Auswertung Börsensignale Teil 6: Wirtschaftsindikatoren

Die Wirtschaftsindikatoren setzen sich aus den fünf folgenden Unterkategorien zusammen:

– ifo Geschäftsklimaindex
– ZEW Konjunkturerwartungen
– GfK Konsumklimaindex
– Einkaufsmanagerindex
– Auftragseingangsindex des verarbeitenden Gewerbes

Es gibt Vorgaben, wie die Daten zu bewerten sind. So gilt beim ifo Geschäftsklimaindex und beim Auftagseingangsindex ein Wert über 100 als positiv (Kaufsignal) und ein Wert unter 100 als negativ (Verkaufssignal).
Beim Einkaufsmanagerindex liegt der Grenzwert bei 50, beim ZEW Konjunkturindex und dem GfK Konsumklimaindex bei 0.

Werfen wir einen Blick auf die Performance, sehen wir ein vertrautes Bild:
Sowohl der Gesamt- als auch die Einzelindikatoren hinken der Buy-and-Hold Strategie weit hinterher. Laßt uns versuchen, Gründe dafür auszumachen.

In der Tabelle fällt ins Auge, dass die Performance umso besser ist, je länger der Investitionszeitraum ist. Der Gesamtindikator generierte im März 2022 ein Verkaufssignal, das bis zum Ende der Untersuchung zum 31.05.2024 Bestand hatte. Mit kleinen Abweichungen finden wir die Abwesenheit vom Markt in dieser Periode auch bei den Unterkategorien.
In dem Zeitraum stieg der DAX um 28,3%, ein Aufschwung der den Wirtschaftindikatoren entging.

Taugen die Indikatoren also nichts?
Sorry, aber das lässt sich so pauschal nicht sagen. Die Indikatoren beziehen sich alle auf Deutschland, wir vergleichen die Performance aber mit den DAX-Konzernen. Und die – richtig – agieren international. Bei einer stagnierenden deutschen Wirtschaft, können diese Multis immer noch in anderen Regionen gutes Geld verdienen.
Ein Fakt, der diese These unterstützt, ist der Umstand, dass der SDAX mit kleineren Werten in dem Zeitraum nur um rund 6% zulegen konnte.

Ein weiterer Punkt ist der Zeitraum der Datenerhebung. Die Indikatoren werden meist Mitte des Monats plus/minus ein paar Tage je nach Index veröffentlicht. Aber das ist nicht der Termin zu dem die Umfragen erhoben wurden. Dieser Termin liegt meist im Vormonat (beim Auftragseingangsindex kommen die Werte sogar mit einer Verzögerung von drei Monaten).
Die Börse dagegen handelt die Zukunft. Dabei geht es nicht um die paar Wochen Verzug, sondern der Effekt ist weitläufiger. Zuletzt war die Entwicklung der Märkte immer geleitet von der möglichen Entwicklung der Leitzinsen. Beispielsweise:
Sinkende Inflation => größere Wahrscheinlichkeit von Leitzinssenkungen => höhere Kurse (und umgekehrt).
Bis Leitzinssenkungen aber bei der Wirtschaft ankommen, können ein bis zwei Jahre vergehen und finden damit noch keinen Eingang in die Indikatoren.

Sicherlich ist das nur ein kleiner Teil der Wahrheit. Falls Ihr noch weitere Informationen habt, oder falls Ihr anderer Meinung seid, würde ich mich über einen Kommentar freuen.

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