Ursprünglich war angedacht, die Eigenkapitalquote im Teil Rentabilität mit zu behandeln. Das wäre insofern sinnvoll gewesen, da ein Bezug zur Eigenkapitalrendite besteht. Dagegen spricht, dass die Eigenkapitalquote aber eben keinen direkten Zusammenhang mit der Rentabilität eines Unternehmens hat, was letztendlich zu einem eigenen Artikel führte.
Kommen wir zur Beschreibung der Eigenkapitalquote:
Erläuterungen zur Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote gibt das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Gesamtkapital in der Bilanz eines Unternehmens wieder:
Dabei steht die Eigenkapitalquote in direktem Zusammenhang zur Fremdkapitalquote, da sie zusammen immer 100 Prozent ergeben:
Beträgt die Eigenkapitalquote 30%, so muss die Fremdkapitalquote 70% betragen.
Die Quote steht auch in engem Zusammnehang zur Branche. So ist sie bei Banken und Versichungen in der Regel sehr gering, während sie beim produzierenden Gewerbe, Software- und Biotech-Unternehmen meist höher liegt.
Mit der Eigenkapitalquote allein lässt sich keine Aussage zur Qualität einer Firma machen. Wie wir im <<vorhergehenden Artikel zum Leverage-Effekt>> festgestellt haben, kann eine hohe Fremdkapitalquote die Rendite steigern, sofern die operative Rendite höher ist als die Fremdkapitalkosten.
Sinkt aber die Rendite und/oder steigen die Finanzierungskosten, kann sich das Blatt schnell drehen und es können hohe Verluste entstehen. Ist das Finanzergebnis dann erst einmal belastet, steigen die Refinanzierungskosten. Ein Teufelskreis kann entstehen.
Eine geringe Eigenkapitalquote stellt also ein Risiko dar. Value Investoren meiden solche Unternehmen.
Platzierung des Eigenkapitalquote-Depots
Das Depot notiert mit Rang 10 ziemlich weit vorne und schneidet damit besser ab als die Rentabilitäts-Depots zuvor.
Jährliche Performance des Eigenkapitalquote-Depots
Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.
Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance des EK-Quote Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:
- Gelbgrün: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
- Hellgrün: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
- Orange: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
- Rot: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
Es lässt sich kein Zusammenhang zwischen der Performance des Gesamtdepots und des Eigenkapitalquote Depot feststellen.
Auffälligkeiten beim Eigenkapitalquote-Depot
Im Gegensatz zu einigen anderen Kennzahlen, die eine extreme Übergewichtung weniger Branchen aufweist, ist beim Eigenkapitalquote Depot eine gewisser Branchenmix zu erkennen.
Allerdings sind beispielsweise Banken gar nicht vertreten, dafür finden wir Technologie- , Kommunikations- und Biotechnologieaktien, also diese Titel, die im Überprüfungszeitraum sehr gut gelaufen sind.
Dieser Umstand erklärt auch die gute Performance dieser Kennzahl.
Auflistung der Daten
Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach der Eigenkapitalquote beginnend mit der größten Quote eines jeden Depots.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
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Depot Eigenkapitalquote Jahr 2014
Depot Eigenkapitalquote Jahr 2015
Depot Eigenkapitalquote Jahr 2016
Depot Eigenkapitalquote Jahr 2017
Depot Eigenkapitalquote Jahr 2018
Depot Eigenkapitalquote Jahr 2019
Depot Eigenkapitalquote Jahr 2020
Depot Eigenkapitalquote Jahr 2021
Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2022