Auswertung Börsensignale Teil 2: Technische Indikatoren

Nachdem im letzten Artikel das Gesamtergebnis ausgewertet wurde, soll nun die erste Kategorie, also die verwendeten technischen Indikatoren untersucht werden.

Der Oberbegriff setzt sich aus drei Unterkategorien zusammen:

– Signale der 200-Tage Line mit dem 3%-Kriterium.
– Signale des RSI (30-Tage, 70/30).
– Signale max. Drawdown mit der 15%-Regel.

In der Auswertung wurde die Performance der gesamten technischen Indikatoren, sowie die einzelnen Unterkategorien mit einer reinen Buy-and-Hold Strategie verglichen.
Wie bei der Gesamtbetrachtung ist der Überprüfungszeitraum vom Februar 2014 bis Ende Mai 2024.

Wie schon bei der Gesamtauswertung schneiden alle Indikatoren schlechter ab als die Buy-and-Hold Strategie. Am besten performt die Oberkategorie der technischen Indikatoren, die noch in die Nähe der Haltestrategie rangiert, knapp gefolgt vom RSI.
Auffällig ist das schwache Abschneiden der 200-Tage-Linien Strategie mit einer durchschnittlichen, jährlichen Performance von lediglich 3,2%. Ich habe erst kürzlich einen Backtest der Strategie vom 02.01.1990 bis 31.08.2024 vorgenommen. Dabei war das Resultat mit 8,2% pro Jahr deutlich besser als Buy-and-Hold (+7,0%).

Wie kommen nun die Unterschiede zustande?
Eigentlich kann ich nur wiederholen, was bei der Gesamtauswertung schon berichtet wurde:

“Ein Wertvernichter war dann die Corona-Krise im Jahr 2020. Die Auswertung zeigte erst nach unten, als der DAX bereits das Tief erreicht hatte. D.h. zum tiefsten Kurs wurde verkauft, während ein Einstiegssignal für die verschiedenen Auswertungen erst zu einem weit höheren Kurs wieder generiert wurde.
Diese Phase hat bei allen untersuchten Strategien viel Performance gekostet.

Dabei darf aber auch nicht außer Acht gelassen werden, dass der Corona-Crash in seiner Ausprägung einzigartig in der Geschichte war. So wurde die Tiefstkurse bereits nach rund einem Monat erreicht, um dann aber sofort wieder steil anzusteigen Zwar gab es in der Vergangenheit weitaus größere Rückschläge, aber alle anderen großen Bärenmärkte verliefen über einen viel längeren Zeitraum.”

Deshalb hat sich auch der RSI-Indikator relativ gut gehalten, da bereits vor der Pandemie ein Verkaufssignal erfolgt war. Aber so außergewöhnlich der Verlauf auch war, wir können die Tatsachen nicht ignorieren. Schließlich weiß kein Mensch, ob in zwei oder drei Jahren nicht etwas Ähnliches, wenn auch aus anderen Ursachen, auftritt.

Stattdessen müssen wir konstatieren, dass der Analysezeitraum von 10 Jahren einfach zu kurz für eine wirklich aussagekräftige Auswertung ist.

2 Kommentare

  1. Danke:
    Ich habe diese Seite erst zufällig vor zwei Wochen entdeckt, seit dem intensiv studiert und bin begeistert! Soviel profundes Wissen, intensive Analysen und hilfreiche Beratung gepaart mit Kreativität und selbstkritischer Sachlichkeit erscheinen mir einmalig. Großes Kompliment und vielen Dank.

    Zu mir:
    Ich bin seit 24 Jahren mit dem größten Teil meines Vermögens in Aktien investiert. Dabei konnte ich eine deutliche Outperformance erreichen bei allerdings sehr hohe Volatilität des Depots. Meine Strategie: Überwiegend mittel- bis langfristige “buy and hold” nach fundamentale Kriterien. Und immer dann, “”wenn die Kanonen donnern”, mit restlichem und neuem Kapital sowie Depotkredit in den fallenden Markt hinein zukaufen, vor allem niedrig gehebelte Indexzertifikate.

    Vorschlag:
    Mittlerweile bin ich älter und agiere zunehmend defensiver. Dabei finde in gleitende Durchschnitte in vielen Börsenphasen als wenig geeignet für das Timing. Seit zwei Jahren ziehe ich dafür stattdessen zunehmend überzeugt die Signallinien des “Supertrends” heran. Dieser Indikator berücksichtigt die Volatilitäten am Markt und zeigt an, wenn sich ein Trendwechsel signifikant (!) andeutet. Wenn also hier nach Anregungen gefragt wird für weitergehende Analysen, wäre das mein Vorschlag. Wie bei allen Trendfolgesignalen käme es auch hier daran darauf an, Fehlsignale in Seitwärtsphasen zu minimieren. So könnte ich mir beispielsweise vorstellen, bei einem unteren Ausbruch auf Wochenbasis auszusteigen ud ddeinen rechtzeitigen Einstieg auf Basis der Tagesscchlusskurse zu wählen. Oder man verwendet für den Einstieg einen anderen Parameter, zum Beispiel ein klares MACD Signal

    1. Herzlichen Dank für den inspirierenden Kommentar.
      Ich muss eingestehen, dass mir der Supertrend-Indikator bisher unbekannt war. Der MACD ist mir geläufig, habe mich aber nur oberflächlich damit befasst.
      Aber die Anregung hat mich neugierig gemacht. Ich habe eine Untersuchung dazu in meine “ToDo”-Liste aufgenommen.
      Aber es wird noch ein paar Wochen dauern, bis die Umsetzung erfolgen wird, da ich erst die Auswertung der Börsensignale fertigstellen will und dazu noch ein anderes Projekt in der Pipeline habe.
      Beste Grüße
      Mathias

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