“Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen”
Alle Anleger kennen diese Börsenregel, viele verstehen sie und einige wenige setzen sie um.
Warum es der menschlichen Psyche so schwer fällt, die Regel anzuwenden, ist sehr schön in diesem Artikel der IG Market in Finanzen.net nachzulesen.
Hilfreich ist auch, sich vor Augen zu führen, um wieviel ein Kurs steigen muss, um Verluste wieder auszugleichen, wie in der folgenden Tabelle ausgeführt:
Kursverlust in % | Kursgewinn in % zum Ausgleich der Verluste |
1,00% | 1,01% |
2,00% | 2,04% |
5,00% | 5,26% |
10,00% | 11,11% |
20,00% | 25,00% |
30,00% | 42,86% |
40,00% | 66,67% |
50,00% | 100,00% |
60,00% | 150,00% |
70,00% | 233,33% |
80,00% | 400,00% |
90,00% | 900,00% |
Beispielsweise muss ein Investment nach einem Verlust von 10% um 11,11% steigen, damit der Einstandskurs wieder erreicht wird. Das sollte durchaus im Bereich des möglichen liegen.
Liegt der Verlust bei 20%, so muss der Kurswert um 25% steigen, was schon einer kleinen Herausforderung entspricht.
Sind die Verlust noch höher, geht es regelrecht “ins Eingemachte”: Zur Kompensation eines Verlustes von 50% ist daraufhin eine Kursverdopplung erforderlich, um einfach wieder die Startlinie zu erreichen.
Sie sehen, eine Verlustbegrenzung ist unverzichtbar.
Ab wann sollte man die Reißleine ziehen?
Vermutlich kennen Sie die Antwort schon: das lässt sich nicht pauschal sagen.
So hat jeder Mensch seine eigene Risikoneigung. Für einige ist ein Verlust von 5% schon eine Tragödie, andere sind bereit der höheren Chancen wegen auch höhere Risiken einzugehen.
Ferner muss berücksichtigt werden, welchen Anteil ein Investment im Bezug zu ihrer gesamten Investitionssumme hat, und wie volatil ihr Investment ist. Z.B. macht es wenigen Sinn, bei einer Aktie mit hoher Volatilität (d.h. mit einer hohen Schwankungsbreite des Wertes) einen sehr engen Stoppkurs zu setzen, da die Wahrscheinlichkeit ausgestoppt zu werden sehr hoch ist. Auch sehr viele kleine Verluste können ihr Depot leeren.
Das sollen nur einige Punkte sein, die die Komplexität andeuten sollen.
Doch die Kernausage soll eine andere sein: es gibt für jeden Anlagetyp Möglichkeiten, mit begrenztem Verlustrisiko zu investieren. Mit der Protective-Put-Strategie wurde im letzten Artikel bereits ein Mittel vorgestellt.
In naher Zukunft sollen deshalb immer wieder Artikel erscheinen, die sich mit dem Thema Risikomangement, Verlustbegrenzung und Risikominderung befassen, bzw. die entsprechende Strategien vorstellen.
Ich hoffe, Sie sind dabei.
2 Kommentare
Sehr ggehrte herren,
Ich danke ihnen recht herzlich fuer ihren kostenlosen dienst den ich sicherlich weiterempfehlen werde.
Danke
Freundlich!
Michael friedrich
Autor
Vielen Dank für den netten Kommentar.