Sell-in-Summer – pausieren im Sommer, aber wann?

Sell in May and go away, but remember to come back in September“, lautet eine alte Börsenweisheit. Also im Mai verkaufen und im September wieder einsteigen? Oder doch wie in unserem virtuellen “Sell-in-Summer” Depot nur im August und September durch Abwesenheit vom Markt glänzen? Letzteres wird bei Wikipedia und diversen Finanzportalen propagiert. Oder doch besser im Mai und Juni aussteigen, wie ein Leser vor Jahren einmal vorgeschlagen hat?

Nachdem zuletzt auch in einem Kommentar die Frage aufkam, wie die “Sell-in-Summer” Strategie über einen längeren Zeitraum abgeschnitten hat, lag die Idee nahe, zu dem Thema etwas Höhlenforschung zu betreiben.

Grundlagen der Auswertung

Für die Auswertung wurde ein Zeitraum von 33 Jahren untersucht, exakt vom 02.01.1990 bis zum 31.12.2022.
In dem Zeitraum wurden jeweils 34 Käufe und 33 Verkäufe getätigt. Die unterschiedliche Anzahl ergibt sich daraus, dass im ersten Jahr zwei Käufe erfolgten, nämlich Anfang Januar und nach Ende der “Sommer”-Phase.
Aufgrund der identischen Anzahl von Transaktionen wurde auf die Einbeziehung von Transaktionskosten und ETF-Kosten verzichtet. In die Überlegung einbezogen wurden auch die Tatsachen, dass zum einen die Kosten für einen DAX-ETF meist sehr gering, zum anderen Transaktionskosten abhängig vom Broker und vom finanziellen Einsatz sind.
Als Startwert wurden 20.000€ definiert, wohl wissend, dass es 1990 noch keinen Euro gab.

Nach dem Motto “wennschon, dennschon” wurden alle möglichen Varianten zwischen Mai und September durchgespielt, was heißt:

  • Alle Monate einzeln von Mai bis September, also Verkauf der ETFs nur im Mai, nur im Juni usw.
  • Alle zusammenhängende Zwei-Monats-Zeiträume, also Verkauf der ETFs im Mai und Juni, im Juni und Juli usw.
  • Alle zusammenhängende Drei-Monats-Zeiträume (s.o.).
  • Alle zusammenhängende Vier-Monats-Zeiträume.
  • Gesamter Zeitraum von Mai bis Ende September.

Als Vergleichsbasis wurde noch die Buy-and-Hold Strategie mit aufgenommen, also das durchgängige Halten der ETFs.
Das Ergebnis sieht wie folgt aus:

Zeitraum Sell-in-Summer
Startwert Endwert Performance % Performance p.a. %
         
Buy-and-Hold 20.000,00 € 161.046,97 € 705,23% 6,53%
         
Mai 20.000,00 € 118.968,36 € 494,84% 5,55%
Juni 20.000,00 € 177.610,70 € 788,05% 6,84%
Juli 20.000,00 € 125.587,16 € 527,94% 5,73%
August 20.000,00 € 325.012,44 € 1525,06% 8,82%
September 20.000,00 € 349.305,80 € 1646,53% 9,05%
Mai+Juni 20.000,00 € 137.672,63 € 588,36% 6,02%
juni+Juli 20.000,00 € 145.332,05 € 626,66% 6,19%
juli+August 20.000,00 € 265.945,27 € 1229,73% 8,16%
August+September 20.000,00 € 739.695,22 € 3598,48% 11,56%
Mai-Juli 20.000,00 € 112.652,26 € 463,26% 5,38%
Juni-August 20.000,00 € 307.757,34 € 1438,79% 8,64%
Juli-September 20.000,00 € 605.264,35 € 2926,32% 10,89%
Mai-August 20.000,00 € 238.554,11 € 1092,77% 7,80%
Juni-September 20.000,00 € 700.424,36 € 3402,12% 11,38%
Mai-September 20.000,00 € 542.924,87 € 2614,62% 10,52%

Zwecks besserer Übersichtlichkeit hier noch einmal das Ergebnis sortiert nach der Performance:

Zeitraum Sell-in-Summer Startwert Endwert Performance % Performance p.a. %
         
August+September 20.000,00 € 739.695,22 € 3598,48% 11,56%
Juni-September 20.000,00 € 700.424,36 € 3402,12% 11,38%
Juli-September 20.000,00 € 605.264,35 € 2926,32% 10,89%
Mai-September 20.000,00 € 542.924,87 € 2614,62% 10,52%
September 20.000,00 € 349.305,80 € 1646,53% 9,05%
August 20.000,00 € 325.012,44 € 1525,06% 8,82%
Juni-August 20.000,00 € 307.757,34 € 1438,79% 8,64%
juli+August 20.000,00 € 265.945,27 € 1229,73% 8,16%
Mai-August 20.000,00 € 238.554,11 € 1092,77% 7,80%
Juni 20.000,00 € 177.610,70 € 788,05% 6,84%
Buy-and-Hold 20.000,00 € 161.046,97 € 705,23% 6,53%
juni+Juli 20.000,00 € 145.332,05 € 626,66% 6,19%
Mai+Juni 20.000,00 € 137.672,63 € 588,36% 6,02%
Juli 20.000,00 € 125.587,16 € 527,94% 5,73%
Mai 20.000,00 € 118.968,36 € 494,84% 5,55%
Mai-Juli 20.000,00 € 112.652,26 € 463,26% 5,38%

Tatsächlich schneidet die “Sell-in-Summer” Strategie mit der Abwesenheit vom Aktienmarkt in den Monaten August und September am Besten ab. Aber auch der Zeitraum Juni bis September erzielt annäherend gleich gute Resultate.
Mit Blick auf das Gesamtergebnis ist es nicht überraschend, dass bei den Einzelmonaten der September und der August die beste Performance liefert.

Auffällig ist aber auch, dass fünf der untersuchten Zeiträume weniger Rendite als eine Buy-and-Hold Strategie erzielen.

Legen die Ergebnisse uns Anlegern damit nahe, Ende Juli alles zu verkaufen, Anfang Oktober wieder einzusteigen und sich zeitnah über einen schönen Reibach freuen zu dürfen?
Schauen wir und die Rendite der einzelnen Jahre bei der “Sell-in-Summer” Strategie in den Monaten August und September an:

Jahr Gewinn in % Augut+September
Verlust in % August+September
     
1990   -30,44%
1991   -0,94%
1992   -9,23%
1993 6,24%  
1994   -6,28%
1995   -1,18%
1996 7,10%  
1997   -6,29%
1998   -24,22%
1999 0,94%  
2000   -5,46%
2001   -26,50%
2002   -25,16%
2003   -6,63%
2004   -0,07%
2005 3,23%  
2006 5,67%  
2007 3,66%  
2008   -10,01%
2009 6,43%  
2010 1,32%  
2011   -21,22%
2012 6,55%  
2013 3,85%  
2014 0,71%  
2015   -14,58%
2016 1,68%  
2017 5,86%  
2018   -4,36%
2019 1,96%  
2020 3,63%  
2021   -1,83%
2022   -10,16%
     
Anzahl Gewinne/Verluste 15 18
Durchscnittliche Rendite 3,92% -11,36%

Wir können feststellen, dass die Unterschiede bei der Anzahl der Kurssteigerungen in den Monaten August und September mit 15 gar nicht soweit entfernt ist von den 18 Fällen bei denen es in dem Zeitraum Kursrückschläge gab. Zudem kam es zweimal vor, dass drei Jahre hintereinander positive Kursentwicklungen zu Buche standen.
Also eine “schnell-reich-werden” Strategie haben wir nicht vor uns.

Andererseits fällt auf, dass die Kurssteigerungen nur gering ausgefallen sind. So waren es im besten Jahr gerade einmal 7,1% und im Schnitt 3,9%. Demgegenüber betrug der größte Verlust über nur zwei Monate 30,4%. Insgesamt fünfmal betrug das Minus mehr als 20%, so dass im Schnitt 11,4% Verlust entstanden.

Diese Fakten geben der Strategie ihre Daseinberechtigung, da sie in der Vergangenheit schon desöfteren vor größeren Verlusten bewahrt hat. Aber die Stärke zeigt sich erst bei einem längeren Anlagehorizont.

Meine persönliche Meinung ist, dass die Strategie als Depotbeimischung durchaus Sinn macht, zumal sie einfach und ohne großen Zeitaufwand umsetzbar ist. Aber das komplette Depot empfehle ich nicht damit umzusetzen, da hier einfach die Diversifizierung zu gering ist. Und ob die Strategie auch mit einem breiter gefächertem Index wirksam ist, lässt sich mit dieser Auswertung nicht beurteilen. 

 

 

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 15: Auf einen Blick

In diesem Beitrag wollen wir die jeweiligen Resultate im Überblick darstellen.

Dies betrifft das Gesamtergebnis, das Ergebnis mit jährlicher Performance, die farblich bewertet wird.

Weitere Bewertungen sollen an dieser Stelle nicht vorgenommen werden, da diese den Einzelauswertungen zu entnehmen sind.
Mehr dazu wie es weitergeht, erfahren Sie am Schluss des Artikels.

Das Gesamtergebnis der Auswertungen

Im Anschluss wird der Gesamtdepotwert der einzelnen Auswertungen in absteigender Reihenfolge aufgeführt:

Kommen wir zur jährlichen, prozentualen Performance der einzelnen Depots. Die Felder sind zur besseren Vergleichbarkeit im Bezug zum “Depot Alle” farblich markiert. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Wie geht es weiter?

In naher Zukunft werden keine weiteren Artikel zu diesem Thema folgen. Das hat den Hintergrund, dass ein Update zum Thema “Bärenmärkte” und eine Auswertung der Rubrik “Börsensignale” geplant ist.
Danach wollen wir wieder zu den Auswertungen zurückkommen, um zu überprüfen, ob wir anhand der Erkenntnisse die Performance einzelner Strategien verbessern können, und ob es möglich ist eine erfolgreiche Strategie auf Basis mehrerer Kriterien zu entwickeln.

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 14: Zusammengesetzte Kriterien

Zusätzlich zu den bisherigen Auswertungen wollen wir in diesem Artikel zwei Depots zusammenstellen, die nach einer größeren Anzahl von fundamentalen und technischen Kriterien ausgewählt wurden.
Im Prinzip entspricht die Vorgehensweise dem Ergebnis eines Aktienscanners,  bei dem nach verschiedenen Kriterien eine Auswahl herausgefiltert wurde.

Umsetzung der Depots auf Grundlage der zusammengesetzten Kriterien

Selbstverständlich gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten anhand unterschiedlicher Kriterien die entsprechenden Aktien für ein Depot herauszufiltern. In dieser Serie wurden zwei virtuelle Depots zusammengestellt, Depot Spezial 1 und Spezial 2 genannt. Die dabei verwendeten Kriterien werden nun erläutert:

Depot Spezial 1:

  • Der Aktienkurs ist im letzten Monat um nicht mehr als 5% gefallen.
  • Der Aktienkurs ist in den letzten 3 Monaten um nicht mehr als 10% gefallen.
  • Der Aktienkurs liegt über der 200-Tage Linie.
  • Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist positiv und kleiner als 100.
  • Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) ist positiv.
  • Das Kurs-CashFlow-Verhältnis (KCV) ist positiv.
  • Die Eigenkapitalquote ist größer als 10%.
  • Die Eigenkapitalrendite ist größer als 2%.
  • Die Nettomarge ist größer als 1%.
  • Die EBIT-Marge ist größer als 3%.
  • In den letzten 5 Jahren ist das Ergebnis je Aktie mindestens 4-mal gestiegen.


Depot Spezial 2:

Wie beim Depot Spezial 1 aber:

  • Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) ist kleiner als 10.
  • Das Kurs-CashFlow-Verhältnis (KCV) ist kleiner als 20.

 

Platzierung der Depots


Das Depot Spezial 1 ist mit Rang 12 im vorderen Mittelfeld platziert, während das Depot Spezial 2 mit Rang 26 in der 2.Tabellhälfte zu finden ist.
Gründe dafür versuchen wir im weiteren Verlauf zu ermitteln.

Jährliche Performance der Depots


Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance der Spezial-Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.


Zusammenhänge zwischen dem Abschneiden des Gesamtdepots und der Performance der einzelnen Depots besprechen wir im nächsten Abschnitt.

 

Auffälligkeiten bei den Depots

Wie bereits erwähnt existieren viele Filtermöglichkeiten, nach denen Einzelaktien aus einem Aktienpool ausgewählt werden können.
Beim Depot Spezial 1 sollten bei den Fundamentaldaten nur Minimalanforderungen erfüllt werden wie positive KBVs und KCVs, ein KGV unter 100, Eigenkapitalquoten über 10 Prozent usw. Dazu sollte der Aktienkurs in der jüngeren Vergangenheit nicht sehr stark gefallen sein und über der 200-Tage-Linie liegen.
Mit Platz 12 und einer jährlichen Rendite von 7,00 Prozent hat das Depot auch ganz passabel abgeschnitten.

Beim Blick auf die Daten der ersten Jahre fiel auf, dass einige der Underperformer ein sehr hohes KGV oder ein sehr hohes KCV hatten. So entstand das Depot Spezial 2, das zusätzlich ein KBV unter 10 und ein KCV unter 20 forderte.
Hier haben wir nun ein praktisches Beispiel dafür, wie eine kleine Datenmenge zu Fehlschlüssen führen kann, denn in den Folgejahren (ab 2017) schnitt das zweite Depot deutlich schlechter ab. Letztlich war auch das Gesamtergebnis mit Rang 26 und einer jährlichen Rendite von 4,59 Prozent deutlich schlechter als beim ursprünglichen Portfolio.
Daran lässt sich auch wieder erkennen, dass Fundamentaldaten wie eben KBV und KCV nicht isoliert betrachtet werden können, sondern im Zusammenhang mit der Branche zu sehen sind.

Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass die Summe der Performance eines jeden Jahres nicht allein ausschlaggebend für das Ergebnis ist. Dazu ein Beispiel:


In Summe kommen beide Depots auf eine Performance von 40%, wenn alle Werte in der Spalte “Performance” addiert werden. Dennoch schneidet das Depot B mit einer Gesamtperformance von 47,75% deutlich besser ab als das Depot A mit 37,19%.
Während das Depot B in keinem Jahr Verluste verbucht (klar ist das äußert unwahrscheinlich, aber es soll ja nur das Prinzip dargestellt werden), verliert das Depot A zweimal 20% an Wert.
Um jetzt 20% Verlust aufzuholen reicht es nicht aus im Folgejahr 20% zuzulegen, sondern das Depot muss um 25% nachlegen, wie wir in der folgenden Grafik erkennen können.


Die nächste Tabelle führt auf, welche prozentuale Gewinnsteigerung erforderlich ist, um einen zuvor angefallenen Verlust zu kompensieren:


Je größer der Verlust ist, desto größer muss der künftige Gewinn ausfallen, um das Kapital zu erhalten. Verliert eine Aktie beispielsweise 50%, so muss sich deren Kurs anschließend verdoppeln, um Verluste zu vermeiden.
Große Verluste belasten also die Performance überproportional.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach der Jahresperformance der Einzelaktien über den jeweiligen Zeitraum beginnend mit der größten Performance.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
Durch das Anklicken werden die Bilder im Vollbildmodus angezeigt, mit dem <Zurück-Button> des Browsers gelangen Sie auf die Artikelseite zurück.

Depot Spezial 1 Jahr 2014

Depot Spezial 2 Jahr 2014

Depot Spezial 1 Jahr 2015

Depot Spezial 2 Jahr 2015

Depot Spezial 1 Jahr 2016

Depot Spezial 2 Jahr 2016

Depot Spezial 1 Jahr 2017

Depot Spezial 2 Jahr 2017

Depot Spezial 1 Jahr 2018

Depot Spezial 2 Jahr 2018

Depot Spezial 1 Jahr 2019

Depot Spezial 2 Jahr 2019

Depot Spezial 1 Jahr 2020

Depot Spezial 2 Jahr 2020

Depot Spezial 1 Jahr 2021

Depot Spezial 2 Jahr 2021

Depot Spezial 1 Jahr 2022

Depot Spezial 2 Jahr 2022

 

 

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 13: Kursperformance und gleitende Durchschnitte

In den zuletzt veröffentlichten Artikeln wurde der Aktienpool im Bezug zur Kursperformance, bzw. zum Abstand von gleitenden Durchschnitten analysiert.
Nun wollen wir die Kursperformance über unterschiedliche Zeitspannen, bzw. die Kursperformance im Bezug zum Abstand zu gleitenden Durchschnitten betrachten.
Wie schon zuvor erwähnt, lässt sich nur eine statische Auswertung vornehmen, da die dynamische Untersuchung bei der Vielzahl der Aktien den Rahmen gesprengt hätte.
Auf welcher Grundlage die einzelnen Auswertungen erfolgen, behandeln wir im nächsten Abschnitt.

Umsetzung der Depots auf Grundlage der Kursperformance und der gleitenden Durchschnitte

Im weiteren Verlauf wird die Performance von fünf Depots untersucht, die nach folgenden Kriterien zusammengesetzt sind:

  • Beim Depot “Negative Performance 1 Jahr Top 90-Tage Linie” wird zuerst nach der 52 Wochen Kurs-Performance der Aktien sortiert. Anschließend werden die 20 Titel mit dem größten Abstand zur 90-Tage Linie ausgewählt.
  • Beim Depot “Negative Performance 1 Jahr Top 200-Tage Linie” wird zuerst nach der 52 Wochen Kurs-Performance der Aktien sortiert. Anschließend werden die 20 Titel mit dem größten Abstand zur 200-Tage Linie ausgewählt.
  • Beim Depot “Negative Performance 1 Jahr Top 90-Tage Linie und Top 1 Monat” werden zuerst die Aktien nach der 52 Wochen Kurs-Performance sortiert, beginnend mit der schwächsten Performance. Danach wird nach den Aktie gefiltert, die über der 90-Tage Linie liegen. Anschließend werden die 20 Titel mit positiver 1 Monat-Performance ausgewählt.
  • Beim Depot “Negative Performance 6 Monate Top Performance 3 Monate” wird zuerst nach der 6 Monats Kurs-Performance der Aktien sortiert. Anschließend werden die 20 Titel mit der besten Kurs-Performance der letzten 3 Monate ausgewählt.
  • Beim Depot “Negative Performance 6 Monate Top Performance 1 Monat” wird zuerst nach der 6 Monats Kurs-Performance der Aktien sortiert. Anschließend werden die 20 Titel mit der besten Kurs-Performance des letzten Monats ausgewählt.

Zu beachten ist, dass je nach Überprüfungsjahr nicht alle Depots mit 20 Aktien bestückt werden konnten, die allen Kriterien entsprachen. So sind unter Umständen nur wenige Wertpapiere im Depot, was das Ergebnis der Auswertung wegen fehlender Breite verfälschen kann.

Platzierung der Depots

Drei der Depots sind mit den Plätzen 13, 15 und 18 im vorderen Mittelfeld zu finden, während das Depot “Negative Performance 1 Jahr Top 200-Tage Linie” und das Depot “Negative Performance 6 Monate Top Performance 1 Monat” mit den Plätzen 41 und 43 ganz am Ende rangieren.
Diese Unterschiede versuchen wir im weiteren Verlauf zu erklären.

Jährliche Performance der Depots

Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance der gleitenden Durchschnitte Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Zusammenhänge zwischen dem Abschneiden des Gesamtdepots und der Performance der einzelnen Depots besprechen wir im nächsten Abschnitt.

Auffälligkeiten bei den Depots

Nicht ganz einfach ist die Suche nach Zusammenhängen der Depotperformance. So bleibt bedingt durch die relativ dünne Datenlage die ein oder andere Aussage spekulativ.
Bei den drei Depots, die sich im vorderen Mittelfeld befinden, fällt auf, dass die Performance meist besser war, wenn die zugrundeliegende Jahres-, bzw 6 Monatsperformance weit im negativen Bereich war. D.h. wenn die Aktien in der Vergangenheit viel verloren hatten, aber in den letzten 3 Monaten (oder 90-Tage, aber Börsentage, also nicht identisch) wieder eine Aufwärtstendenz zeigten, entwickelten sich die Depots auch oft positiv.
Die Tatsache, dass das Depot “Negative Performance 1 Jahr Top 90-Tage Linie und Top 1 Monat” insgesamt die nase vorne hat, mag durchaus darin begründet sein, dass im Jahr 2019 die Performance mit einem Plus von 44,58% sehr hoch war. Allerdings waren in diesem Jahr nur 5 unterschiedliche Aktien statt der üblichen 20 im Depot vertreten, was das Ergebnis verfälschen kann.

Beim Depot “Negative Performance 1 Jahr Top 200-Tage Linie” gilt Ähnliches, aber in umgekehrte Richtung: Die negative Performance von -40,94% im Jahr 2022 kam nur mit 2 Aktien im entsprechenden Depot zustande. Dieses ausgesprochen schlechte Ergebnis belastet die Gesamtperformance enorm. Bei einem breiter aufgestellten Depot darf davon ausgegangen werden, dass die Verluste deutlich geringer gewesen wären.

Fast durchgehend schlechter als das Gesamtdepot schneidet das Depot “Negative Performance 6 Monate Top Performance 1 Monat”. Das führt zur Vermutung, dass die Performance über einen Monat keinen Trend, sondern lediglich kurze Korrekturen oder zufällige Bewegungen anzeigt, was dann auch bedeutet, dass diese Auswertung keinen Mehrwert liefert.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach dem Abstand zum gleitenden Durchschnitt über den jeweiligen Zeitraum beginnend mit dem größten Abstand oberhalb des gleitenden Durchschnitts eines jeden Depots bei den Auswertungen “Negative Performance 1 Jahr Top 90-Tage Linie” und “Negative Performance 1 Jahr Top 200-Tage Linie”, nach der Performance der letzten 3 Monate, bzw. 1 Monat bei den Depots “Negative Performance 6 Monate Top Performance 3 Monate”, “Negative Performance 6 Monate Top Performance 1 Monat” und “Negative Performance 1 Jahr Top 90-Tage Linie und Top 1 Monat”.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
Durch das Anklicken werden die Bilder im Vollbildmodus angezeigt, mit dem <Zurück-Button> des Browsers gelangen Sie auf die Artikelseite zurück.

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 90-Tage Linie“ Jahr 2014

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 200-Tage Linie“ Jahr 2014

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1 Monat“ Jahr 2014

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 3 Monate“ Jahr 2014

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1Monat“ Jahr 2014

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 90-Tage Linie“ Jahr 2015

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 200-Tage Linie“ Jahr 2015

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1 Monat“ Jahr 2015

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 3 Monate“ Jahr 2015

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1Monat“ Jahr 2015

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 90-Tage Linie“ Jahr 2016

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 200-Tage Linie“ Jahr 2016

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1 Monat“ Jahr 2016

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 3 Monate“ Jahr 2016

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1Monat“ Jahr 2016

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 90-Tage Linie“ Jahr 2017

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 200-Tage Linie“ Jahr 2017

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1 Monat“ Jahr 2017

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 3 Monate“ Jahr 2017

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1Monat“ Jahr 2017

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 90-Tage Linie“ Jahr 2018

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 200-Tage Linie“ Jahr 2018

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1 Monat“ Jahr 2018

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 3 Monate“ Jahr 2018

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1Monat“ Jahr 2018

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 90-Tage Linie“ Jahr 2019

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 200-Tage Linie“ Jahr 2019

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1 Monat“ Jahr 2019

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 3 Monate“ Jahr 2019

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1Monat“ Jahr 2019

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 90-Tage Linie“ Jahr 2020

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 200-Tage Linie“ Jahr 2020

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1 Monat“ Jahr 2020

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 3 Monate“ Jahr 2020

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1Monat“ Jahr 2020

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 90-Tage Linie“ Jahr 2021

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 200-Tage Linie“ Jahr 2021

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1 Monat“ Jahr 2021

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 3 Monate“ Jahr 2021

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1Monat“ Jahr 2021

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 90-Tage Linie“ Jahr 2022

Depot „Negative Performance 1 Jahr Top 200-Tage Linie“ Jahr 2022

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1 Monat“ Jahr 2022

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 3 Monate“ Jahr 2022

Depot „Negative Performance 6 Monate Top Performance 1Monat“ Jahr 2022

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 12: Gleitende Durchschnitte

Gleitende Durchschnitte spielen eine wichtige Rolle in der technischen Analyse und dienen auch als Basis einiger Strategien.
Dabei gibt es eine große Bandbreite von Beobachtungszeiträumen und unterschiedliche Formen der Signalerzeugung.
Wir beschränken uns in dieser Auswertung auf die 200- und 90-Tage-Linie. Zudem ist durch die große Anzahl zu untersuchenden Aktien nur eine statische Auswertung möglich. Mehr dazu im folgenden Abschnitt.

Umsetzung der Depots auf Grundlage der gleitenden Durchschnitte

Im weiteren Verlauf wird die Performance von vier Depots untersucht, die nach folgenden Kriterien zusammengesetzt sind:

  • Das Depot “200-Tage High” setzt sich aus 20 Aktien zusammen mit dem größten positiven Abstand zur  200-Tage-Linie, also den Werten, die sich am weitesten oberhalb des gleitenden Durchschnitts befinden.
  • Das Depot “200-Tage Low” setzt sich aus 20 Aktien zusammen mit dem größten negativen Abstand zur  200-Tage-Linie, also den Werten, die sich am weitesten unterhalb des gleitenden Durchschnitts befinden.
  • Das Depot “90-Tage High” setzt sich aus 20 Aktien zusammen mit dem größten positiven Abstand zur  90-Tage-Linie, also den Werten, die sich am weitesten oberhalb des gleitenden Durchschnitts befinden.
  • Das Depot “90-Tage Low” setzt sich aus 20 Aktien zusammen mit dem größten negativen Abstand zur  90-Tage-Linie, also den Werten, die sich am weitesten unterhalb des gleitenden Durchschnitts befinden.

 

Platzierung der Depots

Das Depot “90-Tage Low” rangiert mit Rang 16 im vorderen Mittelfeld, während das “200-Tage High”-Depot mit Rang 28 noch im breiten Mittelfeld landet.
Weit hinten dagegen finden sich die Depots “90-Tage High” und “200-Tage Low” mit den Plätzen 37 und 40 wieder.

Jährliche Performance der Depots auf Basis der gleitenden Durchschnitte

Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance der gleitenden Durchschnitte Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Zusammenhänge zwischen dem Abschneiden des Gesamtdepots und der Performance der einzelnen Depots auf Basis der gleitenden Durchschnitte besprechen wir im nächsten Abschnitt.

Auffälligkeiten bei den Depots auf Basis der gleitenden Durchschnitte

Betrachten wir die oben dargestellte, farblich markierte Tabelle, können wir einen Zusammenhang zwischen dem Abschneiden des Depot “200-Tage High” und dem Gesamtdepot, bzw. den Vergleichsindizes feststellen:
Schneidet das Gesamtdepot schlechter ab als das DAX, bzw. HDAX-Depot, so schneidet auch das Depot “200-Tage High” schwächer ab als das Gesamtdepot. So zu sehen in den Jahren 2014, 2018, 2021 und 2022. Übertriftt dagegen die Performance des Gesamtdepots die der Indizes (Jahre 2015, 2017 und 2020), so outperformt das Depot “200-Tage High” das Gesamtdepot meist deutlich.
Was verbirgt sich dahinter? Zum einen sind bei den Indizes Aktien mit hoher Marktkapitalisierung höher gewichtet, zum anderen sind im Gesamtdepot kleinere Unternehmen vertreten, die in den Indizes nicht vertreten sind.
Damit lässt sich sagen, dass bei einem besser performenten Gesamtdepot die kleineren Unternehmen besser abschneiden als die größeren Titel.
Nun sind in der Regel die Kurse der kleineren Werte volatiler als die der großen, d.h. die Kursschwankungen sind größer. Das lässt sich beispielsweise durch die Tatsache begründen, dass kleine Titel kleinere Handelsumsätze aufweisen, wodurch bereits kleinere Orders zu größeren Ausschlägen führen können.
So können zu Zeiten, in denen Small Caps nachgefragt werden, schnell große Kurssprünge nach oben erfolgen. Aber selbstverständlich wirkt die Volatilität auch in die Gegenrichtung, so dass in schlechten Marktphasen große Kursverluste auflaufen können.
Die Aussagen treffen auch weitestgehend das Depot “90-Tage High” zu, während diese Zusammenhänge bei den Depots “200-Tage Low” und “90-Tage Low” nicht zu erkennen sind.

Das “90-Tage Low”-Depot hat bei dieser Auswertung am besten abgeschnitten. Dabei fällt auf, dass das Depot gut performt, wenn nach einem schwächeren Jahr eine Erholung einsetzt (außer Jahr 2015). Gefallene Aktien scheinen also nach einer Korrektur wieder aufzuholen.
Auch schneiden Aktien, die sehr weit unter die 90-Tage Linie gefallen sind, im Mittel eher eine schlechtere Rendite zu bringen als die näher an der 90-Tageslinie liegen.

Das “200-Tage Low”-Depot überzeugt lediglich, wenn auch das Gesamtdepot stark steigt. Ansonsten ist das Resultat eher unterdurchschnittlich.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach dem Abstand zum gleitenden Durchschnitt über den jeweiligen Zeitraum beginnend mit dem größten Abstand oberhalb des gleitenden Durchschnitts eines jeden Depots bei den “High”-Auswertungen , bzw. dem größten Abstand unterhalb des gleitenden Durchschnitts eines jeden Depots bei den “Low”-Auswertungen.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
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Depot “200-Tage High” Jahr 2014

Depot “90-Tage High” Jahr 2014

Depot “200-Tage Low” Jahr 2014

Depot “90-Tage Low” Jahr 2014

Depot “200-Tage High” Jahr 2015

Depot “90-Tage High” Jahr 2015

Depot “200-Tage Low” Jahr 2015

Depot “90-Tage Low” Jahr 2015

Depot “200-Tage High” Jahr 2016

Depot “90-Tage High” Jahr 2016

Depot “200-Tage Low” Jahr 2016

Depot “90-Tage Low” Jahr 2016

Depot “200-Tage High” Jahr 2017

Depot “90-Tage High” Jahr 2017

Depot “200-Tage Low” Jahr 2017

Depot “90-Tage Low” Jahr 2017

Depot “200-Tage High” Jahr 2018

Depot “90-Tage High” Jahr 2018

Depot “200-Tage Low” Jahr 2018

Depot “90-Tage Low” Jahr 2018

Depot “200-Tage High” Jahr 2019

Depot “90-Tage High” Jahr 2019

Depot “200-Tage Low” Jahr 2019

Depot “90-Tage Low” Jahr 2019

Depot “200-Tage High” Jahr 2020

Depot “90-Tage High” Jahr 2020

Depot “200-Tage Low” Jahr 2020

Depot “90-Tage Low” Jahr 2020

Depot “200-Tage High” Jahr 2021

Depot “90-Tage High” Jahr 2021

Depot “200-Tage Low” Jahr 2021

Depot “90-Tage Low” Jahr 2021

Depot “200-Tage High” Jahr 2022

Depot “90-Tage High” Jahr 2022

Depot “200-Tage Low” Jahr 2022

Depot “90-Tage Low” Jahr 2022

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 11: Kursperformance

Bisher haben wir nur Kennzahlen behandelt, die im Zusammenhang mit dem Gewinn (Verlust), dem Umsatz, dem Buchwert, der Gewinnentwicklung, der Dividende, der Rentabilität etc. standen. Oder klassisch ausgedrückt, wurden Fundamentalkennzahlen vorgestellt.

Mit der Kursperformance werden nun erstmals Kennzahlen vorgestellt, die sich nur auf den Aktienkurs beziehen. In diesem Fall sprechen wir von technischen Kennzahlen.

Umsetzung der Kursperformance-Depot

Die Kursperformance bezieht sich auf das prozentuale Verhältnis des Kurses vom 30.12. zu einem davorliegenden Datum.
In der Auswertung verwenden wir die Kursperformance bezogen auf einen Monat, drei Monaten, sechs Monaten und ein Jahr.
Für das Depot “Kursperformance 1 Jahr” des Jahres 2022 wird der jeweilige Aktienkurs zum 30.12.2021 in Bezug zum Aktienkurs vom 30.12.2020 gesetzt, also beispielsweise bei K+S:

 {Kursperformance \:1 \:Jahr = \dfrac{Aktienkurs \:30.12.2021}{Aktienkurs \:30.12.2020} = \dfrac{15,19}{7,79} = 94,99 \%}

 

Für jeden der vier Zeiträume werden die 20 Aktien mit der höchsten Kursperformance in das jeweilige Depot aufgenommen. Als Vergleichsbasis wurden auch vier Depots mit den selben Zeiträumen aufgenommen, in der aber die 20 Aktien mit der schlechtesten Kursperformance vertreten sind.

Platzierung der Kursperformance-Depots

Das Depot Kursperformance eines Jahres und das Depot Kursperformance ein Monat invers (also mit der geringsten Performance über den Zeitraum eines Monats) sind mit den Plätzen 1 und 4 ganz vorne zu finden., während das Depot Kursperformance ein Jahr invers den letzten Platz einnimmt.
Die anderen Depots sind über das untere Mittelfeld verteilt.

Jährliche Performance der Kursperformance-Depots

Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance der Kursperformance-Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Es zeigt sich kein Zusammenhang zwischen dem Abschneiden des Gesamtdepots und der Performance der Kursperformance-Depots.

Auffälligkeiten bei den Kursperformance-Depots

Rang 1 aller Kennzahlen-Depots nimmt das Depot mit der höchsten Kursperformance eines Jahres ein. Passend dazu belegt das Depot mit der geringesten Kursperformance eines Jahres den letzten Platz ein.
Weit hinten mit Platz 39 ist das Depot mit der geringsten Kursperformance der letzten 6 Monate bei Depotstart zu finden. Das komplementäre Depot (höchste Kursperformance 6 Monate) sollte nach dieser Logik eigentlich weit vorne zu finden sein, bewegt sich aber mit Rang 30 eher im unteren Mittelfeld.

Unterschiedlich sieht es bei den Depot aus, die sich auf eine Kursperformance von einem, bzw. drei Monaten beziehen. Hier schneiden die Depots mit der geringsten Performance besser ab als die mit der höchsten Performance.
Vor allem das Depot mit der geringsten Performance eines Monats landet mit Platz 4 und einer jährlichen Rendite von mehr als 9,5% sehr weit vorne. Das zeigt auf, dass die Kursbewegung über einen Monat meist noch keinen Trend ausbildet, sondern lediglich technische Rücksetzer aufweist, um dann vom tieferen Niveau deutlich zu steigen.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach der Kursperformance über den jeweiligen Zeitraum beginnend mit der größten Performance eines jeden Depots bei den Standard-Auswertungen (positive Kursperformance), bzw. der geringsten Kursperformance bei den inversen Depots.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
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Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2014

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2014

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2014

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2014

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2014

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2014

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2014

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2014

Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2015

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2015

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2015

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2015

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2015

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2015

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2015

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2015

Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2016

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2016

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2016

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2016

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2016

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2016

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2016

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2016

Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2017

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2017

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2017

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2017

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2017

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2017

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2017

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2017

Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2018

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2018

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2018

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2018

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2018

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2018

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2018

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2018

Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2019

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2019

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2019

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2019

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2019

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2019

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2019

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2019

Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2020

 

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2020

 

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2020

 

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2020

 

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2020

 

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2020

 

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2020

 

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2020

 

Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2021

 

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2021

 

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2021

 

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2021

 

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2021

 

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2021

 

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2021

 

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2021

 

Depot positive Kursperformance 1 Monat Jahr 2022

 

Depot negative Kursperformance 1 Monat Jahr 2022

 

Depot positive Kursperformance 3 Monate Jahr 2022

 

Depot negative Kursperformance 3 Monate Jahr 2022

 

Depot positive Kursperformance 6 Monate Jahr 2022

 

Depot negative Kursperformance 6 Monate Jahr 2022

 

Depot positive Kursperformance 12 Monate Jahr 2022

 

Depot negative Kursperformance 12 Monate Jahr 2022

 

 

 

 

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 10: Eigenkapitalquote

Ursprünglich war angedacht, die Eigenkapitalquote im Teil Rentabilität mit zu behandeln. Das wäre insofern sinnvoll gewesen, da ein Bezug zur Eigenkapitalrendite besteht. Dagegen spricht, dass die Eigenkapitalquote aber eben keinen direkten Zusammenhang mit der Rentabilität eines Unternehmens hat, was letztendlich zu einem eigenen Artikel führte.

Kommen wir zur Beschreibung der Eigenkapitalquote:

Erläuterungen zur Eigenkapitalquote

Die Eigenkapitalquote gibt das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Gesamtkapital in der Bilanz eines Unternehmens wieder:

 Eigenkapitalquote = \dfrac{Eigenkapital}{Gesamtkapital}

 

Dabei steht die Eigenkapitalquote in direktem Zusammenhang zur Fremdkapitalquote, da sie zusammen immer 100 Prozent ergeben:
Beträgt die Eigenkapitalquote 30%, so muss die Fremdkapitalquote 70% betragen.

Die Quote steht auch in engem Zusammnehang zur Branche. So ist sie bei Banken und Versichungen in der Regel sehr gering, während sie beim produzierenden Gewerbe, Software- und Biotech-Unternehmen meist höher liegt.

Mit der Eigenkapitalquote allein lässt sich keine Aussage zur Qualität einer Firma machen. Wie wir im <<vorhergehenden Artikel zum Leverage-Effekt>> festgestellt haben, kann eine hohe Fremdkapitalquote die Rendite steigern, sofern die operative Rendite höher ist als die Fremdkapitalkosten.
Sinkt aber die Rendite und/oder steigen die Finanzierungskosten, kann sich das Blatt schnell drehen und es können hohe Verluste entstehen. Ist das Finanzergebnis dann erst einmal belastet, steigen die Refinanzierungskosten. Ein Teufelskreis kann entstehen.

Eine geringe Eigenkapitalquote stellt also ein Risiko dar. Value Investoren meiden solche Unternehmen.

Platzierung des Eigenkapitalquote-Depots

Das Depot notiert mit Rang 10 ziemlich weit vorne und schneidet damit besser ab als die Rentabilitäts-Depots zuvor.

Jährliche Performance des Eigenkapitalquote-Depots

Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance des EK-Quote Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Es lässt sich kein Zusammenhang zwischen der Performance des Gesamtdepots und des Eigenkapitalquote Depot feststellen.

Auffälligkeiten beim Eigenkapitalquote-Depot

Im Gegensatz zu einigen anderen Kennzahlen, die eine extreme Übergewichtung weniger Branchen aufweist, ist beim Eigenkapitalquote Depot eine gewisser Branchenmix zu erkennen.
Allerdings sind beispielsweise Banken gar nicht vertreten, dafür finden wir Technologie- , Kommunikations- und Biotechnologieaktien, also diese Titel, die im Überprüfungszeitraum sehr gut gelaufen sind.
Dieser Umstand erklärt auch die gute Performance dieser Kennzahl.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach der Eigenkapitalquote beginnend mit der größten Quote eines jeden Depots.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
Durch das Anklicken werden die Bilder im Vollbildmodus angezeigt, mit dem <Zurück-Button> des Browsers gelangen Sie auf die Artikelseite zurück.

Depot Eigenkapitalquote Jahr 2014

Depot Eigenkapitalquote Jahr 2015

Depot Eigenkapitalquote Jahr 2016

Depot Eigenkapitalquote Jahr 2017

Depot Eigenkapitalquote Jahr 2018

Depot Eigenkapitalquote Jahr 2019

Depot Eigenkapitalquote Jahr 2020

Depot Eigenkapitalquote Jahr 2021

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2022

 

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 9:Rentabilität

Es gibt eine ganze Reihe von Rentabilitätskennzahlen. Wir wollen drei davon auswerten. Dabei handelt es sich um die EBIT-Marge, die Netto-Marge, sowie die Eigenkapitalrendite.
Was sich genau hinter den einzelnen Kennzahlen verbirgt, wollen wir im folgenden Abschnitt behandeln.

Erläuterungen zu den Rentabilitäts-Kennzahlen

EBIT-Marge

Profitabel ist eine Firma, die einen hohen Anteil des Umsatzes als Gewinn verbuchen kann. So ist ein Unternehmen, das bei einem Umsatz von 100 Mio € 50 Mio € Gewinn erzielt, deutlich rentabler als ein Unternehmen das bei gleichem Umsatz nur 10 Mio € erzielt.
Nun besteht bei einem Vergleich von Firmen in unterschiedlichen Ländern beim Vergleich ein Problem. So ist die Unternehmensbesteuerung in Deutschland wesentlich höher als in den USA. Dagegen sind in den USA die Zinssätze meist höher als in Deutschland.
Um eine bessere Vergleichbarkeit zu erreichen, wird gerne mit dem EBIT (Earnings before interests and taxes – Gewinne vor Zinszahlungen und Steuern) gearbeitet. Das beinhaltet den Jahresüberschuss (Netto-Gewinn) plus Zinszahlungen plus Steuern.
Die EBIT-Marge ist dann das EBIT bezogen auf den Umsatz:

 EBIT-Marge = \dfrac{EBIT}{Umsatz}

 

Netto-Marge

Bei der Netto-Marge geht wirklich nur der Reingewinn in die Berechnung ein, d.h. im Vergleich zur EBIT-Marge werden auch Zinsen und Steuern abgezogen. Die Netto-Marge gibt also den tatsächlichen Gewinn in Relation zum Umsatz aus:

 Netto-Marge = \dfrac{Jahresueberschuss}{Umsatz}

 

Eigenkapitalrendite

Bei der Eigenkapitalrendite wird wie bei der Netto-Marge der Reingewinn verwendet. Aber er wird nicht in Bezug zum Umsatz, sondern zum Eigenkapital gesetzt.
Das Eigenkapital setzt sich in der Regel aus dem gezeichneten Kapital (Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Nennwert oder rechnerischen Nennwert bei Stückaktien), Kapital- , Gewinnrücklagen, Gewinn- bzw. Verlustvorträge und dem Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag.

 Eigenkapitalrendite = \dfrac{Jahresueberschuss}{Eigenkapital}

Platzierung der Rentabilitäts-Depots

Die Depots EBIT-Marge und Netto-Marge rangieren mit den Plätzen 23 und 25 im breiten Mittelfeld. Dagegen ist das Depot EK-Rendite mit Platz 42 ganz weit hinten zu finden. Dazu kommt noch  als eins von drei Depots eine negative Gesamtperformance,

Jährliche Performance der Rentabilitäts-Depots

Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance der Dividenden-Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Zwar lässt sich erkennen, dass in den Jahren ab 2019 die Rentabilitäts-Depots schwächer abschneiden als das Gesamtdepot. Allerdings ist kein Zusammenhang zwischen der Performance des Gesamtdepots und der Rentabilitäts-Depots zu erkennen.

Auffälligkeiten bei den Rentabilitäts-Depots

Generell gilt für alle Rentabilitätszahlen, dass die reine Marge, bzw. der reine Wert nicht sehr aussagekräftig ist. So ist unter Umständen ein hoher Wert, der aber über die Jahre kontinuierlich fällt, negativer einzuschätzen als ein tieferer Wert, der aber über die Jahre zunimmt.
Auch geht immer der Gewinn in unterschiedlicher Form mit ein, d.h. es besteht immer ein Bezug zum Gewinn pro Aktie, wie er auch beispielsweise beim KGV, beim Gewinnwachstum u.ä. mit eingeht.

Die Betrachtung muss nun in zwei Abschnitte eingeteilt werden: Die EBIT-Marge und die Netto-Marge können zusammen behandelt werden. Beide gehen von der selben Basis aus, lediglich wird beim EBIT auf die Einbeziehung der Zinszahlungen und der abzuführenden Steuer verzichtet.
Bei der Eigenkapitalrendite spielen andere Faktoren eine Rolle.

EBIT- und Netto-Marge

Was sofort in das Auge springt, ist die hohe Anzahl an Immobilienaktien in den Depots. Teilweise sind deutlich mehr als die Hälfte der Aktien im Depot Immobilienaktien. Somit ist die Performance der Depots in erster Linie von den Ergebnissen der Immobilientitel abhängig.
Diese konnten in den ersten Jahren der Auswertung den Gewinn stetig steigern und entsprechend gut abschneiden. Ab 2019 ging die Gewinnentwicklung zurück, was die Depots belastete.
Die verwendete Margen sind also stark branchenabhängig und sind insofern nicht als einzelner Bewertungspunkt sinnvoll.

Eigenkapitalrendite

Zwar ist auch die Eigenkapitalrendite branchenabhängig, allerdings ist bei den Depots zu erkennen, dass der Branchenmix deutlich breiter ist. Das ist durchaus positiv und dennoch hat das Depot sehr schlecht abgeschnitten.
Auch hier gilt, dass letztendlich die zukünftige Entwicklung bewertet wird. Sinken Gewinn und Eigenkapitalrendite, so wird auch die Performance zu wünschen übrig lassen.

Dazu kommt hier noch ein spezieller Effekt. Das Kapital eines Unternehmens setzt sich aus dem Eigenkapital und dem Fremdkapital zusammen. Eine hohe Eigenkapitalrendite ist meist auch mit hoher Fremdkapitalquote verbunden. das kann Vor- und Nachteile haben. Dazu ein einfaches Beispiel:

Anton und Berta haben 10.000 € zur Verfügung, die sie gerne investieren würde. Christian bietet Ihnen an, Anteile an seiner Firma zu erwerben. Die Rendite beträgt aktuell 8%.
Anton investiert seine 10.000 €. Berta kann einen Kredit zu einem Zinssatz von 4% aufnehmen und beschließt insgesamt 100.000 € zu investieren (10.000 € Eigenkapital und 90.000 € Fremdkapital).
Schauen wir uns an, wie sich die Investitionen entwickelt haben:

Renditesatz: 8,00% Zinsatz: 4,00%    
Name Eigenkapital Fremdkapital Rendite Rendite
abzügl. Zinsen
Eigenkapital- rendite
           
Anton 10.000,00 € 0,00 € 800,00 € 800,00 € 8,00%
Berta 10.000,00 € 90.000,00 € 8.000,00 € 5.400,00 € 54,00%

Absolut nimmt Anton 800 € ein, während bei Berta Dank der hohen Fremdkapitalquote 5.400 € zu Buche stehen. Da die Investitionssummen gleich groß sind, lässt sich der Vergleich über die absolute Rendite herstellen. Wäre die Summe nicht gleich, so wäre die Eigenkapitalrendite das Vergleichsmittel der Wahl. Hier wären es 54% bei Berta gegenüber 8% bei Anton.

Im zweiten Jahr ändern sich nun die Bedingungen. Dazu zuvor noch eine Anmerkung zum Fremdkapital (hier Kredit). Im Gegensatz zu einem privaten Bau- oder Ratenkredit, wo die Tilgung über monatliche Raten erfolgt, zahlen Unternehmen erst am Ende der Laufzeit den Kredit zurück, bzw. lösen ihn durch einen neuen ab. Diese Vorgehensweise müssen wir auch her verwenden.

Die Rendite im zweiten Jahr ist nun auf 6% gesunken, während sich der Zinssatz für das Fremdkapital auf 6% erhöht hat.

Renditesatz: 6,00% Zinsatz: 6,00%    
Name Eigenkapital Fremdkapital Rendite Rendite
abzügl. Zinsen
Eigenkapital- rendite
           
Anton 10.000,00 € 0,00 € 600,00 € 600,00 € 6,00%
Berta 10.000,00 € 90.000,00 € 6.000,00 € 600,00 € 6,00%

Beide nehmen nun 600 € ein, entsprechend beträgt bei beiden die  Eigenkapitalrendite 6%.
Nun soll im dritten Jahr die Rendite der Anlage aug 4% sinken, der Zinssatz soll sich auf 8% erhöhen.

Renditesatz: 4,00% Zinsatz: 8,00%    
Name Eigenkapital Fremdkapital Rendite Rendite
abzügl. Zinsen
Eigenkapital- rendite
           
Anton 10.000,00 € 0,00 € 400,00 € 400,00 € 4,00%
Berta 10.000,00 € 90.000,00 € 4.000,00 € -3.200,00 € -32,00%

Nun beträgt der Gewinn bei Anton 400 €, Berta macht dagegen einen Verlust von 3.200 €.
Wir können feststellen, dass Fremdkapital wie ein Gewinnhebel wirkt, wenn die Rendite höher als der Zinssatz des Fremdkapitals ist. Entsprechend ist die Eigenkapitalrendite hoch.
Ist der Zinssatz allerdings höher als die Rendite, so wirkt der Hebel in die entgegengesetzte Richtung und kann zu hohen Verlusten führen.
Der Effekt wird auch als Leverage bezeichnet.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach der Margen, bzw. Renditen beginnend mit der größten Marge/Rendite eines jeden Depots.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
Durch das Anklicken werden die Bilder im Vollbildmodus angezeigt, mit dem <Zurück-Button> des Browsers gelangen Sie auf die Artikelseite zurück.

Depot EBIT-Marge Jahr 2014

Depot Netto-Marge Jahr 2014

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2014

Depot EBIT-Marge Jahr 2015

Depot Netto-Marge Jahr 2015

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2015

Depot EBIT-Marge Jahr 2016

Depot Netto-Marge Jahr 2016

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2016

Depot EBIT-Marge Jahr 2017

Depot Netto-Marge Jahr 2017

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2017

Depot EBIT-Marge Jahr 2018

Depot Netto-Marge Jahr 2018

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2018

Depot EBIT-Marge Jahr 2019

Depot Netto-Marge Jahr 2019

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2019

Depot EBIT-Marge Jahr 2020

Depot Netto-Marge Jahr 2020

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2020

Depot EBIT-Marge Jahr 2021

Depot Netto-Marge Jahr 2021

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2021

Depot EBIT-Marge Jahr 2022

Depot Netto-Marge Jahr 2022

Depot Eigenkapitalrendite Jahr 2022

 

 

 

Depotcheck Jahresende 2022

Waren die beiden vorausgehenden Jahre 2020 und 2021 geprägt von Corona, so spielte die Pandemie in 2022 nur noch eine untergeordnete Rolle. Die größte Problematik bestand dabei noch durch die Unterbrechung der Lieferketten bedingt durch die Lockdowns in China.

Die Hoffnung, dass das nahende Ende der Pandemie die Börsen beflügelt, hat sich aber leider nicht bestätigt.
Der Überfall Russlands in die Ukraine hat eine Kettenreaktion ausgelöst, die die großen Aktienmärkte schwer belastete:

  1. Der Krieg in der Ukraine löste eine Welle von Sanktionen gegen Russland aus, worauf Russland die Gaslieferungen nach Europa reduzierte.
  2. Das verringerte Gasangebot sorgte für eine Erhöhung des Gaspreises. Da Gas teilweise auch zur Erzeugung elektrischer Energie eingesetzt wird, und da sich zumindest in Deutschland der Marktpreis an der teuersten Variante orientiert, stiegen auch die Strompreise massiv.
  3. Die höheren Energiepreise wurden von den Unternehmen soweit möglich auf die Produktpreise aufgeschlagen. Im Zusammenhang mit der oben erwähnten Lieferkettenproblematik, die das Angebot reduzierte, wurden die Waren deutlich teuerer.
  4. Die hohen Waren- und Energiepreise hoben die Inflationszahlen bis in den zweistelligen Bereich.
  5. Zur Bekämpfung der hohen Inflation erhöhten FED und EZB die Leitzinsen, um die Nachfrage zu senken.
  6. Die Erhöhung der Zinsen erhöht die Finanzierungskosten von Unternehmen. Vor allem noch nicht profitable Unternehmen und Unternehmen mit hoher Schuldenquote kamen dadurch unter die Räder.
    Daneben belasten die sinkende Nachfrage und der Umstand, dass die höheren Energiekosten meist nicht komplett über steigende Preise kompensiert werden können, das Finanzergebnis der Firmen.
    Auch machen die höheren Zinsen auch Anleihen wieder interessant, was über Jahre eher nicht der Fall war.

Der DAX beendete das Jahr auf XETRA-Basis mit 13.923,59 Punkten, was einem Minus auf Jahressicht von 12,35 Prozent entspricht. Mit Blick auf die ganze Problematik erscheint der Verlust noch relativ erträglich. Unter dem Jahr betrug das Minus auch mal das Doppelte nämlich rund 25 Prozent.

Durch den Wegfall des Low-Risk-5-Depots wurden nur noch 26 Depots geführt, wobei das Sparplan-Depot aufgrund des speziellen Charakters mit monatlichen Spareinlagen – wie in der Vergangenheit gehandhabt – beim Vergleich außen vor bleibt.

Von den verbliebenen 25 Depots haben 11 Depots besser als der DAX abgeschnitten. Das entspricht einer Quote von 44,0 Prozent, was minimal über dem Gesamtschnitt von 43,2 Prozent liegt. Erstmalig kann kein Depot eine positive Performance erzielen.

Beginnen wollen wir wie üblich mit der Rangliste des Jahres 2022. Die farbliche Unterscheidung soll helfen, Strategien mit ähnlicher Performance optisch anzuzeigen.

Platz Vorjahr Strategie Start am: akt. Datum: aktueller Wert Gewinn/ Verlust
             
1 12 200-Tage-Linie Strategie mit Short 02.01.14 30.12.22 13.098,07 € -3,23%
2 8 Sell in Summer 02.01.14 30.12.22 34.759,21 € -3,36%
3 13 200-Tage-Linie Strategie 02.01.14 30.12.22 22.701,87 € -5,26%
4 3 Schwergewicht 02.01.14 30.12.22 26.293,08 € -5,63%
5 2 Value Depot KBV 02.01.15 30.12.22 29.159,60 € -7,76%
6 16 Dogs of the Dow 02.01.14 30.12.22 30.072,32 € -7,95%
7 1 Small Caps Value Growth 02.01.17 30.12.22 43.375,00 € -8,88%
8 6 Low Five 02.01.14 30.12.22 34.323,54 € -9,04%
9 25 Low-2 02.01.14 30.12.22 35.307,19 € -10,25%
10 17 Unemotional Value Four Plus 02.01.14 30.12.22 36.041,19 € -10,99%
11 19 Foolish Four 02.01.14 30.12.22 24105,56 -11,39%
12 11 DAX 02.01.14 30.12.22 13.923,59 € -12,35%
13 15 Unemotional Value Four 02.01.14 30.12.22 31.988,53 € -12,88%
14 14 Modifizierte Relative Stärke 04.01.16 30.12.22 40.538,76 € -14,64%
15 21 Otto Normalverdiener Depot 02.01.14 30.12.22 27.871,23 € -15,25%
16 5 Value Depot „Feste Kriterien“ 02.01.15 30.12.22 18.855,19 € -15,47%
17 10 Relative Stärke „Sell in Summer“ 21.02.14 30.12.22 42.070,31 € -19,38%
18 4 Trendfolge 28.02.14 30.12.22 39.077,19 € -24,09%
19 23 Low-Risk-Index 06.01.14 30.12.22 19.345,27 € -24,17%
20 7 Kombinierte Methode 02.01.14 30.12.22 23.495,52 € -25,12%
21 9 Gebert-Börsenindiktor 02.01.20 30.12.22 18.098,71 € -25,15%
22 20 Low-1 02.01.14 30.12.22 13.351,34 € -26,53%
23 24 Kombination 28.02.14 30.12.22 16.119,26 € -27,74%
24 18 Relative Stärke nach Levy 21.02.14 30.12.22 42.001,60 € -29,21%
25 22 Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 02.01.15 30.12.22 13.660,19 € -33,96%
26 26 Umkehr 28.02.14 30.12.22 15.623,57 € -36,07%

Erfolgreichste Strategie war nicht ganz überraschend die 200-Tage-Linien Strategie mit Shortzertifikaten. Das Depot war vom 31.Januar 2022 bis zum 11.November 2022 mit Shortzertifikaten bestückt. Zwischenzeitlich war das Depot mehr als 18 Prozent im Plus, aber die Erholung der Märkte machte die Gewinne wieder zunichte, so dass letztendlich ein Minus von 3,2% verbleibt.
Die Standard 200-Tage-Linien Strategie profitierte von der Abwesenheit vom Markt zu dem Zeitpunkt, zu dem die Partnerstrategie mit Shortzertifikaten bestückt war. Am Ende des Jahres bleibt Rang 3 mit einem Verlust von 5,3%.
Platz 2 beansprucht die “Sell-in-Summer”-Strategie, die dieses Jahr beinahe perfekt aufging, verlor der DAX doch gut 10% zu dem Zeitpunkt von Anfang August bis Ende September, zu dem das Depot durch Abwesenheit vom Markt glänzte.

Nach Platz 3 im Vorjahr ist das Schwergwichtsdepot mit Platz 4 wieder weit vorne zu finden. Die “Dickschiffe” kamen mit einem Minus von 5,6 Prozent bisher gut aus der Krise.
Noch einigermaßen glimpflich verlief die Performance des Value Depots KBV mit Rang 5, da die Immobilienaktien mit Ausnahme der Deutsche Euroshop alle schwächelten. Vitesco und die Bankaktien konnten dies teilweise ausgleichen.

Auf Platz 6 findet sich das erste Dividendendepot mit den “Dog of the Dow”. Nicht weit entfernt tauchen mit dem “Low Five” auf Platz 8, dem “Low-2” auf Platz 9, dem “Unemotional Value Four Plus” auf Platz 10, dem “Foolish Four” auf Rang 11 und dem “Unemotional Value Four” auf Platz 13 die weiteren Dividendenstrategie auf. Unrühmliche Ausnahme bildet das “Low-1”-Depot, das mit Rang 22 einmal mehr weit hinten erscheint.

Nach zwei ersten Plätzen in Folge muss sich das Small Caps Value Growth Depot aktuell mit Platz 7 begnügen. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass viele der Small Caps aufgrund der Zinserhöhungen stark verprügelt wurden, ist das Ergebnis durchaus sehenswert.

Schon in der Vergangenheit war zu beobachten, dass die Relative-Stärke Strategien und schwache Börsenphasen keine Freunde werden. Entsprechend sind die Depots mit den Plätzen 14 (Modifizierte Relative-Stärke), 17 (Relative-Stärke “Sell-in-Summer”) und 24 (Relative Stärke nach Levy) erst in der zweiten Tabellenhälfte zu finden. Dabei wäre die Performance – zumindest der ersten beiden Depots – gar nicht so schlecht ausgefallen, hätte Uniper zu Jahresbeginn mit einem Minus von fast 57 Prozent schwer belastet.
Das führt wieder zur häufig gestellten Frage, ob der Einsatz von Stopp-Loss-Marken nicht sinnvoll wäre. Dabei ist das Problem, dass die Einzeltitel der Strategien oft sehr volatil sind. So hätte in der Vergangenheit mehrmals eine mehrwöchige Schwächephase des Marktes viele Werte ausgestoppt, die sich anschließend vervielfachten.
Meiner Meinung nach interessanter wäre hier der Ansatz, in einem schwierigen Marktumfeld eine wöchentliche Überprüfung vorzunehmen und somit Aktien frühzeitig zu verkaufen, die sich im Vergleich zu den anderen Wertpapieren schlecht entwickeln. Aber letztendlich muss hier jeder seine eigene Strategie suchen, denn selbst die beste Strategie ist nicht immer besser als andere.

Rang 15 belegt das Otto-Normalverdiener-Depot mit einer Performance von -15,3 Prozent. Hier belasteten Porsche SE und Fresenius. Bei einem Depot aus nur 6 Werten ist die Underperformance zweier Aktien kaum gut zu machen.
Auf Augenhöhe schneidet das Value Depot “Feste Kriterien” mit Platz 16 und vergleichbarer Performance ab.

So schlecht wie bis dato noch nie verbucht das Trendfolgedepot 2022 einen Verlust von 24,1 Prozent. Als Parallele zum Otto-Normalverdiener Depot lässt sich sagen, dass wenn in einem Depot aus 5 Einzeltiteln 3 davon mit einem Minus zwischen 28 und 38 Prozent aus dem Jahr gehen, das Ergebnis nicht gut sein kann.

Mit dem Low-Risk-Index, der Kombinierten Methode und dem Gebert-Börsenindikator befinden sich drei Depot auf den Rängen 19 bis 21, die mit Indexzertifikaten auf den DAX ausgestattet sind. Dass der Vergleich zum DAX so schlecht ausfällt, liegt am bisher schlechten Timing an denen die Strategien investiert, bzw. nicht investiert waren. Aber eine endgültige Beurteilung kann erst vorgenommen werden, wenn die Baisse tatsächlich “ad acta” gelegt werden kann.

Erneut ganz unten sind das Kombinationsdepot (Platz 23), das Value Depot “Einfacher, innerer Wert” und das Umkehrdepot zu finden.

Nachfolgend die Rangliste mit der Gesamtperformance. Bitte beachten Sie den unterschiedlichen Startzeitpunkt der Depots.

Platz Vorjahr Strategie Start am: akt. Datum: aktueller Wert Gewinn/ Verlust
             
1 4 Small Caps Value Growth 02.01.17 30.12.22 43.375,00 € 116,88%
2 2 Relative Stärke „Sell in Summer“ 21.02.14 30.12.22 42.070,31 € 110,35%
3 1 Relative Stärke nach Levy 21.02.14 30.12.22 42.001,60 € 110,01%
4 5 Modifizierte Relative Stärke 04.01.16 30.12.22 40.538,76 € 102,69%
5 3 Trendfolge 28.02.14 30.12.22 39.077,19 € 95,39%
6 6 Unemotional Value Four Plus 02.01.14 30.12.22 36.041,19 € 80,21%
7 7 Low-2 02.01.14 30.12.22 35.307,19 € 76,54%
8 10 Sell in Summer 02.01.14 30.12.22 34.759,21 € 73,80%
9 8 Low Five 02.01.14 30.12.22 34.323,54 € 71,62%
10 9 Unemotional Value Four 02.01.14 30.12.22 31.988,53 € 59,94%
11 13 Dogs of the Dow 02.01.14 30.12.22 30.072,32 € 50,36%
12 14 Value Depot KBV 02.01.15 30.12.22 29.159,60 € 45,80%
13 11 DAX 02.01.14 30.12.22 13923,59 45,06%
14 12 Otto Normalverdiener Depot 02.01.14 30.12.22 27.871,23 € 39,36%
15 17 Schwergewicht 02.01.14 30.12.22 26.293,08 € 31,47%
16 18 Foolish Four 02.01.14 30.12.22 24.105,56 € 20,53%
17 15 Kombinierte Methode 02.01.14 30.12.22 23.495,52 € 17,48%
18 22 200-Tage-Linie Strategie 02.01.14 30.12.22 22.701,87 € 13,51%
19 19 Low-Risk-Index 06.01.14 30.12.22 19.345,27 € -3,27%
20 24 Value Depot „Feste Kriterien“ 02.01.15 30.12.22 18.855,19 € -5,72%
21 21 Gebert-Börsenindiktor 02.01.20 30.12.22 18.098,71 € -9,51%
22 23 Kombination 28.02.14 30.12.22 16.119,26 € -19,40%
23 20 Umkehr 28.02.14 30.12.22 15.623,57 € -21,88%
24 25 Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 02.01.15 30.12.22 13.660,19 € -31,70%
25 26 Low-1 02.01.14 30.12.22 13.351,34 € -33,24%
26 27 200-Tage-Linie Strategie mit Short 02.01.14 30.12.22 13.098,07 € -34,51%

Ein neuer Spitzenreiter hat sich etabliert. Das Small Caps Value Growth Depot ist von Rang 4 an die Tabellenspitze vorgerückt. Danach folgen die Relative-Stärke Depots in Schlagdistanz, während das Trendfolgedepot zwei Plätze eingebüßt hat.
Viele Plätze gewonnen hat das 200-Tage-Linien Depot, das von Rang 22 auf 18 vorgerückt ist, sowie das Value Depot “Feste Kriterien”. Hier ging es von Rang 24 vor auf Rang 20.
Immer noch am Tabellenende rangiert das 200-Tage-Linien Depot mit Shortzertifikaten. Aber nachdem es letztes Jahr abgeschlagen die rote Laterne inne hatte, so ist es jetzt in Reichweite zum Low-1 Depot und zum Value Depot “Einfacher, innerer Wert”.

Strategie Rang Jahres-ende
2014
Rang Jahres-ende
2015
Rang Jahres-ende
2016
Rang Jahres-ende
2017
Rang Jahres-ende
2018
Rang Jahres-ende
2019
Rang Jahres-ende
2020
Rang Jahres-ende
2021
Rang Jahres-ende
2022
Durch-schn.
Rang
                     
Trendfolge 5 4 1 16 16 2 5 4 18 7,9
Modifizierte Relative Stärke 3 1 22 1 3 14 14 8,3
Small Caps Value Growth 11 24 9 1 1 7 8,8
Relative Stärke „Sell in Summer“ 4 2 4 8 19 11 7 10 17 9,1
Relative Stärke nach Levy 18 1 6 3 21 3 2 18 24 10,7
Sell in Summer 6 5 16 24 12 10 14 8 2 10,8
DAX 14 11 9 18 14 5 8 11 12 11,3
Value Depot KBV 3 12 7 23 16 24 2 5 11,5
Low Five 14 17 20 9 4 14 13 6 8 11,7
Unemotional Value Four Plus 7 21 13 4 3 18 15 17 10 12,0
Dogs of the Dow 8 14 18 12 7 12 16 16 6 12,1
Schwergewicht 16 15 14 25 15 4 18 3 4 12,7
Low-2 2 18 25 2 2 22 11 25 9 12,9
Unemotional Value Four 11 22 15 5 6 15 17 15 13 13,2
Gebert-Indikator Depot 10 9 21 13,3
Kombinierte Methode 10 12 19 23 18 6 9 7 20 13,8
Foolish Four 13 23 17 17 5 13 6 19 11 13,8
Otto Normalverdiener Depot 1 6 21 21 10 8 23 21 15 14,0
200-Tage-Linie Strategie 19 16 10 20 11 23 21 13 3 15,1
Value Depot „Feste Kriterien“ 19 5 10 25 24 19 5 16 15,4
Low-Risk-Index 9 13 24 15 17 7 20 23 19 16,3
Low-1 3 24 23 26 1 25 4 20 22 16,4
Umkehr 21 7 7 6 13 20 26 26 26 16,9
200-Tage-Linie Strategie mit Short 22 20 22 19 9 26 27 12 1 17,6
Kombination 15 8 2 22 20 21 25 24 23 17,8
Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 9 11 13 26 19 22 22 25 18,4

Es gilt weiterhin die Aussage aus dem Vorjahr, dass nicht eine Strategie durchgehend im Vorderfeld zu finden ist. Zwar gibt es qualitativ deutliche Unterschiede, aber schwächere Jahre durchleben alle vorgestellten Strategien.

Ein Blick auf 2023

Im letzten Jahr lag die Prognose der Banken für 2022 zwischen 15.000 und 18.000 Punkten. Tatsächlich lag der Schlusskurs bei 13.923,59 Punkten, also mehr als 1.000 Punkte unter der tiefsten Schätzung.
Klar war 2022 geprägt von einschneidenden Ereignissen wie der Invasions Russlands in die Ukraine. Aber war 2020 und 2021 mit der Corona-Pandemie ereignislos?

Wenn nun die Börsenprofis der Banken, die sich tagein, tagaus mit dem Thema befassen, mit ihrer Einschätzung daneben liegen, macht es dann Sinn, eigene Prognosen zu entwickeln?

Für mich persönlich muss ich die Frage mit einem eindeutigem “Ja” beantworten. Allerdings sollte man nicht darauf bauen, dass die Entwicklung wie in Aussicht gestellt auch eintritt. Stattdessen sollte die Taxierung als Leitfaden dienen, der mit dem tatsächlichen Ist-Zustand abgeglichen werden kann.
Schauen wir mal, was vor einem Jahr für steigende, bzw. fallende Kurse sprach (in schwarzer Schrift), und wie die Realität aussah (rote Schrift).

Für steigende Kurse sprach:

  • Die Dynamik der Weltwirtschaft ist intakt.
    Lieferkettenproblematik (=> steigende Preise), Krieg in der Ukraine (Sanktionen => Energiekrise => steigende Energiepreise => hohe Inflation) und Leitzinserhöhungen als Folge belasten die Nachfrage und die Gewinne der Unternehmen.
  • Ein hoher Nachholbedarf bei den Investitionen sollte Wachstum schaffen.
    Steigende Kosten lleßen kaum Geld für Investitionen.
  • Im Euro-Raum sind vorerst keine Zinsanhebungen geplant.
    Die hohe Inflation veranlasste die EZB zur Erhöhung der Leitzinsen.
  • Augenblicklich scheint die neue Omikron-Variante nicht so viele schwere Krankheitsverläufe hervorzurufen.
    Diese Prognose hat sich weitestgehend bestätigt.

Gegen steigende Kurse sprach:

  • Viele der großen Indizes bewegen sich im Bereich der historischen Allzeithochs. Es herrscht also großer Optimismus am Markt. Die positiven Aspekte sind schon eingepreist. Somit könnten negative Überraschungen zu einem erneuten Einbruch führen.
    Dafür sprechen auch die hohen KGVs vieler Indizes, die über dem historischen Mittel liegen, und nur bei entsprechend hohen Gewinnsteigerungen gerechtfertigt wären (galt schon im Vorjahr).
    Hat sich bestätigt. Negative Nachrichten führten zu Kurseinbrüchen und damit zu einer Verringerung der KGV’s.
  • Die US-Notenbank FED will in 2022 die Leitzinsen sukzessive anheben.
    Dieser Punkt traf auch zu, allerdings bedingt durch die Inflationsdaten stärker als erwartet.
  • Die Inflationsrate ist zuletzt deutlich angestiegen. Sollte sie sich auf hohem Niveau einpendeln, werden Auswirkungen auf die Zinsen unabwendbar sein.
    Die Inflationsrate hat sich nicht nur auf dem Niveau eingependelt, sondern ist noch deutlich angestiegen.
  • Lieferengpässe belasten die Produktion. Falls der Zustand längere Zeit bestehen bleibt, wird er zum Belastungsfaktor.
    Die Lieferengpässe haben belastet, sind aber wegen den anderen Problemen etwas in den Hintergrund getreten.
  • Die Drohgebärden Russlands gegenüber der Ukraine belasten die Beziehungen.
    Auch das Verhältnis zu China wird nach und nach schwieriger.
    Ich persönlich habe es mir nicht vorstellen können, doch Russland hat die Ukraine überfallen. Statt belasteten Beziehungen befinden wir uns quasi in einem Handelskrieg mit Russland.
    Das Verhältnis zu China hat sich aufgrund verschiedener Faktoren verschlechtert.
  • Neue Corona-Mutationen hängen wie ein Damokles-Schwert über der Gesellschaft.
    Corona war – von China abgesehen – kein großer Belastungsfaktor mehr.

Schließen wir hiermit das alte Jahr ab und schauen nach vorne.
Die Banken sehen den DAX Ende 2023 in einem Bereich zwischen 14.000 und 16.000 Punkten, also zwischen gleichbleibend und einem Zuwachs von knapp 15 Prozent.
Bei der folgenden Pro- und Contra-Liste werden etliche Punkte doppelt vorkommen, da die Entwicklung stark abhängig sein wird, in welche Richtung und mit welcher Stärke sich die Fakten entwickeln.
Was spricht für steigende Kurse?

  • Die Bewertungen der Indizes ist zurückgekommen und bewegt sich in einem neutralen Bereich. Bei vielen Aktien sind schlechte Nachrichten schon eingepreist, so dass Chancen auf positive Überraschungen bestehen.
  • Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Leitzins-Erhöhungen der FED und EZB in den nächsten Monaten dem Ende nähern und im zweiten Halbjahr sogar wieder gesenkt werden, sofern die Inflationsraten deutlich zurückgehen.
  • In den USA besteht die Möglichkeit einer Rezession, in der Euro-Zone eine hohe Wahrscheinlichkeit einer Rezession. D.h. eine Rezession sollte in den Kursen eingepreist sein. Fällt die Rezession milde und kurz aus, so sollte dies positive Auswirkungen auf den Markt haben.
  • Aktuell besteht zurzeit im Großen und Ganzen eine Patt-Situation im Ukraine-Konflikt. Militärisch wird kurz- bis mittelfristig kaum eine Entscheidung fallen. Die festgefahrene Situation sollte zumindest Gespräche über eine  Deeskalation ermöglichen.

Was würde gegen steigende Kurse sprechen?

  • Trotz aller oben angesprochenen Probleme im Jahr 2022 verlor der DAX nur knapp 12,4 Prozent. Sollten sich die negativen Szenarien bewahrheiten, wäre noch ziemlich Luft nach unten.
  • Ein Börsenspruch lautet “Never fight the FED”. Soll bedeuten, dass solange die FED die Leitzinsen erhöht, schwächeln die Börsen. Da der Zyklus der Zinserhöhungen noch nicht abgeschlossen ist, bleiben die Märkte unter Druck, wobei die Aussagen auch für die EZB zutreffen.
  • Wie oben erwähnt, ist von einer Rezession auszugehen. Nicht eingepreist wäre aber eine längere und stärkere Rezession.
  • Momentan scheinen in Russland die Falken zu herrschen. Eine Eskalation des Ukraine-Konfliktes z.B. auch auf Moldau kann nicht ausgeschlossen werden.
  • China hat nun die Lockdown-Politik gestoppt. Aber durch den schlechten Impfstatus und fehlende Immunität kommt es zu vielen Krankheitsfällen. Eine Verschärfung der Lieferengpässe erscheint nicht unwahrscheinlich.
  • Zuletzt haben sich die Drohgebärden Chinas gegenüber Taiwan wieder abgeschwächt. Sollten innerpolitische Probleme, z.B durch die Corona-Lage, zunehmen, so ist eine erneute Zuspitzung nicht auszuschließen. Ein Krieg würde die komplette Weltwirtschaft in den Abgrund reißen.
    Zwar ist dieses Szenario sehr unwahrscheinlich, aber …

Mein Fazit: In einem Jahr halte ich höhere Kurse für wahrscheinlich, aber der Weg dorthin könnte sehr steinig werden. Vor allem im ersten Halbjahr können wir wieder tiefere Kurse sehen. Ob dabei die Tiefs von 2022 nochmals erreicht oder gar unterschritten werden, steht allerdings in den Sternen.
Stockpicking dürfte auch im neuen Jahr das Mittel der Wahl sein. Für langfristig orientierte Anleger dürften aber gute Einstiegskurse zu finden sein. Gerne auch über mehrere Teilkäufe, da sich der optimale Einstiegszeitpunkt kaum finden lassen wird.

Ansonsten darf ich Euch ein glückliches und erfolgreiches Jahr 2023 wünschen.

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 8: Dividenden

Häufig werden Aktien auch als Dividendenpapiere bezeichnet. Dividenden sind Ausschüttungen mit denen Unternehmen die Aktionäre am Gewinn beteiligen.
Aber nicht alle Unternehmen zahlen Dividenden, auch wenn sie Gewinne erzielen. Stattdessen wird davon ausgegangen, dass durch eine Re-Investition mehr Gewinn für die Aktionäre durch steigende Kurse generieren wird als durch Auszahlung einer Dividende.

Erläuterung zur Dividende

Im Zusammenhang mit der Dividende wird üblicherweise die Dividendenrendite angegeben:

 Dividendenrendite = \dfrac{Dividende je Aktie}{Aktienkurs}

 

Am Beispiel Allianz mit den Zahlen des Depots von 2021 sieht das wie folgt aus:

 {Dividendenrendite Allianz = \dfrac{Dividende je Aktie 2020e}{Aktiekurs 30.12.2020} = \dfrac{9,60}{200,70} = 4,78 \%}

 

Zu beachten ist, dass die Dividende für das Jahr 2020 erst in 2021 ausgezahlt wird. Deshalb handelt es sich auch um Schätzungen. Allerdings sind diese Schätzungen bis auf wenige Ausnahmen in der Regel genauer als die bei den Gewinnschätzungen.
Die Auszahlung erfolgt im deutschen Raum zumeist komplett am Handelstag nach der Hauptversammlung. Linde Plc als Beispiel zahlt dagegen die Dividende vierteljährlich. Diese Vorgehensweise ist auch häufig im anglo-amerikanischen Raum anzutreffen.

Ein Depot bezieht sich in Folge auf die aktuell erwartete Dividendenrendite, d.h. auf die 20 Unternehmen aus dem Aktienpool mit der höchsten Dividendenrendite.
Nun kann es aber vorkommen, dass eine Aktiengesellschaft nur einmalig eine hohe Dividendenrendite aufweist, beispielsweise wegen einer Sonderdividende. Wünschenswert wäre aber eine stabile oder gar steigende Dividendenausschüttung. Deshalb wurde ein zweites Depot aufgesetzt, in dem Firmen vertreten sind, die in den letzten 10 Jahren keine Kürzung der Dividende vorgenommen haben. Aus dieser Auswahl werden dann die Aktien mit der höchsten Dividendenrendite selektiert.

Platzierung der Dividenden-Depots

Beide Dividenden-Depots sind mit den Plätzen 20 und 22 im breiten Mittelfeld zu finden.
Schauen wir uns die Performance der einzelnen Jahre an:

Jährliche Performance der Dividenden-Depots

Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance der Dividenden-Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgende Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Dividenden-Depots zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Dividenden-Depots mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Beim Depot Dividenden-Rendite lässt sich – bei aller Vorsicht aufgrund der relativ dünnen Datenlage – der Trend erkennen, dass in Jahren in denen das Gesamtdepot schlecht abgeschnitten hat, die Performance deutlich besser ist.
Gegen diese These spricht allerdings das Ergebnis des Jahres 2022 beim Depot “Dividende Kontinuität 10 Jahre”. Generell waren Immobilienaktien bei den Dividenden-Depots stark gewichtet. Da die Immobilienaktien relativ gut verdient haben, konnten sie auch die Dividende halten oder auch häufig erhöhen. Im Jahr 2022 sind die Immobilienaktien im Depot “Dividende Kontinuität 10 Jahre” mit 40 Prozent extrem stark vertreten. Da aber Zinserhöhungen für diese Aktiengattung Gift sind und folglich abverkauft wurden, belasten sie das Depot auch überproportional.

Auffälligkeiten und Fakten zu den Dividenden-Depots

  • Klumpenbildung (mangelnde Diversifikation)
    Wie zuvor bereits ausgeführt, sind Immobilienaktien extrem stark gewichtet (im Mittel zwischen 20% und 25% und in der Spitze um 40%). Die möglichen Folgen sind im Jahr 2022 beim Depot “Dividende Kontinuität 10 Jahre” deutlich zu erkennen.
    Neben den Immobilienaktien ist eine gewisse Branchen-Streuung vorhanden. Allerdings fehlen Technologie-, Softwareunternehmen u.ä.
  • Verfehlung der Schätzung der erwarteten Dividende
    Da die Dividenden für ein Geschäftsjahr erst im Folgejahr ausgeschüttet werden, beruhen die verwendeten Zahlen auf Schätzungen. Allerdings sind die Schätzungen meist recht gut zu prognostizieren, womit die Abweichungen gering sind. Doch es gibt auch Ausnahmen wie beim Depot Dividendenrendite 2016:
    Für RWE wurde eine Dividende von 0,50€ je Aktie erwartet, was eine Dividendenrendite von 4,27% entsprochen hätte. Tatsächlich wurde aber keine Dividende ausbezahlt, da RWE zwischenzeitlich in die Verlustzone beim operativen Geschäft gerutscht war. Unter diesen Voraussetzungen wäre RWE dann auch nicht ins Depot aufgenommen worden.
  • Hohe Dividendenrendite aufgrund eines Kurssturzes
    Bleibt eine Dividende konstant, aber der Kurs hat sich zuletzt halbiert, so steigt die Dividendenrendite auf das Doppelte an. Zuerst einmal stellt dieser Umstand kein prinzipielles Problem dar, solange der Kurssturz temporäre Ursachen hat. Daneben besteht aber die Gefahr, dass z.B. das Geschäftsmodell nicht mehr gefragt ist. In diesem Fall ist die hohe Dividendenrendite als Warnsignal einzustufen.
  • Steigende Dividenden als Zeichen eines guten Geschäftsverlaufes
    Bei der Auswertung der Daten ist mir eines relativ schnell ins Auge gefallen: Aktien, die stetig ihre Dividenden erhöhten (die Dividende kann auch zwischendurch einfach mal konstant bleiben), hatten eine relativ gute Performance. Dazu ein Beispiel aus dem Depot “Dividendenrendite” des Jahres 2014, das in ähnlicher Form auch in den anderen jahren zu erkennen ist.

Hier wurden bei den fünf Werten mit der höchsten Performance  und dem Wert mit der geringsten Performance die Dividendenzahlung der letzten fünf jahre mit angegeben.
Bei den Aktien mit der guten Performance ist zu erkennen, dass die Höhe der Dividende tendenziell steigt, auch wenn sie zwischendurch auch mal konstant bleibt, um dann aber wieder einen Sprung vorzunehmen. Lediglich bei Hannover Rück ist im Jahre 2011 ein kleiner Rückgang erkennbar, um danach aber sofort wieder anzusteigen.
Bei MLP sinkt die Dividende in den letzten beiden Jahren. Das lässt auch auf einen Rückgang des operativen Geschäftes, bzw. des Gewinnes schließen, was den Kursrückgang erklärt.
Aber bezüglich der Höhe der Dividenden ist noch ein Wert zu beachten, der direkt im Anschluss behandelt wird.

  • Ausschüttungsquote
    Hohe Dividendenzahlungen haben ja einen gewissen Charm, aber das Unternehmen muss sich die Zahlungen auch leisten können. Erzielt eine AG einen Gewinn je Aktie von 5,00€, zahlt aber 6,00€ Dividende, so muss ein Teil der Dividende aus der Substanz entnommen werden.
    Das Verhältnis von Dividende zu Gewinn je Aktie wird als Ausschüttungsquote bezeichnet. Im obigen Beispiel würde die Ausschüttungsquote bei 120% liegen.
    Je nach Quelle wird eine maximale Ausschüttungsquote von 60% bis 70% empfohlen. darüber hinaus sollte es nur in Ausnahmefällen gehen.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach der Dividendenrendite beginnend mit der größten Rendite eines jeden Depots.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
Durch das Anklicken werden die Bilder im Vollbildmodus angezeigt, mit dem <Zurück-Button> des Browsers gelangen Sie auf die Artikelseite zurück.

Depot Dividendenrendite Jahr 2014

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2014

Depot Dividendenrendite Jahr 2015

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2015

Depot Dividendenrendite Jahr 2016

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2016

Depot Dividendenrendite Jahr 2017

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2017

Depot Dividendenrendite Jahr 2018

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2018

Depot Dividendenrendite Jahr 2019

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2019

Depot Dividendenrendite Jahr 2020

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2020

Depot Dividendenrendite Jahr 2021

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2021

Depot Dividendenrendite Jahr 2022

Depot Dividende 10 Jahre Kontinuität Jahr 2022

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