € -8,88%
8 6 Low Five 02.01.14 30.12.22 34.323,54 € -9,04%
9 25 Low-2 02.01.14 30.12.22 35.307,19 € -10,25%
10 17 Unemotional Value Four Plus 02.01.14 30.12.22 36.041,19 € -10,99%
11 19 Foolish Four 02.01.14 30.12.22 24105,56 -11,39%
12 11 DAX 02.01.14 30.12.22 13.923,59 € -12,35%
13 15 Unemotional Value Four 02.01.14 30.12.22 31.988,53 € -12,88%
14 14 Modifizierte Relative Stärke 04.01.16 30.12.22 40.538,76 € -14,64%
15 21 Otto Normalverdiener Depot 02.01.14 30.12.22 27.871,23 € -15,25%
16 5 Value Depot „Feste Kriterien“ 02.01.15 30.12.22 18.855,19 € -15,47%
17 10 Relative Stärke „Sell in Summer“ 21.02.14 30.12.22 42.070,31 € -19,38%
18 4 Trendfolge 28.02.14 30.12.22 39.077,19 € -24,09%
19 23 Low-Risk-Index 06.01.14 30.12.22 19.345,27 € -24,17%
20 7 Kombinierte Methode 02.01.14 30.12.22 23.495,52 € -25,12%
21 9 Gebert-Börsenindiktor 02.01.20 30.12.22 18.098,71 € -25,15%
22 20 Low-1 02.01.14 30.12.22 13.351,34 € -26,53%
23 24 Kombination 28.02.14 30.12.22 16.119,26 € -27,74%
24 18 Relative Stärke nach Levy 21.02.14 30.12.22 42.001,60 € -29,21%
25 22 Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 02.01.15 30.12.22 13.660,19 € -33,96%
26 26 Umkehr 28.02.14 30.12.22 15.623,57 € -36,07%

Erfolgreichste Strategie war nicht ganz überraschend die 200-Tage-Linien Strategie mit Shortzertifikaten. Das Depot war vom 31.Januar 2022 bis zum 11.November 2022 mit Shortzertifikaten bestückt. Zwischenzeitlich war das Depot mehr als 18 Prozent im Plus, aber die Erholung der Märkte machte die Gewinne wieder zunichte, so dass letztendlich ein Minus von 3,2% verbleibt.
Die Standard 200-Tage-Linien Strategie profitierte von der Abwesenheit vom Markt zu dem Zeitpunkt, zu dem die Partnerstrategie mit Shortzertifikaten bestückt war. Am Ende des Jahres bleibt Rang 3 mit einem Verlust von 5,3%.
Platz 2 beansprucht die “Sell-in-Summer”-Strategie, die dieses Jahr beinahe perfekt aufging, verlor der DAX doch gut 10% zu dem Zeitpunkt von Anfang August bis Ende September, zu dem das Depot durch Abwesenheit vom Markt glänzte.

Nach Platz 3 im Vorjahr ist das Schwergwichtsdepot mit Platz 4 wieder weit vorne zu finden. Die “Dickschiffe” kamen mit einem Minus von 5,6 Prozent bisher gut aus der Krise.
Noch einigermaßen glimpflich verlief die Performance des Value Depots KBV mit Rang 5, da die Immobilienaktien mit Ausnahme der Deutsche Euroshop alle schwächelten. Vitesco und die Bankaktien konnten dies teilweise ausgleichen.

Auf Platz 6 findet sich das erste Dividendendepot mit den “Dog of the Dow”. Nicht weit entfernt tauchen mit dem “Low Five” auf Platz 8, dem “Low-2” auf Platz 9, dem “Unemotional Value Four Plus” auf Platz 10, dem “Foolish Four” auf Rang 11 und dem “Unemotional Value Four” auf Platz 13 die weiteren Dividendenstrategie auf. Unrühmliche Ausnahme bildet das “Low-1”-Depot, das mit Rang 22 einmal mehr weit hinten erscheint.

Nach zwei ersten Plätzen in Folge muss sich das Small Caps Value Growth Depot aktuell mit Platz 7 begnügen. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass viele der Small Caps aufgrund der Zinserhöhungen stark verprügelt wurden, ist das Ergebnis durchaus sehenswert.

Schon in der Vergangenheit war zu beobachten, dass die Relative-Stärke Strategien und schwache Börsenphasen keine Freunde werden. Entsprechend sind die Depots mit den Plätzen 14 (Modifizierte Relative-Stärke), 17 (Relative-Stärke “Sell-in-Summer”) und 24 (Relative Stärke nach Levy) erst in der zweiten Tabellenhälfte zu finden. Dabei wäre die Performance – zumindest der ersten beiden Depots – gar nicht so schlecht ausgefallen, hätte Uniper zu Jahresbeginn mit einem Minus von fast 57 Prozent schwer belastet.
Das führt wieder zur häufig gestellten Frage, ob der Einsatz von Stopp-Loss-Marken nicht sinnvoll wäre. Dabei ist das Problem, dass die Einzeltitel der Strategien oft sehr volatil sind. So hätte in der Vergangenheit mehrmals eine mehrwöchige Schwächephase des Marktes viele Werte ausgestoppt, die sich anschließend vervielfachten.
Meiner Meinung nach interessanter wäre hier der Ansatz, in einem schwierigen Marktumfeld eine wöchentliche Überprüfung vorzunehmen und somit Aktien frühzeitig zu verkaufen, die sich im Vergleich zu den anderen Wertpapieren schlecht entwickeln. Aber letztendlich muss hier jeder seine eigene Strategie suchen, denn selbst die beste Strategie ist nicht immer besser als andere.

Rang 15 belegt das Otto-Normalverdiener-Depot mit einer Performance von -15,3 Prozent. Hier belasteten Porsche SE und Fresenius. Bei einem Depot aus nur 6 Werten ist die Underperformance zweier Aktien kaum gut zu machen.
Auf Augenhöhe schneidet das Value Depot “Feste Kriterien” mit Platz 16 und vergleichbarer Performance ab.

So schlecht wie bis dato noch nie verbucht das Trendfolgedepot 2022 einen Verlust von 24,1 Prozent. Als Parallele zum Otto-Normalverdiener Depot lässt sich sagen, dass wenn in einem Depot aus 5 Einzeltiteln 3 davon mit einem Minus zwischen 28 und 38 Prozent aus dem Jahr gehen, das Ergebnis nicht gut sein kann.

Mit dem Low-Risk-Index, der Kombinierten Methode und dem Gebert-Börsenindikator befinden sich drei Depot auf den Rängen 19 bis 21, die mit Indexzertifikaten auf den DAX ausgestattet sind. Dass der Vergleich zum DAX so schlecht ausfällt, liegt am bisher schlechten Timing an denen die Strategien investiert, bzw. nicht investiert waren. Aber eine endgültige Beurteilung kann erst vorgenommen werden, wenn die Baisse tatsächlich “ad acta” gelegt werden kann.

Erneut ganz unten sind das Kombinationsdepot (Platz 23), das Value Depot “Einfacher, innerer Wert” und das Umkehrdepot zu finden.

Nachfolgend die Rangliste mit der Gesamtperformance. Bitte beachten Sie den unterschiedlichen Startzeitpunkt der Depots.

Platz Vorjahr Strategie Start am: akt. Datum: aktueller Wert Gewinn/ Verlust
             
1 4 Small Caps Value Growth 02.01.17 30.12.22 43.375,00 € 116,88%
2 2 Relative Stärke „Sell in Summer“ 21.02.14 30.12.22 42.070,31 € 110,35%
3 1 Relative Stärke nach Levy 21.02.14 30.12.22 42.001,60 € 110,01%
4 5 Modifizierte Relative Stärke 04.01.16 30.12.22 40.538,76 € 102,69%
5 3 Trendfolge 28.02.14 30.12.22 39.077,19 € 95,39%
6 6 Unemotional Value Four Plus 02.01.14 30.12.22 36.041,19 € 80,21%
7 7 Low-2 02.01.14 30.12.22 35.307,19 € 76,54%
8 10 Sell in Summer 02.01.14 30.12.22 34.759,21 € 73,80%
9 8 Low Five 02.01.14 30.12.22 34.323,54 € 71,62%
10 9 Unemotional Value Four 02.01.14 30.12.22 31.988,53 € 59,94%
11 13 Dogs of the Dow 02.01.14 30.12.22 30.072,32 € 50,36%
12 14 Value Depot KBV 02.01.15 30.12.22 29.159,60 € 45,80%
13 11 DAX 02.01.14 30.12.22 13923,59 45,06%
14 12 Otto Normalverdiener Depot 02.01.14 30.12.22 27.871,23 € 39,36%
15 17 Schwergewicht 02.01.14 30.12.22 26.293,08 € 31,47%
16 18 Foolish Four 02.01.14 30.12.22 24.105,56 € 20,53%
17 15 Kombinierte Methode 02.01.14 30.12.22 23.495,52 € 17,48%
18 22 200-Tage-Linie Strategie 02.01.14 30.12.22 22.701,87 € 13,51%
19 19 Low-Risk-Index 06.01.14 30.12.22 19.345,27 € -3,27%
20 24 Value Depot „Feste Kriterien“ 02.01.15 30.12.22 18.855,19 € -5,72%
21 21 Gebert-Börsenindiktor 02.01.20 30.12.22 18.098,71 € -9,51%
22 23 Kombination 28.02.14 30.12.22 16.119,26 € -19,40%
23 20 Umkehr 28.02.14 30.12.22 15.623,57 € -21,88%
24 25 Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 02.01.15 30.12.22 13.660,19 € -31,70%
25 26 Low-1 02.01.14 30.12.22 13.351,34 € -33,24%
26 27 200-Tage-Linie Strategie mit Short 02.01.14 30.12.22 13.098,07 € -34,51%

Ein neuer Spitzenreiter hat sich etabliert. Das Small Caps Value Growth Depot ist von Rang 4 an die Tabellenspitze vorgerückt. Danach folgen die Relative-Stärke Depots in Schlagdistanz, während das Trendfolgedepot zwei Plätze eingebüßt hat.
Viele Plätze gewonnen hat das 200-Tage-Linien Depot, das von Rang 22 auf 18 vorgerückt ist, sowie das Value Depot “Feste Kriterien”. Hier ging es von Rang 24 vor auf Rang 20.
Immer noch am Tabellenende rangiert das 200-Tage-Linien Depot mit Shortzertifikaten. Aber nachdem es letztes Jahr abgeschlagen die rote Laterne inne hatte, so ist es jetzt in Reichweite zum Low-1 Depot und zum Value Depot “Einfacher, innerer Wert”.

Strategie Rang Jahres-ende
2014
Rang Jahres-ende
2015
Rang Jahres-ende
2016
Rang Jahres-ende
2017
Rang Jahres-ende
2018
Rang Jahres-ende
2019
Rang Jahres-ende
2020
Rang Jahres-ende
2021
Rang Jahres-ende
2022
Durch-schn.
Rang
                     
Trendfolge 5 4 1 16 16 2 5 4 18 7,9
Modifizierte Relative Stärke 3 1 22 1 3 14 14 8,3
Small Caps Value Growth 11 24 9 1 1 7 8,8
Relative Stärke „Sell in Summer“ 4 2 4 8 19 11 7 10 17 9,1
Relative Stärke nach Levy 18 1 6 3 21 3 2 18 24 10,7
Sell in Summer 6 5 16 24 12 10 14 8 2 10,8
DAX 14 11 9 18 14 5 8 11 12 11,3
Value Depot KBV 3 12 7 23 16 24 2 5 11,5
Low Five 14 17 20 9 4 14 13 6 8 11,7
Unemotional Value Four Plus 7 21 13 4 3 18 15 17 10 12,0
Dogs of the Dow 8 14 18 12 7 12 16 16 6 12,1
Schwergewicht 16 15 14 25 15 4 18 3 4 12,7
Low-2 2 18 25 2 2 22 11 25 9 12,9
Unemotional Value Four 11 22 15 5 6 15 17 15 13 13,2
Gebert-Indikator Depot 10 9 21 13,3
Kombinierte Methode 10 12 19 23 18 6 9 7 20 13,8
Foolish Four 13 23 17 17 5 13 6 19 11 13,8
Otto Normalverdiener Depot 1 6 21 21 10 8 23 21 15 14,0
200-Tage-Linie Strategie 19 16 10 20 11 23 21 13 3 15,1
Value Depot „Feste Kriterien“ 19 5 10 25 24 19 5 16 15,4
Low-Risk-Index 9 13 24 15 17 7 20 23 19 16,3
Low-1 3 24 23 26 1 25 4 20 22 16,4
Umkehr 21 7 7 6 13 20 26 26 26 16,9
200-Tage-Linie Strategie mit Short 22 20 22 19 9 26 27 12 1 17,6
Kombination 15 8 2 22 20 21 25 24 23 17,8
Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 9 11 13 26 19 22 22 25 18,4

Es gilt weiterhin die Aussage aus dem Vorjahr, dass nicht eine Strategie durchgehend im Vorderfeld zu finden ist. Zwar gibt es qualitativ deutliche Unterschiede, aber schwächere Jahre durchleben alle vorgestellten Strategien.

Ein Blick auf 2023

Im letzten Jahr lag die Prognose der Banken für 2022 zwischen 15.000 und 18.000 Punkten. Tatsächlich lag der Schlusskurs bei 13.923,59 Punkten, also mehr als 1.000 Punkte unter der tiefsten Schätzung.
Klar war 2022 geprägt von einschneidenden Ereignissen wie der Invasions Russlands in die Ukraine. Aber war 2020 und 2021 mit der Corona-Pandemie ereignislos?

Wenn nun die Börsenprofis der Banken, die sich tagein, tagaus mit dem Thema befassen, mit ihrer Einschätzung daneben liegen, macht es dann Sinn, eigene Prognosen zu entwickeln?

Für mich persönlich muss ich die Frage mit einem eindeutigem “Ja” beantworten. Allerdings sollte man nicht darauf bauen, dass die Entwicklung wie in Aussicht gestellt auch eintritt. Stattdessen sollte die Taxierung als Leitfaden dienen, der mit dem tatsächlichen Ist-Zustand abgeglichen werden kann.
Schauen wir mal, was vor einem Jahr für steigende, bzw. fallende Kurse sprach (in schwarzer Schrift), und wie die Realität aussah (rote Schrift).

Für steigende Kurse sprach:

  • Die Dynamik der Weltwirtschaft ist intakt.
    Lieferkettenproblematik (=> steigende Preise), Krieg in der Ukraine (Sanktionen => Energiekrise => steigende Energiepreise => hohe Inflation) und Leitzinserhöhungen als Folge belasten die Nachfrage und die Gewinne der Unternehmen.
  • Ein hoher Nachholbedarf bei den Investitionen sollte Wachstum schaffen.
    Steigende Kosten lleßen kaum Geld für Investitionen.
  • Im Euro-Raum sind vorerst keine Zinsanhebungen geplant.
    Die hohe Inflation veranlasste die EZB zur Erhöhung der Leitzinsen.
  • Augenblicklich scheint die neue Omikron-Variante nicht so viele schwere Krankheitsverläufe hervorzurufen.
    Diese Prognose hat sich weitestgehend bestätigt.

Gegen steigende Kurse sprach:

  • Viele der großen Indizes bewegen sich im Bereich der historischen Allzeithochs. Es herrscht also großer Optimismus am Markt. Die positiven Aspekte sind schon eingepreist. Somit könnten negative Überraschungen zu einem erneuten Einbruch führen.
    Dafür sprechen auch die hohen KGVs vieler Indizes, die über dem historischen Mittel liegen, und nur bei entsprechend hohen Gewinnsteigerungen gerechtfertigt wären (galt schon im Vorjahr).
    Hat sich bestätigt. Negative Nachrichten führten zu Kurseinbrüchen und damit zu einer Verringerung der KGV’s.
  • Die US-Notenbank FED will in 2022 die Leitzinsen sukzessive anheben.
    Dieser Punkt traf auch zu, allerdings bedingt durch die Inflationsdaten stärker als erwartet.
  • Die Inflationsrate ist zuletzt deutlich angestiegen. Sollte sie sich auf hohem Niveau einpendeln, werden Auswirkungen auf die Zinsen unabwendbar sein.
    Die Inflationsrate hat sich nicht nur auf dem Niveau eingependelt, sondern ist noch deutlich angestiegen.
  • Lieferengpässe belasten die Produktion. Falls der Zustand längere Zeit bestehen bleibt, wird er zum Belastungsfaktor.
    Die Lieferengpässe haben belastet, sind aber wegen den anderen Problemen etwas in den Hintergrund getreten.
  • Die Drohgebärden Russlands gegenüber der Ukraine belasten die Beziehungen.
    Auch das Verhältnis zu China wird nach und nach schwieriger.
    Ich persönlich habe es mir nicht vorstellen können, doch Russland hat die Ukraine überfallen. Statt belasteten Beziehungen befinden wir uns quasi in einem Handelskrieg mit Russland.
    Das Verhältnis zu China hat sich aufgrund verschiedener Faktoren verschlechtert.
  • Neue Corona-Mutationen hängen wie ein Damokles-Schwert über der Gesellschaft.
    Corona war – von China abgesehen – kein großer Belastungsfaktor mehr.

Schließen wir hiermit das alte Jahr ab und schauen nach vorne.
Die Banken sehen den DAX Ende 2023 in einem Bereich zwischen 14.000 und 16.000 Punkten, also zwischen gleichbleibend und einem Zuwachs von knapp 15 Prozent.
Bei der folgenden Pro- und Contra-Liste werden etliche Punkte doppelt vorkommen, da die Entwicklung stark abhängig sein wird, in welche Richtung und mit welcher Stärke sich die Fakten entwickeln.
Was spricht für steigende Kurse?

  • Die Bewertungen der Indizes ist zurückgekommen und bewegt sich in einem neutralen Bereich. Bei vielen Aktien sind schlechte Nachrichten schon eingepreist, so dass Chancen auf positive Überraschungen bestehen.
  • Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Leitzins-Erhöhungen der FED und EZB in den nächsten Monaten dem Ende nähern und im zweiten Halbjahr sogar wieder gesenkt werden, sofern die Inflationsraten deutlich zurückgehen.
  • In den USA besteht die Möglichkeit einer Rezession, in der Euro-Zone eine hohe Wahrscheinlichkeit einer Rezession. D.h. eine Rezession sollte in den Kursen eingepreist sein. Fällt die Rezession milde und kurz aus, so sollte dies positive Auswirkungen auf den Markt haben.
  • Aktuell besteht zurzeit im Großen und Ganzen eine Patt-Situation im Ukraine-Konflikt. Militärisch wird kurz- bis mittelfristig kaum eine Entscheidung fallen. Die festgefahrene Situation sollte zumindest Gespräche über eine  Deeskalation ermöglichen.

Was würde gegen steigende Kurse sprechen?

  • Trotz aller oben angesprochenen Probleme im Jahr 2022 verlor der DAX nur knapp 12,4 Prozent. Sollten sich die negativen Szenarien bewahrheiten, wäre noch ziemlich Luft nach unten.
  • Ein Börsenspruch lautet “Never fight the FED”. Soll bedeuten, dass solange die FED die Leitzinsen erhöht, schwächeln die Börsen. Da der Zyklus der Zinserhöhungen noch nicht abgeschlossen ist, bleiben die Märkte unter Druck, wobei die Aussagen auch für die EZB zutreffen.
  • Wie oben erwähnt, ist von einer Rezession auszugehen. Nicht eingepreist wäre aber eine längere und stärkere Rezession.
  • Momentan scheinen in Russland die Falken zu herrschen. Eine Eskalation des Ukraine-Konfliktes z.B. auch auf Moldau kann nicht ausgeschlossen werden.
  • China hat nun die Lockdown-Politik gestoppt. Aber durch den schlechten Impfstatus und fehlende Immunität kommt es zu vielen Krankheitsfällen. Eine Verschärfung der Lieferengpässe erscheint nicht unwahrscheinlich.
  • Zuletzt haben sich die Drohgebärden Chinas gegenüber Taiwan wieder abgeschwächt. Sollten innerpolitische Probleme, z.B durch die Corona-Lage, zunehmen, so ist eine erneute Zuspitzung nicht auszuschließen. Ein Krieg würde die komplette Weltwirtschaft in den Abgrund reißen.
    Zwar ist dieses Szenario sehr unwahrscheinlich, aber …

Mein Fazit: In einem Jahr halte ich höhere Kurse für wahrscheinlich, aber der Weg dorthin könnte sehr steinig werden. Vor allem im ersten Halbjahr können wir wieder tiefere Kurse sehen. Ob dabei die Tiefs von 2022 nochmals erreicht oder gar unterschritten werden, steht allerdings in den Sternen.
Stockpicking dürfte auch im neuen Jahr das Mittel der Wahl sein. Für langfristig orientierte Anleger dürften aber gute Einstiegskurse zu finden sein. Gerne auch über mehrere Teilkäufe, da sich der optimale Einstiegszeitpunkt kaum finden lassen wird.

Ansonsten darf ich Euch ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2023 wünschen.

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 8: Dividenden

Häufig werden Aktien auch als Dividendenpapiere bezeichnet. Dividenden sind Ausschüttungen mit denen Unternehmen die Aktionäre am Gewinn beteiligen.
Aber nicht alle Unternehmen zahlen Dividenden, auch wenn sie Gewinne erzielen. Stattdessen wird davon ausgegangen, dass durch eine Re-Investition mehr Gewinn für die Aktionäre durch steigende Kurse generieren wird als durch Auszahlung einer Dividende.

Erläuterung zur Dividende

Im Zusammenhang mit der Dividende wird üblicherweise die Dividendenrendite angegeben:

 Dividendenrendite = \dfrac{Dividende je Aktie}{Aktienkurs}

 

Am Beispiel Allianz mit den Zahlen des Depots von 2021 sieht das wie folgt aus:

 {Dividendenrendite Allianz = \dfrac{Dividende je Aktie 2020e}{Aktiekurs 30.12.2020} = \dfrac{9,60}{200,70} = 4,78 \%}

 

Zu beachten ist, dass die Dividende für das Jahr 2020 erst in 2021 ausgezahlt wird. Deshalb handelt es sich auch um Schätzungen. Allerdings sind diese Schätzungen bis auf wenige Ausnahmen in der Regel genauer als die bei den Gewinnschätzungen.
Die Auszahlung erfolgt im deutschen Raum zumeist komplett am Handelstag nach der Hauptversammlung. Linde Plc als Beispiel zahlt dagegen die Dividende vierteljährlich. Diese Vorgehensweise ist auch häufig im anglo-amerikanischen Raum anzutreffen.

Ein Depot bezieht sich in Folge auf die aktuell erwartete Dividendenrendite, d.h. auf die 20 Unternehmen aus dem Aktienpool mit der höchsten Dividendenrendite.
Nun kann es aber vorkommen, dass eine Aktiengesellschaft nur einmalig eine hohe Dividendenrendite aufweist, beispielsweise wegen einer Sonderdividende. Wünschenswert wäre aber eine stabile oder gar steigende Dividendenausschüttung. Deshalb wurde ein zweites Depot aufgesetzt, in dem Firmen vertreten sind, die in den letzten 10 Jahren keine Kürzung der Dividende vorgenommen haben. Aus dieser Auswahl werden dann die Aktien mit der höchsten Dividendenrendite selektiert.

Platzierung der Dividenden-Depots

Beide Dividenden-Depots sind mit den Plätzen 20 und 22 im breiten Mittelfeld zu finden.
Schauen wir uns die Performance der einzelnen Jahre an:

Jährliche Performance der Dividenden-Depots

Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance der Dividenden-Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Beim Depot Dividenden-Rendite lässt sich – bei aller Vorsicht aufgrund der relativ dünnen Datenlage – der Trend erkennen, dass in Jahren in denen das Gesamtdepot schlecht abgeschnitten hat, die Performance deutlich besser ist.
Gegen diese These spricht allerdings das Ergebnis des Jahres 2022 beim Depot “Dividende Kontinuität 10 Jahre”. Generell waren Immobilienaktien bei den Dividenden-Depots stark gewichtet. Da die Immobilienaktien relativ gut verdient haben, konnten sie auch die Dividende halten oder auch häufig erhöhen. Im Jahr 2022 sind die Immobilienaktien im Depot “Dividende Kontinuität 10 Jahre” mit 40 Prozent extrem stark vertreten. Da aber Zinserhöhungen für diese Aktiengattung Gift sind und folglich abverkauft wurden, belasten sie das Depot auch überproportional.

Auffälligkeiten und Fakten zu den Dividenden-Depots

  • Klumpenbildung (mangelnde Diversifikation)
    Wie zuvor bereits ausgeführt, sind Immobilienaktien extrem stark gewichtet (im Mittel zwischen 20% und 25% und in der Spitze um 40%). Die möglichen Folgen sind im Jahr 2022 beim Depot “Dividende Kontinuität 10 Jahre” deutlich zu erkennen.
    Neben den Immobilienaktien ist eine gewisse Branchen-Streuung vorhanden. Allerdings fehlen Technologie-, Softwareunternehmen u.ä.
  • Verfehlung der Schätzung der erwarteten Dividende
    Da die Dividenden für ein Geschäftsjahr erst im Folgejahr ausgeschüttet werden, beruhen die verwendeten Zahlen auf Schätzungen. Allerdings sind die Schätzungen meist recht gut zu prognostizieren, womit die Abweichungen gering sind. Doch es gibt auch Ausnahmen wie beim Depot Dividendenrendite 2016:
    Für RWE wurde eine Dividende von 0,50€ je Aktie erwartet, was eine Dividendenrendite von 4,27% entsprochen hätte. Tatsächlich wurde aber keine Dividende ausbezahlt, da RWE zwischenzeitlich in die Verlustzone beim operativen Geschäft gerutscht war. Unter diesen Voraussetzungen wäre RWE dann auch nicht ins Depot aufgenommen worden.
  • Hohe Dividendenrendite aufgrund eines Kurssturzes
    Bleibt eine Dividende konstant, aber der Kurs hat sich zuletzt halbiert, so steigt die Dividendenrendite auf das Doppelte an. Zuerst einmal stellt dieser Umstand kein prinzipielles Problem dar, solange der Kurssturz temporäre Ursachen hat. Daneben besteht aber die Gefahr, dass z.B. das Geschäftsmodell nicht mehr gefragt ist. In diesem Fall ist die hohe Dividendenrendite als Warnsignal einzustufen.
  • Steigende Dividenden als Zeichen eines guten Geschäftsverlaufes
    Bei der Auswertung der Daten ist mir eines relativ schnell ins Auge gefallen: Aktien, die stetig ihre Dividenden erhöhten (die Dividende kann auch zwischendurch einfach mal konstant bleiben), hatten eine relativ gute Performance. Dazu ein Beispiel aus dem Depot “Dividendenrendite” des Jahres 2014, das in ähnlicher Form auch in den anderen jahren zu erkennen ist.

Hier wurden bei den fünf Werten mit der höchsten Performance  und dem Wert mit der geringsten Performance die Dividendenzahlung der letzten fünf jahre mit angegeben.
Bei den Aktien mit der guten Performance ist zu erkennen, dass die Höhe der Dividende tendenziell steigt, auch wenn sie zwischendurch auch mal konstant bleibt, um dann aber wieder einen Sprung vorzunehmen. Lediglich bei Hannover Rück ist im Jahre 2011 ein kleiner Rückgang erkennbar, um danach aber sofort wieder anzusteigen.
Bei MLP sinkt die Dividende in den letzten beiden Jahren. Das lässt auch auf einen Rückgang des operativen Geschäftes, bzw. des Gewinnes schließen, was den Kursrückgang erklärt.
Aber bezüglich der Höhe der Dividenden ist noch ein Wert zu beachten, der direkt im Anschluss behandelt wird.

  • Ausschüttungsquote
    Hohe Dividendenzahlungen haben ja einen gewissen Charm, aber das Unternehmen muss sich die Zahlungen auch leisten können. Erzielt eine AG einen Gewinn je Aktie von 5,00€, zahlt aber 6,00€ Dividende, so muss ein Teil der Dividende aus der Substanz entnommen werden.
    Das Verhältnis von Dividende zu Gewinn je Aktie wird als Ausschüttungsquote bezeichnet. Im obigen Beispiel würde die Ausschüttungsquote bei 120% liegen.
    Je nach Quelle wird eine maximale Ausschüttungsquote von 60% bis 70% empfohlen. darüber hinaus sollte es nur in Ausnahmefällen gehen.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach der Dividendenrendite beginnend mit der größten Rendite eines jeden Depots.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
Durch das Anklicken werden die Bilder im Vollbildmodus angezeigt, mit dem <Zurück-Button> des Browsers gelangen Sie auf die Artikelseite zurück.

Depot Dividendenrendite Jahr 2014

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2014

Depot Dividendenrendite Jahr 2015

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2015

Depot Dividendenrendite Jahr 2016

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2016

Depot Dividendenrendite Jahr 2017

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2017

Depot Dividendenrendite Jahr 2018

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2018

Depot Dividendenrendite Jahr 2019

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2019

Depot Dividendenrendite Jahr 2020

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2020

Depot Dividendenrendite Jahr 2021

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2021

Depot Dividendenrendite Jahr 2022

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2022

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 7: Gewinnwachstum

Ebenfalls zu den häufig eingesetzten Kennzahlen zählt das Gewinnwachstum.
Dabei untersuchen wir drei unterschiedliche Zeiträume, nämlich das Gewinnwachstum über ein Jahr, über drei Jahre und über fünf Jahre bezogen auf den erwarteten Gewinn des Folgejahres.

Erläuterungen zum Gewinnwachstum

Definition:

 Gewinnwachstum = \dfrac{Ergebnis je Aktie Folgejahr}{Ergebnis je Aktie Bezugsjahr}

 

Als Beispiel wollen wir die Zahlen von Encavis verwenden. Die Werte beziehen sich auf das Depot des Jahres 2021 mit den Daten vom 30.12.2020.

Gewinnwachstum Encavis:

 {Gewinnwachstum 1 Jahr = \dfrac{Ergebnis je Aktie 2021e}{Ergebnis je Aktie 2020e} = \dfrac{0,47}{0,20} = 135,00 \%}

 

 {Gewinnwachstum 3 Jahre = \dfrac{Ergebnis je Aktie 2021e}{Ergebnis je Aktie 2018} = \dfrac{0,47}{0,04} = 1075,00 \%}

 

 {Gewinnwachstum 5 Jahre = \dfrac{Ergebnis je Aktie 2021e}{Ergebnis je Aktie 2016} = \dfrac{0,47}{0,13} = 261,54 \%}

 

Wünschenswert ist verständlicherweise ein hohes Gewinnwachstum.

Platzierung der Gewinnwachstums-Depots

Die Depots mit längerem Gewinnwachstumszeitraum sind mit den Plätzen 6 und 7 weit vorne plaziert, während das Depot mit einjährigem Gewinnwachstum mit Platz 33 im unteren Mittelfeld rangiert.

Jährliche Performance der Gewinnwachstums-Depots

Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance der Gewinnwachstums-Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Depots Gewinnwachstum mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Depots Gewinnwachstums zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Depots Gewinnwachstum zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Depots Gewinnwachstum mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Während das Gewinnwachstumsdepot über ein Jahr meist schlechter abschneidet ohne Zusammenhang mit starker oder schwacher Performance des Gesamtdepots, wird bei den Depots der Gewinnwachstumsraten von 3 und 5 Jahren der Eindruck erweckt, dass diese bei stärkerer Jahresperformance besser abschneiden. Belegen lässt sich der Effekt aber aufgrund der dünnen Datenlage nicht.

Auffälligkeiten bei den Gewinnwachstumsdepots

Wie wir bei vielen Auswertungen zuvor gilt auch hier, dass die Gewinne sich auf das Folgejahr beziehen. Es handelten sich also um Schätzungen. Werden diese verfehlt, so belastet das den Aktienkurs. Wird das hohe Gewinnwachstum bestätigt oder übertroffen, so wird der Aktienkurs in der Regel unterstützt.

Warum schneiden dann die Depots mit den längerfristigen Gewinnsteigerungen besser ab als das mit dem einjährigen Gewinnwachstum?

Das Gewinnwachstum der Depotwerte ist bei den längerjährigen Depots höher. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein hohes Gewinnwachstum durch kontinuierliches Wachstum entstanden ist, ist einfach höher. Vor allem bei den Aktien, die stark gestiegen sind, lässt sich dieser Effekt erkennen.
Selbstverständlich kann das hohe Wachstum auch dadurch zustande kommen, dass der Bezugswert sehr klein war, oder die hohe Steigerung nur zu Anfang der Bezugsphase erfolgte. Aber dies ist eher die Ausnahme.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach dem Gewinnwachstum beginnend mit dem größten Gewinnwachstums eines jeden Depots.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
Durch das Anklicken werden die Bilder im Vollbildmodus angezeigt, mit dem <Zurück-Button> des Browsers gelangen Sie auf die Artikelseite zurück.

Depot Ergebniswachstum 1 Jahr 2014

Depot Ergebniswachstum 3 Jahre 2014

Depot Ergebniswachstum 5 Jahre 2014

Depot Ergebniswachstum 1 Jahr 2015

Depot Ergebniswachstum 3 Jahre 2015

Depot Ergebniswachstum 5 Jahre 2015

Depot Ergebniswachstum 1 Jahr 2016

Depot Ergebniswachstum 3 Jahre 2016

Depot Ergebniswachstum 5 Jahre 2016

Depot Ergebniswachstum 1 Jahr 2017

Depot Ergebniswachstum 3 Jahre 2017

Depot Ergebniswachstum 5 Jahre 2017

Depot Ergebniswachstum 1 Jahr 2018

Depot Ergebniswachstum 3 Jahre 2018

Depot Ergebniswachstum 5 Jahre 2018

Depot Ergebniswachstum 1 Jahr 2019

Depot Ergebniswachstum 3 Jahre 2019

Depot Ergebniswachstum 5 Jahre 2019

Depot Ergebniswachstum 1 Jahr 2020

Depot Ergebniswachstum 3 Jahre 2020

Depot Ergebniswachstum 5 Jahre 2020

Depot Ergebniswachstum 1 Jahr 2021

Depot Ergebniswachstum 3 Jahre 2021

Depot Ergebniswachstum 5 Jahre 2021

Depot Ergebniswachstum 1 Jahr 2022

Depot Ergebniswachstum 3 Jahre 2022

Depot Ergebniswachstum 5 Jahre 2022

 

 

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 6: PEG

PEG steht für Price/Earnings-to-Growth ratio oder auf Deutsch Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis. Da der englische Begriff meist auch im deutschen Sprachraum verwendet wird, werden wir im weiteren Verlauf auch mit der Bezeichnung PEG arbeiten.

Dieser Artikel beinhaltet zwei Auswertungen, nämlich die eigentliche PEG-Auswertung, sowie die Auswertung mit einem minimalen Gewinn je Aktie von mindestens 0,5 €. Dazu später mehr.

Kurzbeschreibung des PEG

Definition:

 PEG = \dfrac{KGV}{Wachstum}

Beispiele:

 PEG ABC AG = \dfrac{12,0}{12} = 1,0

Das PEG wird auch gerne als dynamisches KGV bezeichnet, da im gegensatz zum reine KGV nicht nur der statische Gewinn, sondern auch der Bezug zur Gewinnentwicklung mit einbezogen wird.

Sowohl das KGV im Zähler als auch das Gewinnwachstum im Nenner sind Schätzungen, die sich auf das Folgejahr beziehen. Ist der tatsächliche Gewinn nun beispielsweise geringer, so ist das tatsächliche KGV höher und das Gewinnwachstum kleiner. Dadurch erhöht sich das PEG deutlich, da zwei Stellschrauben darauf Einfluss nehmen.
Da das KGV mit einfließt, gelten selbstverständlich auch alle Aussagen, die beim KGV getroffen wurden.

Platzierung der PEG Depots

Während der Hintergrund des PEG Depots klar sein dürfte, dass nämlich die Aktien mit dem geringsten PEG aufgenommen werden, besteht beim PEG Depot 0,5€ noch Erklärungsbedarf. Dazu ein theoretisches Beispiel:
Gehen wir von folgenden, fiktiven Ergebnissen pro Aktie der letzten vier Jahre aus  5,00€ , -0,30€ , 0,01€  , 0,04€.
Zur Berechnung des Gewinnwachstums gehen die beiden letzten Werte ein, so dass sich ein Wachstum von 300% ergibt.
Gegenüber dem Gewinn  des ersten Jahres von 5€ je Aktie sind die 0,04€ sehr wenig. Das hohe Gewinnwachstum konnte nur zustande kommen, weil der Gewinn zuvor eingebrochen war.
Aus diesem Grund wurde noch ein Depot aufgenommen (das 0,5€-Depot), bei dem der zugrunde liegende Gewinn bei mindesten 0,5€ liegen muss, um ein extrem hohes Gewinnwachstum auszuschließen, das nur aufgrund eines sehr kleinen Basiswertes zustande kommt.

Die oben erwähnte Modifizierung mit dem 0,5€ Depot zeigt quasi gar keine Auswirkungen. Beide Depot liegen mit den Rängen 34 und 35 sehr eng zusammen.
Aber nicht nur die Tatsache, dass beide Depots annähernd gleich abschneiden ist erstaunlich, sondern auch dass sie sehr weit hinten plaziert sind, wo die Kennzahl doch eigentlich als sehr vielversprechend gehandelt wird.
Betrachten wir die Ergebnisse über die Jahre.

Jährliche Performance des PEG und des PEG 0,5€ Depots

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance der PEG Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Depot KGV mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Depot KGV zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Depot KGV zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Depot KGV mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Auch bei den PEG Depots ist kein direkter Zusammenhang zwischen dem Gesamtmarkt und der PEG Strategie zu erkennen.

Ein Blick auf die Performance der Einzelwerte

Stellvertretend für alle Auswertungen werfen wir einen Blick auf die Performance der Ausreisser des PEG Depots vom Ergebnis des Jahres 2014. Die anderen Jahre liefern ein ähnliches Bild.
Die ein oder andere Abweichung ist unausweichlich, da wir die reinen Ergebniswerte zugrunde legen, aber nicht darauf achten, inwiefern Sondereffekte Einfluss genommen haben.

“… denn sie wissen nicht, was sie tun” ist ein Kultfilm aus dem Jahre 1955. Aber die Aussage des Titels, kann uneingeschränkt auf die Börse übertragen werden, sobald wir mit Schätzungen arbeiten.
Dazu kommt nun beim PEG, dass die Abweichungen doppelt in die Berechnung eingeht, worauf im ersten Abschnitt bereits hingewiesen wurde.
Ein Beispiel soll das verdeutlichen:
Die fiktive Firma Turbopower hat am 30.12.2020 einen Kurs von 30,00€. Das geschätzte Ergebnis je Aktie für 2021 beträgt 1,50€. Das Ergebnis je Aktie für das Jahr 2020 legt bei 1,00€ (zu beachten ist, dass auch dieses Ergebnis auf einer Schätzung beruht, da die endgültigen Ergebnisse erst im Folgejahr veröffentlicht werden, sofern das Geschäftjahresende dem Ende des Kalenderjahres entspricht. Aber natürlich sind diese Schätzungen bereits wesentlich genauer als die des Vorjahres, da viele Daten schon bekannt sind).
Mit den obigen Werten kommen wir auf ein erwartetes KGV 2021 von 20 (30€ / 1,50€) und einem Gewinnwachstum von 50% (1,50€/1,00€), was ein PEG von 0,4 (20 / 50) entspricht.
Jetzt stellen wir aber am 30.12.2021 fest, dass der Gewinn voraussichtlich nur bei 1,10€ liegt. Damit wäre das KGV 2021 bei 27,3 und das Gewinnwachstum nur 10%, womit wir auf ein PEG von 2,73 kommen. Mit diesem PEG wäre die Aktie nie ins PEG Depot aufgenommen worden.

Mit diesem Hintergrund wollen wir das PEG Depot des Jahres 2014 in Augenschein nehmen. Wir beginnen mit den Top-Performern:
Bei Dialog Semiconductor wurde ursprünglich ein Ergebnis für 2014 von 1,18€ erwartet, am Ende des Jahres wird nun 1,61€ erwartet. Dadurch sinkt das erwartete PEG von 0,2 (was bereits sehr gut ist) auf 0,08.
Bei Ströer Media trifft die Übererfüllung der Erwartung nicht zu. Statt einem Gewinn von 0,76€ wird Ende 2014 nur noch 0,54€ erwartet. Dennoch kann der Kurs über 80% zulegen. Wie lässt sich dieses Resultat erklären?
Es gibt zwei Gründe, die sich aus der Tabelle auslesen lassen:
Erstens war das erwartete PEG mit 0,04 bereits sehr gering, das neue PEG ist mit 0,08 immer noch ein ausgezeichneter Wert.
Weiter wirft jefer Anleger am Jahresende 2014 bereits einen Blick auf 2015. Bei Ströer wird für das Folgejahr von einer Gewinnsteigerung um mehr als 100% ausgegangen, was die Attraktivität der Aktie erklärt.
GAGFAH und Nordex toppen die Gewinnerwartungen, während Merck zwar etwas floppt, aber hohe Ansprüche für 2015 anmeldet.

Kommen wir zu den Verlierern:
Größter Verlierer ist Osram mit einer Jahresperformance von -32,8%. Das Ergebnis ist 2,28€ auf 1,80€ gesenkt worden. Dennoch beträgt das PEG nur 0,05 für 2014. Warum also der Kurssturz?
Das lässt sich beim Blick auf das erwartete Ergebnis für 2015 erklären. Hier sinkt das Ergebnis deutlich und das PEG für 2015 ist negativ.
Bei Rheinmetall, Lanxess und der Deutschen Bank werden die Ergebnisse deutlich verfehlt, bei Vossloh und Heidelberger Druck werden sogar Verluste entstehen.

Klar spielen auch andere Faktoren ein Rolle, aber prinzipiell lässt sich feststellen, das beim PEG die Erfüllung, bzw. Nichterfüllung der Prognosen die entscheidende Rolle spielt.
Ferner ist der Überprüfungszeitraum beim PEG Depot auf ein Jahr begrenzt, aber eigentlich sind wir als Anleger auf der Suche nach Unternehmen, die über Jahre hinweg wachsen und nicht nur ein Jahr lang überzeugen.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach dem PEG jeder Aktie beginnend mit dem kleinsten PEG bei beiden Depots.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
Durch das Anklicken werden die Bilder im Vollbildmodus angezeigt, mit dem <Zurück-Button> des Browsers gelangen Sie auf die Artikelseite zurück.

PEG Depot 2014

PEG 0,5€ Depot 2014

PEG Depot 2015

PEG 0,5€ Depot 2015

PEG Depot 2016

PEG 0,5€ Depot 2016

PEG Depot 2017

PEG 0,5€ Depot 2017

PEG Depot 2018

PEG 0,5€ Depot 2018

PEG Depot 2019

PEG 0,5€ Depot 2019

PEG Depot 2020

PEG 0,5€ Depot 2020

PEG Depot 2021

PEG 0,5€ Depot 2021

PEG Depot 2022

PEG 0,5€ Depot 2022

 

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 5: KUV und KUV invers

Als letzte der vier “großen” Aktienkennzahlen behandeln wir das Kurs-Umsatz-Verhältnis.

Das KUV kommt als Vergleichskriterium häufig zum Einsatz, wenn ein Unternehmen noch keine Gewinne erzielt.

Kurzbeschreibung des KUV

Definition:

 KUV = \dfrac{Aktienkurs}{Umsatz pro Aktie}

Bezogen auf das gesamte Unternehmen beschreibt das KUV das Verhältnis von Marktkapitalisierung zu Jahresumsatz.

Beispiel:

 KUV ABC AG = \dfrac{\$10,00}{\$5,00} = 2,00

Das Kurs-Umsatz-Verhältnis wird meist hinzugezogen, wenn ein Unternehmen noch keine Gewinne erzielt. Wie bei den zuvor behandelten Kennzahlen macht der Vergleich nur Sinn bei Firmen aus gleichen Branchen.

Platzierung der KUV Depots

Während sich das inverse KUV Depot mit Platz 24 noch im Bereich des breiten Mittelfeldes befindet, landet das KUV Depot auf einem der unteren Tabellenplätzen.
Schauen wir uns die Performance der Einzelwerte an:

Jährliche Performance des KUV und des inversen KUV Depots

Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance der KUV Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Depots KCV mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Depots KCV zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Depots KCV zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Depots KCV mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Wie auch in den zuvor veröffentlichten Artikeln erwähnt, wurde Jahr 2022 bereits in <<folgendem Artikel>> separat besprochen.
Ansonsten lässt sich auch hier feststellen, dass das weder beim KUV noch beim inversen KUV Depot Zusammenhänge mit der Performance des Gesamtmarktes zu erkennen sind.

Auffälligkeiten bei den KUV Depots

  • Wert des KUV
    Es ist kein direkter Zusammenhang zwischen der Höhe des KUV und der Performance der Kursentwicklung zu erkennen. Es ist also unerheblich, ob der Wert beim Standard KUV Depot sehr klein (unter 0,1) oder eher größer ist (Bereich 0,3 bis 0,4), bzw. ob beim inversen KUV Depot der Wert größer als 50 oder gar 100 oder deutlich unter 10 ist.
  • Diversifikation
    Bei diesem Thema ist deutlich zwischen beiden Depots zu unterscheiden.
    Beim Standard KUV Depot gilt ähnliches wie bei den zuvor behandelten Kennzahlen: Technologie-, Softwareaktien u.ä. sind nicht oder kaum vertreten. Aber die anderen Branchen sind in einem breiten MIx aufgeführt.
    Beim inversen KUV Depot dagegen ist eine extreme Konzentrierung von Immobilienaktien zu erkennen. In den Jahren 2014 bis 2021 sind zwischen 7 und 10 Aktien dieser Branche vertreten. Das entspricht einem Anteil von 35 bis 50 Prozent. Lediglich 2022 wurden “nur” 4 Immobilienaktien ins Depot aufgenommen.
    Diversifikation sieht anders aus.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach dem KUV jeder Aktie beginnend mit dem kleinsten KUV beim klassischen KUV Depot und absteigend beginnend mit dem größten KUV beim inversen KUV Depot.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
Durch das Anklicken werden die Bilder im Vollbildmodus angezeigt, mit dem <Zurück-Button> des Browsers gelangen Sie auf die Artikelseite zurück.

KUV Depot 2014

KUV invers Depot 2014

KUV Depot 2015

KUV invers Depot 2015

KUV Depot 2016

KUV invers Depot 2016

KUV Depot 2017

KUV invers Depot 2017

KUV Depot 2018

KUV invers Depot 2018

KUV Depot 2019

KUV invers Depot 2019

KUV Depot 2020

KUV invers Depot 2020

KUV Depot 2021

KUV invers Depot 2021

KUV Depot 2022

KUV invers Depot 2022

 

 

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 4: KCV und KCV invers

Ebenfalls auf den meisten Börsen- und Finanzportalen ist das Kurs-Cashflow-Verhältnis angegeben.

Zwar wird diese Kennzahl nicht so häufig behandelt wie das KGV, erfährt aber immer mehr Zuspruch.

Kurzbeschreibung des KCV

Definition:

 KCV = \dfrac{Aktienkurs}{Cashflow pro Aktie}

Beispiele:

 KCV ABC AG = \dfrac{\$10,00}{\$0,50} = 20,00

 KCV XYZ AG = \dfrac{\$10,00}{\$1,25} = 8,00

Zu beachten ist, dass für diese Kennzahl in der Regel der operative Cashflow verwendet wird. Er berechnet sich aus allen operativen Einnahmen abzüglich allen operativen Ausgaben.
Dabei handelt es sich um einen tatsächlichen Geldfluss (Cashflow), wodurch Bilanzierungsspielräume vermieden werden.

Platzierung der KCV Depots

Das KCV Depot ist sehr weit vorne auf Platz 5 zu finden. Auch das inverse KCV Depot ist mit Rang 14 im voderen Mittelfeld plaziert.
Schauen wir uns die Performance der Einzeljahre an:

Jährliche Performance des KCV und des inversen KCV Depots

Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance der KCV Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgedne Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Depots KCV mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Depots KCV zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Depots KCV zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Depots KCV mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Das Jahr 2022 wurde bereits in <<folgendem Artikel>> separat besprochen.
Ansonsten lässt sich feststellen, dass das weder beim KCV noch beim inversen KCV Depot Zusammenhänge mit der Performance des Gesamtmarktes zu erkennen sind.

Auffälligkeiten bei den KCV Depots

  • Wert des KCV
    Auch bei den KCV Depots ist kein direkter Zusammenhang zwischen der Höhe des KCVs und der Performance festzustellen. Also spielt es keine Rolle, ob aus der Auswahl der 20 Aktien der KCV bei “5” oder bei “1” liegt. teilweise kommt es vor, dass bei sehr geringem KCV unter “1” eine schwache Performance erzielt wird. Aber diese Auswirkung ist nicht kontinuierlich erkennbar.
    Kann sein, muss aber nicht sein! Das klingt erst einmal sehr schwammig, hat aber doch einen praktischen Aspekt, nämlich bei sehr kleinen KCVs sollte ein genauerer Blick auf die Aktie, deren Zahlenwerk und deren Risiken geworfen werden (was ja eigentlich auch ohne Warnsignale immer geschehen sollte).
    Zur gleichen Erkenntnis sind wir ja auch schon bei den zuvor behandelten Kennzahlen gekommen.
    Beim inversen KCV fiel in den ersten Jahren auf, dass Aktien mit einem KCV größer als “100” eine eher schlechtere Performance aufwiesen, aber in den Folgejahren waren die hoch bewerteten Aktien auch ganz vorne zu finden. Somit bestätigt sich die Aussage von oben, dass auch hier die Höhe des KCV keinen ausgewiesenen Einfluss auf die Performance hat.
  • Diversifikation
    Wie schon beim KGV und KBV Depot fehlen auch beim KCV Depot weitestgehend Technologie- und Softwareaktien. Dennoch ist hier der Branchenmix etwas breiter, d.h. der extreme Anteil an Immobilien-, Bank- und Automobilaktien ist nicht zu erkennen.
    Beim inversen KCV Depot ist der Branchenmix dennoch weitaus breiter.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach dem KCV jeder Aktie beginnend mit dem kleinsten KCV beim klassischen KCV Depot und absteigend beginnend mit dem größten KCV beim inversen KCV Depot.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
Durch das Anklicken werden die Bilder im Vollbildmodus angezeigt, mit dem <Zurück-Button> des Browsers gelangen Sie auf die Artikelseite zurück.

KCV Depot 2014

KCV invers Depot 2014

KCV Depot 2015

KCV invers Depot 2015

KCV Depot 2016

KCV invers Depot 2016

KCV Depot 2017

KCV invers Depot 2017

KCV Depot 2018

KCV invers Depot 2018

KCV Depot 2019

KCV invers Depot 2019

KCV Depot 2020

KCV invers Depot 2020

KCV Depot 2021

KCV invers Depot 2021

KCV Depot 2022

KCV invers Depot 2022

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