Auswertung Relative Stärke Strategie “Sell-in-Summer”

Die Relative-Stärke Strategie “Sell-in-Summer” basiert auf Grundlage der Relativen-Stärke Strategie nach Levy. Einziges Unterscheidungsmerkmal ist, dass bei der “Sell-in-Summer”-Variante während der historisch schwächsten Börsenmonaten August und September keine Aktien gehalten werden, sondern das Pulver in Form von Bargeld “trocken gehalten” wird.

Die Entwicklung des Depots verläuft bis Ende Juli identisch zur Relative-Stärke Strategie nach Levy. Abweichungen entstehen erst mit dem Pausieren des Depots im August und September, sowie ab Oktober durch unterschiedliche Zusammensetzungen beider Depots.

 

In absoluten Zahlen sieht die Gesamtentwicklung wie folgt aus:

 

Gesamtperformance Relative-Stärke Strategie „Sell-in-Summer“
Beschreibung Startdatum Startwert Enddatum Endwert Rendite /Rang
Relative-Stärke Depot „Sell-in-Summer“ 21.02.14 20.000,00 € 30.12.15 30.174,84 € 50,87%
DAX-Performance Index 21.02.14 9656,95 30.12.15 10743,01 11,25%
           
Performance bezogen auf DAX         39,63%
Platzierung Rangliste (von 24)         1

Die Outperformance der Strategie von fast 40% im Bezug zum DAX ist bezeichnend.

 

Depotentwicklung 2015


Schon zu Beginn des Jahres 2015 entwickelte sich das Depot etwas besser als der DAX. In der zweiten Jahreshälfte setzte sich die Strategie dann deutlich ab..

Nachfolgend die Depotdaten 2015 in Zahlenform:

 

Performance Relative-Stärke Strategie „Sell-in-Summer“ 2015
Beschreibung Startdatum Startwert Enddatum Endwert Rendite /Rang
Relative-Stärke Depot „Sell-in-Summer“ 30.12.14 21.649,70 € 30.12.15 30.174,84 € 39,38%
DAX-Performance Index 02.01.15 9805,55 30.12.15 10743,01 9,56%
           
Performance bezogen auf DAX         29,82%
Platzierung Rangliste (von 24)         2
        Depot DAX
Standardabweichung (1 Woche)       2,76% 3,05%
Volatilität 250 Tage       16,45% 18,19%
VaR (1 Woche untere 5%)       -3,90% -4,84%
Maximum Drawdown 1 Jahr       -11,32% -22,80%


Das Relative-Stärke Depot “Sell-in-Summer” schloss 2015 mit einem Plus von ca. 39,3% ab und schnitt damit fast 30% besser als der DAX ab.
Alle untersuchten Risikoparameter weisen bessere Werte als der DAX auf.

Überprüfung der Vor- und Nachteile:

Correct_20_20Outperformance beim
Aufwärtstrend

Fazit:

Auch die Relative-Stärke Strategie “Sell-in-Summer” konnte den Vergleichsindex eindrucksvoll hinter sich lassen. Da der Markt im Beobachtungszeitraum tendenziell seitwärts/aufwärts lief, fehlt der Vergleich bei abwärtsgerichteten Märkten. Für risikobewusste Anleger mit längerem Anlagehorizont scheint die Strategie einen Blick wert zu sein.
Auffällig ist, dass die Risikoparameter deutliche Vorteile gegenüber der Relativen-Stärke Strategie nach Levy anzeigen.

Auswertung Relative Stärke Strategie nach Levy 2015

Die Relative-Stärke Strategie nach Levy bezieht sich auf Robert Levy, der in einer Studie die Feststellung machte, dass Aktien, die sich in den vergangenen 26 Wochen positiv entwickelten, auch in den folgenden 6 bis 12 Monaten überdurchschnittlich stiegen.
Bei der Entwicklung des Depots wird erwartet, dass in positiven Marktphasen eine überdurchschnittliche Performance erzielt wird. In einem Bärenmarkt besteht die Gefahr hoher Verluste. Trotz der Risiken konnte die Strategie in der Vergangenheit eine Outperformance im Bezug zum Markt erzielen.

Werfen wir einen Blick auf grafische Entwicklung des Depots über die knapp zwei Jahre seit Eröffnung des Depots im Vergleich zum DAX.

Es ist zu erkennen, dass der Start des Depots alles andere als perfekt war. Lange Zeit blieb die Strategie deulich hinter dem DAX zurück, um Ende des Jahres 2014 gleichzuziehen.
Ab Juni 2015 zündete das Depot den Turbo und ließ den Vergleichsindex deutlich hinter sich.

In absoluten Zahlen sieht die Entwicklung wie folgt aus:

 

Gesamtperformance Relative-Stärke Strategie nach Levy
Beschreibung Startdatum Startwert Enddatum Endwert Rendite /Rang
Relative-Stärke Depot nach Levy 21.02.14 20.000,00 € 30.12.15 29.868,89 € 49,34%
DAX-Performance Index 21.02.14 9656,95 30.12.15 10743,01 11,25%
           
Performance bezogen auf DAX         38,10%
Platzierung Rangliste (von 24)         2

Die Outperformance der Strategie von über 38% spricht eine eigene Sprache.

 

Depotentwicklung 2015


Schon zu Beginn des Jahres 2015  entwickelte sich das Depot besser als der DAX. Im letzten Drittel des Jahres setzte sich die Strategie dann deutlich ab..

Nachfolgend die Depotdaten 2015 in Zahlenform:

 

Performance Relative-Stärke Strategie nach Levy 2015
Beschreibung Startdatum Startwert Enddatum Endwert Rendite /Rang
Relative-Stärke Depot nach Levy 30.12.14 20.006,58 € 30.12.15 29.868,89 € 49,30%
DAX-Performance Index 02.01.15 9805,55 30.12.15 10743,01 9,56%
           
Performance bezogen auf DAX         39,73%
Platzierung Rangliste (von 24)         1
        Depot DAX
Standardabweichung (1 Woche)       2,37% 3,05%
Volatilität 250 Tage       14,16% 18,19%
VaR (1 Woche untere 5%)       -3,83% -4,84%
Maximum Drawdown 1 Jahr       -17,33% -22,80%


Das Relative-Stärke Depot nach Levy schloss 2015 mit einem Plus von 49,3% ab und schnitt damit fast 40% besser als der DAX ab.
Die untersuchten Risikoparameter zeigen ein uneinheitliches Bild. Während das Depot eine höhere Standardabweichung (und somit auch eine höhere Volatilität aufweist), bewegt sich der Value-at-Risk im Bereich des DAX. Dagegen ist der maximale, kumulierte Verlust der Strategie deutlich geringer als der Vergleichsindex.

Überprüfung der Vor- und Nachteile:

Correct_20_20Outperformance beim
Aufwärtstrend

Fazit:

Die Relative-Stärke Strategie nach Levy konnte den Vergleichsindex eindrucksvoll hinter sich lassen. Da der Markt im Beobachtungszeitraum tendenziell seitwärts/aufwärts lief, fehlt der Vergleich bei abwärtsgerichteten Märkten. Für risikobewusste Anleger mit längerem Anlagehorizont scheint die Strategie einen Blick wert zu sein.

Auswertung 200-Tage-Linien-Strategie Long und Short 2015

Auch diese Strategie richtet sich nach der 200-Tage-Linie als Signalgeber. Das Depot soll sowohl von einem positiven Markt durch den Kauf von DAX-ETFs als auch  bei negativen Marktphasen durch den Kauf von Short-ETFs partizipieren.
Die Strategie sollte bei klaren Trends profitieren, während als der größte Feind der Sägezahnmarkt zu sehen ist. Diese Vorgehensweise ist riskanter einzustufen als die reine 200-Tage-Linien Strategie.

Werfen wir einen Blick auf grafische Entwicklung des Depots über die zwei Jahre seit Eröffnung des Depots im Vergleich zum DAX.

Die Grafik verdeutlicht, dass das erste Kaufsignal für Short ETFs Anfang August generiert wurde. Ein Kaufsignal ist nur gegeben, wenn der DAX-Index die 200-Tage-Linie von unten nach oben (Long) oder von oben nach unten (Short) schneidet. Falls Sie das Depot starten wollen und sich der DAX bereits oberhalb oder unterhalb des gleitenden Durchschnitts befindet, sollte der Einstieg vermieden werden, da nicht ersichtlich ist, welcher Trend vorliegt.
Der Einsatz von Short-Papieren ist deutlich an der dem Index entgegengesetzten Entwicklung zu erkennen. In dem folgenden, kurzen Seitwärtstrend hat wechselweise der Index und das Depot die Nase vorn, ehe der DAX ab ca. Mitte Oktober 2014 kontinuierlich steigt. Bis ein Verkaufssignal für die Short Variante erfolgt und in Long-ETFs umgeschichtet wird, ist der DAX schon rund 15% vorausgeeilt.
Anschließend läuft die Entwicklung wieder parallel, bis Ende August 2015 ein erneuter Signalwechsel generiert wurde, und das Depot auf Short-ETFs umgestellt wurde. Zu Beginn der Umstellung holte das Depot deutlich auf, aber zum Jahresende hin ließ die Erholung des DAX’ den Abstand zwischen beiden Werten wieder deutlich ansteigen.

In absoluten Zahlen sieht die Entwicklung wie folgt aus:

 

Gesamtperformance 200-Tage-Linien Strategie mit Short
Beschreibung Startdatum Startwert Enddatum Endwert Rendite /Rang
200-Tage-Linien Depot mit Short 02.01.14 20.000,00 € 30.12.15 17.382,91 € -13,09%
DAX-Performance Index 02.01.14 9400,04 30.12.15 10743,01 14,29%
           
Performance bezogen auf DAX         -27,37%
Platzierung Rangliste (von 24)         23

Der Rückstand der Strategie zum Index von über 27% liegt deutlich hinter der Performance der 200-Tage-Linie Strategie ohne Shortanteile.

 

Depotentwicklung 2015


Zu Beginn des Jahres 2015 waren wir mit Long-ETF’s investiert, entsprechend entwickelt sich das Depot nahezu identisch mit dem DAX. In der zweiten Augusthälfte erfolgte ein Signalwechsel, das bis Ende des Jahres Gültigkeit hatte. Kurzfristig entwickelte sich das Depot besser als der DAX, doch wie schon erwähnt, war der Anstieg des Index’ kontraproduktiv für die Entwicklung der Short-ETF’s im Depot.

Nachfolgend die Depotdaten 2015 in Zahlenform:

 

Performance 200-Tage-Linien Strategie mit Short 2015
Beschreibung Startdatum Startwert Enddatum Endwert Rendite /Rang
200-Tage-Linen Depot 30.12.14 18.036,85 € 30.12.15 17.382,91 € -3,63%
DAX-Performance Index 02.01.14 9805,55 30.12.15 10743,01 9,56%
           
Performance bezogen auf DAX         -13,19%
Platzierung Rangliste (von 24)         21
        Depot DAX
Standardabweichung (1 Woche)       2,93% 3,05%
Volatilität 250 Tage       17,52% 18,19%
VaR (1 Woche untere 5%)       -4,90% -4,84%
Maximum Drawdown 1 Jahr       -26,73% -22,80%

Das 200-Tage-Linien Depot mit Shortanteil schloss 2015 mit einem Minus von 3,63% ab und blieb damit 13,2% hinter dem DAX.
Die untersuchten Risikoparameter bewegen sich im Bereich des Vergleichsindex’ mit Ausnahme des Maximum Drawdown. Hier sind die Kennzahlen des Depots deutlich schlechter.

Überprüfung der Vor- und Nachteile:

Correct_20_20Partizipation am
Aufwärtstrend

Partizipation am
Abwärtstrend

Kurzfristige Seitwärtstrends mit mehreren
Kauf- und Verkaufsignalen

 

Fazit:

Die 200-Tage-Linien-Strategie ist eine Vorgehensweise für chancenorientierte Anleger, die bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen, um auch in Bärenmärkten Profite zu erzielen. Ihre Schwächen hat die Strategie in ausgeprägten Seitwärtsmärkten. In diesem Fall wird der Verlust größer ausfallen als beim 200-Tage-Linien Depot ohne Shortanteile.
Das System ist auch geeignet, im Verbund mit anderen Strategien das Gesamtportfolio zu diversifizieren.

Auswertung 200-Tage-Linien-Strategie 2015

200 Tage Linien Strategie 2015Wie der Name schon sagt, richtet sich die Strategie nach der 200-Tage-Linie als Signalgeber. Von einem Aufwärtstrend soll das Depot partizipieren, bei einem Bärenmarkt soll Bargeld vorgehalten werden. Dadurch soll die Volatilität verringert werden.
Die Strategie sollte bei klaren Trends profitieren, während als der größte Feind der Sägezahnmarkt zu sehen ist.

Werfen wir einen Blick auf grafische Entwicklung des Depots über die zwei Jahre seit Eröffnung des Depots im Vergleich zum DAX.

200_Tage_2_Jahre

Die Grafik verdeutlicht, dass wir über 11 Monate warten mussten, ehe das erste Kaufsignal generiert wurde. Ein Kaufsignal ist nur gegeben, wenn der DAX-Index die 200-Tage-Linie von unten nach oben schneidet. Falls Sie das Depot starten wollen und sich der DAX bereits oberhalb des gleitenden Durchschnitts befindet, sollte der Einstieg vermieden werden, da nicht ersichtlich ist, welcher Trend vorliegt.
Deutlich wahrnehmbar ist, dass wir in dieser Phase nichts verpasst haben, da sich der DAX in einem Seitwärtstrend befand. Investiert hätten wir mehrmals verkaufen und kaufen müssen mit der Folge “Außer Spesen nichts gewesen”.
Nach dem Einstieg folgt das Depot mit kleinem Abstand (Transaktionskosten und Einstieg erst nach 3% Anstieg über die 200-Tage Linie) dem Index, ehe in der zweiten Augusthälfte 2015 ein Verkaufssignal erfolgte. Seitdem wird nur Bargeld im Depot gehalten.

In absoluten Zahlen sieht die Entwicklung wie folgt aus:

 

Gesamtperformance 200-Tage-Linien Strategie
Beschreibung Startdatum Startwert Enddatum Endwert Rendite /Rang
200-Tage-Linen Depot 02.01.14 20.000,00 € 30.12.15 20.608,61 € 3,04%
DAX-Performance Index 02.01.14 9400,04 30.12.15 10743,01 14,29%
           
Performance bezogen auf DAX         -11,24%
Platzierung Rangliste (von 24)         17

Der Rückstand der Strategie von knapp über 11% erklärt sich zum einen Teil aus dem verspäteten Einstieg (+Transaktionskosten) 2014 und zum anderen Teil aus dem Anstieg des DAX Ende 2015, währenddessen das Depot passiv geführt wurde.

Depotentwicklung 2015

200_Tage_2015
Zu Beginn des Jahres 2015 waren wir investiert, entsprechend entwickelt sich das Depot nahezu identisch mit dem DAX. In der zweiten Augusthälfte erfolgte ein Verkaufssignal, das bis Ende des Jahres Gültigkeit hatte. Entsprechend bleibt der Depotstand konstant, während sich der DAX nach kurzem Abfall wieder positiv entwickelte.

Nachfolgend die Depotdaten 2015 in Zahlenform:

Performance 200-Tage-Linien Strategie 2015
Beschreibung Startdatum Startwert Enddatum Endwert Rendite /Rang
200-Tage-Linen Depot 30.12.14 19.785,46 € 30.12.15 20.608,61 € 4,16%
DAX-Performance Index 02.01.14 9805,55 30.12.15 10743,01 9,56%
           
Performance bezogen auf DAX         -5,40%
Platzierung Rangliste (von 24)         16
        Depot DAX
Standardabweichung (1 Woche)       2,37% 3,05%
Volatilität 250 Tage       14,16% 18,19%
VaR (1 Woche untere 5%)       -3,83% -4,84%
Maximum Drawdown 1 Jahr       -17,33% -22,80%

 
Das 200-Tage-Linien Depot schloss 2015 mit einem Plus von 4,16% ab und blieb damit 5,4% hinter dem DAX.
Dagegen schneiden alle untersuchten Risikoparameter besser ab als der Vergleichsindex. Vermindertes Risiko geht in positiven Marktlagen immer mit einer geringeren Rendite einher.

Überprüfung der Vor- und Nachteile:

Correct_20_20Partizipation am
Aufwärtstrend

Correct_20_20Verringerung der
Volatilität

Correct_20_20Kein Seitwärtstrend mit mehreren
Kauf- und Verkaufsignalen

NeutralVerlustbegrenzung in einem Bärenmarkt.
Noch keine ausgebildete Baisse vorhanden.

Fazit:

Die 200-Tage-Linien-Strategie ist eine probate Vorgehensweise für sicherheitsorientierte Anleger, die bereit sind, für Kapitalerhalt in Abwärtsphasen auf maximale Rendite in steigenden Märkten zu verzichten. Ihre Schwächen hat die Strategie lediglich in ausgeprägten Seitwärtsmärkten.
Das System ist auch ausgesprochen geeignet, im Verbund mit anderen Strategien das gesamtportfolio zu diversifizieren.

Auswertung der Aktienstrategien 2015

OverviewIn den nächsten Wochen wollen wir das Abschneiden der virtuellen Depots unserer Aktienstrategien etwas näher in Augenschein nehmen.
Frei nach dem Motto “Ein Bild sagt mehr als tausend Worte”  wird zuerst eine grafische Darstellung über die Entwicklung des Depotwertes aufgeführt. Als Benchmark wird immer der DAX herangezogen. Auch wenn bei einigen Depots ein anderer Vergleichsindex sinnvoller sein sollte, wird zwecks Vergleichbarkeit immer der deutsche Leitindex eingesetzt.

Das Ziel ist Phasen zu erkennen, in denen die Strategie besser oder schlechter abschneidet wie der DAX.
Anschließend wird die Gesamtperformance sowohl vom Depot als auch vom DAX nochmals in Tabellenform dargestellt.

Die gleichen Informationen werden im zweiten Teil auf das Jahr 2015 bezogen vorgestellt (soweit das Depot erst 2015 aufgenommen wurde, entfällt Teil 1, da die Gesamt- und die Jahresperformance identisch sind).
Zusätzlich werden für das Jahr 2015 als Risikomaße die Standardabweichung, die Volatilität, den Value at Risk für eine Woche mit einem Konfidenzniveau von 95%, sowie das Maximum Drawdown für Depot und DAX aufgeführt.

Im folgenden wird nochmals kurz aufgeführt, was sich hinter den Begriffen verbirgt und wie die Zahlen zu interpretieren sind.

Standardabweichung

Die Standardabweichung ist ein Begriff aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung und beschreibt die Streubreite von Werten um das arithmetische Mittel. In unserem Beispiel verwenden wir die Wochenschlusskurse, bilden den Mittelwert,berechnen alle Abweichungen zum Mittelwert und ermitteln damit die Standardabweichung. Nach der Standardnormalverteilung können wir folgende Aussagen treffen:
68,3% aller Werte liegen zwischen dem Mittelwert +- der Standardabweichung.
95,5% aller Werte liegen zwischen dem Mittelwert +- 2 mal der Standardabweichung.
Wäre beispielsweise der DAX-Stand bei 10.000 Punkten und die Standardbweichung auf Wochenbasis bei 3%, so lässt sich sagen, dass der DAX innerhalb einer Woche mit einer Wahrscheinlichkeit von 68,3% sich innerhalb 9.700 und 10.300 Punkten bewegt. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,5% bewegt sich der Index zwischen 9.400 und 10.600 Punkten.
Je größer die Standardabweichung ist desto größer ist die Schwankungsbreite, entsprechend steigt das Risiko auf größere Kursverluste.
Weiter Informationen finden Sie << hier >>.

 Volatilität

Die Volatilität ist die Standardabweichung bezogen auf eine gewisse Anzahl von Tagen. Häufig verwendet werden die Volatilität – kurz Vola – von 30 Tagen, 100 Tagen und 250 Tagen. Zu beachten ist, dass es sich bei den Tagen um Börsentage handelt. Gehen wir von 5 Handelstagen pro Woche aus und ziehen die Feiertage ab, entspricht die Vola 250T in etwa einem Jahr. Prinzipiell kann die Volatilität für jeden Zeitraum verwendet werden.
Warum nun Volatilität und Standardabweichung?

Stellen Sie sich vor, Sie wollen die Jahresvolatilität des  DAX bestimmen und nehmen dafür Jahresendstände. Beispielsweise schloss der DAX im Jahr 1 mit 9.900 Punkten, im Jahr 2 mit 10.200 Punkten und im Jahr 3 mit 10.100 Punkten. Es ist leicht nachvollziehbar, dass die Volatilität – also die Schwankungsbreite – mit diesen Werten nicht sehr hoch sein kann. Tatsächlich kann der DAX in diesen drei Jahren zwischendurch beispielsweise auf 8.500 Punkten abgesackt und auf 11.500 Punkten angestiegen sein.
Diesen Effekt zeigen die Jahresschlusskurse nicht an. Deshalb macht es Sinn, die Standardbweichung auf Tages- oder Wochenbasis zu bestimmen und daraus die Volatilität für ein Jahr abzuleiten.

Sehr anschaulich ist dies in folgendem Artikel von STW-Börse.de dargestellt. Die Umrechnung auf die Jahresvolatilität ist im unteren Bereich des Artikels ausführlich beschrieben.

Value at Risk

Der Value at Risk gibt an, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Anlagebetrag bei einer definierten Haltedauer nicht unterhalb des Konfidenzniveaus absinkt. Die Messgröße ist in <<diesem Artikel>> ausführlicher beschrieben.

In unseren Auswertungen arbeiten wir mit einem Konfidenzniveau von 95% und einer Haltedauer von einer Woche (=5 Börsentage). Ein Value at Risk von 4% würde also aussagen, dass der Depotwert mit 95% Wahrscheinlichkeit nicht mehr als 4% innerhalb einer Woche an Wert verliert.

Maximum Drawdown

Diese Kennzahl gibt den maximal kumulierten Verlust – in diesem Fall unserer Depots – an. Einfacher ausgedrückt wird der Verlust (bei unserer Auswertung in %) angegeben, den ein Anleger erleiden würde, wenn er zum Höchstkurs eingestiegen und zum folgenden Tiefstkurs ausgestiegen wäre.

 

Modifizierte Relative-Stärke-Strategie

Vector graphic by SRBicharaDie modifizierte Relative-Stärke-Strategie basiert auf der Relative-Stärke-Strategie nach Levy.

Im Jahr 2015 war die Relative-Stärke-Strategie nach Levy die mit Abstand erfolgreichste Strategie in unseren Depots.Dagegen konnte die Strategie im Jahr zuvor nicht überzeugen, da mit einzelnen Werten hohe Verluste zu verzeichnen waren.
Um die Ursache zu untersuchen, lassen Sie uns nochmals einen Blick auf die Grundlagen der Strategie werfen:

“Robert Levy stellte in einer Studie fest, dass Aktien, die sich über einen längeren Zeitraum (die besten Ergebnisse erzielte Levy bei einem Zeitraum von 26 Wochen) positiv entwickelten, auch in den folgenden 6 bis 12 Monaten überdurchschnittlich stiegen.”

Wählen wir nun zu Jahresbeginn die sieben Titel mit der höchsten relativen Stärke, so können neben dem allgegenwärtigen Marktrisiko strategiebedingt zwei weitere Gefahren auftreten:

  • Die Aussage, dass sich Aktien mit großer relativen Stärke der letzten 26 Wochen überdurchschnittlich entwickeln, folgt selbstverständlich keinem Gesetz, sondern entspringt der Wahrscheinlichkeitsrechnung. In der Vergangenheit war es wahrscheinlicher, dass diese Werte sich besser entwickeln als Werte, die das Kriterium nicht erfüllen.
    Somit werden wir immer wieder Aktien im Depot haben, die sich trotz gegebener Voraussetzungen negativ entwickeln.
  • Es wird nur die aktuelle relative Stärke berechnet. Möglicherweise entwickelt sich die Aktie schon weit über den Zeitraum hinaus überdurchschnittlich und kann jederzeit ihr Momentum verlieren.

Die beiden Risiken können wir bei dieser Strategie nicht eliminieren, aber wir können die negativen Folgen begrenzen.
Bei der Relative-Stärke-Strategie nach Levy werden die Aktien eines Unternehmens verkauft, sobald sie in die unteren 31% der Tabelle abgefallen sind. In unserem aus den 110 HDAX-Werten bestehenden Aktienpool heisst dies konkret, dass ein Titel erst verkauft wird, wenn er auf Ranglistenplatz 76 oder darunter fällt. Der Zeitraum bis zum Auslösen des Verkaufsignals kann u.U. sehr lange sein. Entsprechend können sich große Verluste anhäufen.
In unserer modifizierten Relative-Stärke-Strategie wird dieses Verkaufskriterium beibehalten, doch zusätzlich werden Aktien des Depots auch verkauft, sobald der RSL130-Indikator unter “1” fällt (was dem unterschreiten des gleitenden Durchschnitts der letzten 130 Tage entspricht).
Dadurch könne Aktien, die ihr Momentum verlieren, frühzeitiger abgestossen werden und neue “Favoriten” in das Depot aufgenommen werden. Selbstverständlich sind auch andere Kriterien denkbar, wie z.B. ein Verkauf nach einer Verringerung des RSL um “0,2”. Aber erstere Methode hat in rückgerechneten Tests am Besten abgeschnitten und ist zudem einfach zu überprüfen.

Nachfolgend ein Vergleich der Performance beider Strategien in den letzten zwei Jahren:

Strategie Gewinn/Verlust 2014 [%] Gewinn/Verlust 2015 [%] Gewinn/Verlust Gesamt [%]
 
Relative-Stärke Strategie 0,03% 49,30% 49,34%
Modifizierte Relative-Stärke Strategie 11,81% 76,35% 97,18%

Die höhere Rendite der modifizierten Relative-Stärke Strategie ist deutlich zu erkennen. Die Zukunft muss aber zeigen, ob es sich um einen zufälligen Effekt handelt, oder ob die Strategie tatsächlich eine Optimierung bietet.

Die Aktien wählen wir aus dem 110 Werte umfassenden HDAX (DAX + MDAX + TecDAX), da Untersuchungen zeigten, dass eine zu kleiner Aktienkorb, wie z.B. nur die 30 DAX-Werte, zu einer schlechteren Performance führen.

Die Regeln der modifizierten Relativen-Stärke-Strategie nach Levy

  1. Die relative Stärke nach Levy (RSL) für die 110 Werte des HDAX ermitteln (z.B. über http://www.tradesignalonline.com/scanner/ ).
  2. Die Aktien nach Höhe des RSL sortieren. An Position 1 steht die Aktie mit der höchsten relativen Stärke.
  3. Die ersten 7 Werte der Rangliste zu gleichen Geldanteilen kaufen.
  4. Die Reihenfolge der relativen Stärke am Monatsende überprüfen. Fällt eine Aktie im Depot unter den Ranglistenplatz 76 ODER fällt der RSL unter “1,0” ODER fällt der RSL unter den Schnitt aller Werte, so wird sie verkauft und mit dem Geld die Aktie mit dem höchsten RSL-Wert, die noch nicht im Depot ist gekauft.
  5. Nach einem Jahr werden alle Werte verkauft und die 7 Wertpapiere mit dem höchsten RSL gekauft.

Für den HDAX sieht die Auswahl zum 30.12.2015 wie folgt aus:

Rang Name RSL
1 SMA SOLAR TECHNOL.AG 1,380
2 GFT TECHNOLOGIES SE 1,289
3 NEMETSCHEK AG O.N. 1,272
4 CANCOM SE O.N. 1,247
5 INFINEON TECH.AG NA O.N. 1,225
6 SARTORIUS AG VZO O.N. 1,200
7 STRATEC BIOMEDICAL NAM.ON 1,200
8 NORDEX SE O.N. 1,197
9 ADIDAS AG NA O.N. 1,170
10 ZALANDO SE 1,158
11 SUEDZUCKER AG O.N. 1,153
12 JUNGHEINRICH AG O.N.VZO 1,150
13 LUFTHANSA AG VNA O.N. 1,144
14 WINCOR NIXDORF O.N. 1,143
15 BILFINGER SE O.N. 1,135
16 WIRECARD AG 1,132
17 RHEINMETALL AG 1,120
18 CARL ZEISS MEDITEC AG 1,119
19 COMPUGROUP MED.AG O.N. 1,118
20 STADA ARZNEIMITT.VNA O.N. 1,118
21 ADVA OPT.NETW.SE O.N. 1,113
22 JENOPTIK AG O.N. 1,110
23 SAP SE O.N. 1,110
24 STROEER SE 1,110
25 UTD.INTERNET AG NA 1,110
26 KION GROUP AG 1,101
27 FIELMANN AG O.N. 1,100
28 KUKA AG 1,100
29 NORMA GROUP SE NA O.N. 1,100
30 ELRINGKLINGER AG NA O.N. 1,096
31 BECHTLE AG O.N. 1,090
32 GERRESHEIMER AG 1,090
33 HEIDELBERGCEMENT AG O.N. 1,090
34 CTS EVENTIM KGAA 1,086
35 DMG MORI AG O.N. 1,086
36 EVOTEC AG O.N. 1,083
37 ALLIANZ SE VNA O.N. 1,080
38 BAY.MOTOREN WERKE AG ST 1,080
39 CONTINENTAL AG O.N. 1,080
40 HANN.RUECK SE NA O.N. 1,080
41 HOCHTIEF AG 1,080
42 KRONES AG O.N. 1,080
43 LEG IMMOBILIEN AG 1,080
44 MTU AERO ENGINES NA O.N. 1,080
45 RHOEN-KLINIKUM O.N. 1,079
46 METRO AG ST O.N. 1,071
47 MUENCH RUECKVERS.VNA O.N. 1,070
48 DEUTSCHE WOHNEN AG INH 1,069
49 TAG IMMOBILIEN AG 1,065
50 FUCHS PETROL.SE VZO O.N. 1,053
51 QIAGEN NV EO -,01 1,052
52 BEIERSDORF AG O.N. 1,050
53 SYMRISE AG INH. O.N. 1,050
54 FREENET AG NA 1,041
55 FRAPORT AG FFM.AIRPORT 1,040
56 FRESEN.MED.CARE KGAA O.N. 1,040
57 FRESENIUS SE+CO.KGAA O.N. 1,040
58 DEUTSCHE TELEKOM AG NA 1,031
59 AIRBUS GROUP SE 1,030
60 HENKEL AG+CO.KGAA VZO 1,030
61 SOFTWARE AG O.N. 1,023
62 GEA GROUP AG 1,021
63 TALANX AG NA O.N. 1,021
64 DEUTSCHE BOERSE NA O.N. 1,020
65 MERCK KGAA O.N. 1,020
66 PROSIEBENSAT.1 NA O.N. 1,013
67 DAIMLER AG NA O.N. 1,010
68 HELLA KGAA HUECK+CO. O.N. 1,009
69 VONOVIA SE NA O.N. 1,002
70 A.SPRINGER SE VNA 1,000
71 SIEMENS AG NA 1,000
72 DEUTSCHE EUROSHOP AG O.N. 0,998
73 DEUTSCHE POST AG NA O.N. 0,995
74 KLOECKNER + CO SE NA 0,992
75 XING AG NA. 0,990
76 DUERR AG O.N. 0,980
77 PFEIFFER VACUUM TECH.O.N. 0,970
78 RTL GROUP 0,970
79 WACKER CHEMIE O.N. 0,960
80 BRENNTAG AG 0,956
81 BASF SE NA O.N. 0,950
82 BAYER AG NA 0,950
83 EVONIK INDUSTRIES AG 0,936
84 THYSSENKRUPP AG O.N. 0,936
85 MORPHOSYS AG O.N. 0,930
86 VOLKSWAGEN AG VZO O.N. 0,930
87 DRILLISCH AG O.N. 0,926
88 COMMERZBANK AG 0,919
89 E.ON SE NA 0,908
90 TELEFONICA DTLD HLDG AG 0,906
91 QSC AG NA O.N. 0,905
92 LANXESS AG 0,898
93 LPKF LASER+ELECTRON. 0,883
94 DRAEGERWERK VZO O.N. 0,880
95 AAREAL BANK AG 0,873
96 DEUTSCHE BANK AG NA O.N. 0,862
97 LINDE AG O.N. 0,860
98 SALZGITTER AG O.N. 0,847
99 RIB SOFTWARE AG NA 0,845
100 RWE AG ST O.N. 0,844
101 SILTRONIC AG NA O.N. 0,844
102 OSRAM LICHT AG NA O.N. 0,840
103 AURUBIS AG 0,836
104 HUGO BOSS AG NA O.N. 0,800
105 K+S AG NA O.N. 0,789
106 DIALOG SEMICOND. LS-,10 0,777
107 LEONI AG NA O.N. 0,774
108 AIXTRON SE NA O.N. 0,724

Werfen Sie dazu auch einen Blick auf die beiden virtuellen Depots.

Vor- und Nachteile der modifizierten Relativen-Stärke-Strategie

Nachteile:

  • Die Kurse der Aktien mit großer relativer Starke sind bereits stark gestiegen.
  • Bis die Verkaufskriterien greifen, kann der Kurs bereits stark gefallen sein.
  • Auch deshalb schneidet die Strategie in einem Bärenmarkt nicht so gut ab.
  • Vielen Anlegern kostet es Überwindung bei hohen Kursen zu kaufen.

Vorteile:

  • Die Strategie ist leicht verständlich.
  • Die Umsetzung erfordert nur einen minimalen Aufwand (bei Verwendung von Tools für die Erstellung der RSL-Rangliste).
  • Die Investition ist frei von Emotionen.
  • Die Umschichtung der Aktien erfolgt in der Regel nicht sehr häufig.
  • Die Börsenweisheit “The trend is your friend” wird befolgt.

Depotcheck Jahresende 2015

Weighing 1Das Jahr 2015 nähert sich dem Ende, so dass es an der Zeit ist, das Abschneiden der virtuellen Depots zu bewerten.

Im abgelaufenen Jahr wurden 24 Depots geführt. Während das modifizierte Trendfolge Depot nicht mehr weitergeführt wurde, wurden drei einfache Value-Strategien aufgenommen. Wie schon im Vorjahr bleibt das Sparplan-Depot im Vergleich außen vor, da dessen Charakter mit monatlichen Spareinlagen sich von den anderen Depots unterscheidet.
Von den verbleibenden 23 Depots haben 10 besser als der DAX abgeschnitten, was einer Quote von ca. 43,5% entspricht. Deutlich weniger als die rund 62% im Jahr zuvor. Zu den Gründen werden wir im weiteren Verlauf kommen.

Doch bevor wir fortfahren, möchte ich die aktuelle Rangliste des Jahres 2015 aufführen. Die farbliche Unterscheidung soll helfen, Strategien mit ähnlicher Performance optisch aufzuzeigen.

 

Platz Vorjahr Strategie Start am: akt. Datum: aktueller Wert Gewinn/ Verlust
 
1 18 Relative Stärke nach Levy 21.02.14 23.12.15 29.929,48 € 49,60%
2 4 Relative Stärke „Sell in Summer“ 21.02.14 23.12.15 30.234,43 € 39,65%
3   Value Depot KBV 02.01.15 23.12.15 25.902,61 € 29,51%
4 5 Trendfolge 28.02.14 23.12.15 27.302,37 € 26,60%
5 6 Sell in Summer 02.01.14 23.12.15 26.671,31 € 26,07%
6 1 Otto Normalverdiener Depot 02.01.14 23.12.15 27.055,18 € 22,82%
7 21 Umkehr 28.02.14 23.12.15 21.829,43 € 16,09%
8 15 Kombination 28.02.14 23.12.15 23.581,20 € 15,51%
9   Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 02.01.15 23.12.15 22.714,87 € 13,57%
10 17 Low-Risk-5 06.01.14 23.12.15 22.422,08 € 10,75%
11 14 DAX 02.01.14 23.12.15 10727,64 9,40%
12 10 Kombinierte Methode 02.01.14 23.12.15 22.655,63 € 9,39%
13 9 Low-Risk-Index 06.01.14 23.12.15 22.572,39 € 8,91%
14 8 Dogs of the Dow 02.01.14 23.12.15 21.899,55 € 8,16%
15 16 Schwergewicht 02.01.14 23.12.15 21.240,02 € 4,90%
16 19 200-Tage-Linie Strategie 02.01.14 23.12.15 20.608,61 € 4,16%
17 12 Low Five 02.01.14 23.12.15 20.356,39 € -0,41%
18 2 Low-2 02.01.14 23.12.15 21.565,14 € -1,91%
19   Value Depot „Feste Kriterien“ 02.01.15 23.12.15 19.328,87 € -3,36%
20 22 200-Tage-Linie Strategie mit Short 02.01.14 23.12.15 17.414,76 € -3,45%
21 7 Unemotional Value Four Plus 02.01.14 23.12.15 20.181,49 € -3,84%
22 11 Unemotional Value Four 02.01.14 23.12.15 19.517,43 € -4,79%
23 13 Foolish Four 02.01.14 23.12.15 17.703,30 € -13,36%
24 3 Low-1 02.01.14 23.12.15 14.915,49 € -32,05%

Mit Abstand am Erfolgreichsten war die Relative-Stärke Strategie nach Levy mit einem Zuwachs von beinahe 50%. Daneben wirkt das Kursplus des DAX’ mit 9,4% sehr bescheiden. Werfen wir aber einen Blick auf die zweite Spalte, so werden wir daran erinnert, dass die Strategie mit Platz 18 im Vorjahr nur unterdurchschnittlich abschloss. Sobald eine Aktie aus diesem Depot ihr Momentum verliert, kann es u.U. sehr lange dauern, bis das Verkaufskriterium ausgelöst wird.
Da die Relative-Stärke Strategie nachweislich erfolgreich ist, und da allgemein ein großes Interesse an dieser Strategie besteht (wie sich an den Seitenaufrufen unschwer erkennen lässt), wollen wir im Folgejahr nach einer Optimierung suchen.

In beiden Jahren sehr erfolgreich war das Relative-Stärke Depot “Sell-in-Summer”.  Bisher hat sich die Methode, im Sommer uninvestiert zu bleiben, gelohnt, zumal anschließend neue “Rennpferde” ausgewählt werden.

Von “0” auf Platz 3 hat sich das Value Depot KBV mit einem Plus von fast 30% im ersten Jahr gut bewährt. Auch das Value Depot “Einfacher, innerer Wert” schnitt besser als der DAX ab. Lediglich das Value Depot “Feste Kriterien” blieb mit Rang 19 deutlich hinter den Erwartungen zurück. Hier zeigt sich, dass Fundamentaldaten allein, ohne Prüfung des Unternehmens und der Zahlen nicht ausreichen. Trotzdem wollen wir an dem Depot festhalten und die weitere Entwicklung beobachten.

Im zweiten Jahr hintereinander im Vorderfeld finden sich das Trendfolge, das “Sell-in-Summer” und das “Otto-Normalverdiener” Depot.

Das breite Mittelfeld beginnt mit dem Umkehr und dem Kombinations Depot, die sich nach einem schwachen Vorjahr etwas besser als der DAX entwickelten.
Auch das Low-Risk-5 Depot ist knapp vor dem DAX plaziert. Die prinzipielle Ausrichtung des Depots auf Aktien mit niedriger Volatilität macht Sinn. Negativ fällt aber die häufige Umschichtung des Depots auf. So entstanden im Jahr 2015 Transaktionskosten von fast 740 €. Häufig wurden Werte verkauft, um sie bei der nächsten Überprüfung wieder aufzunehmen. Deshalb soll für das kommende Jahr eine ähnliche Strategie, allerdings mit differenzierten Verkaufskriterien zusätzlich entwickelt werden.

Das “Kombinierte Methode” Depot und das Low-Risk-Index Depot rangieren auf einem Niveau mit dem DAX. Wenig verwunderlich, wenn wir uns vor Augen halten, dass beide Strategien auf dem Kauf von DAX-Zertifikaten beruhen und nur in bestimmten Marktphasen ruhen. Mit dem “Kombinierte Methode” Depot waren wir durchgehend investiert, mit dem Low-Risk-Index Depot hatten wir lediglich vier Wochen pausiert.

Erst auf Platz 14 finden wir mit dem “Dogs of the Dow” Depot die erste der sieben Dividendenstrategien. Die letzten vier Plätze werden alle von Dividendendepots belegt. Die Ursache ist relativ schnell ausgemacht: Mit E.ON und RWE befinden sich gleich zwei Versorgeraktien im Depot, die durch die Energiewende und den Atomausstieg starke Kursverluste erlitten (E.on -32% und RWE -53% bis dato im Jahre 2015). Auch das die “Dogs of the Dow”-Strategie noch die beste Performance aufweist, ist leicht zu erkennen. Mit 10 Aktien im Depot sind die Versorger nur mit ca. 20% vertreten. Bei den meisten anderen Dividendenstrategien sind die beiden Versorgeraktien mit 50%, bei der Low-1-Strategie sogar mit 100% gewichtet.
Mag die augenblickliche Situation auch ein Sonderfall sein, so zeigt sich doch, wie wichtig die von der Portfoliotheorie geforderte Diversifikation ist.

Etwas schlechter als der DAX, aber immer noch mit positivem Ertrag schlossen das Schwergewichts- und das 200-Tage-Linien-Depot ab, wobei wir bei Letzterem seit 21.08.2015 nicht mehr investiert sind. Deutlich schlechter schloss das 200-Tage-Linien-Depot mit Shortanteil statt. Dessen Stärke kann nur in einem Bärenmarkt zum Tragen kommen.

Nachfolgend noch die Rangliste mit der Gesamtperformance. Bitte beachten Sie den unterschiedlichen Startzeitpunkt der Depots mit den Value-Strategien. Diese sind erst seit einem Jahr in der Wertung.

 

Platz Vorjahr Strategie Start am: akt. Datum: aktueller Wert Gewinn/ Verlust
 
1 4 Relative Stärke „Sell in Summer“ 21.02.14 23.12.15 30.234,43 € 51,17%
2 18 Relative Stärke nach Levy 21.02.14 23.12.15 29.929,48 € 49,65%
3 5 Trendfolge 28.02.14 23.12.15 27.302,37 € 36,51%
4 1 Otto Normalverdiener Depot 02.01.14 23.12.15 27.055,18 € 35,28%
5 6 Sell in Summer 02.01.14 23.12.15 26.671,31 € 33,36%
6   Value Depot KBV 02.01.15 23.12.15 25.902,61 € 29,51%
7 15 Kombination 28.02.14 23.12.15 23.581,20 € 17,91%
8   Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 02.01.15 23.12.15 22.714,87 € 13,57%
9 10 Kombinierte Methode 02.01.14 23.12.15 22.655,63 € 13,28%
10 9 Low-Risk-Index 06.01.14 23.12.15 22.572,39 € 12,86%
11 17 Low-Risk-5 06.01.14 23.12.15 22.422,08 € 12,11%
12 14 DAX 02.01.14 23.12.15 10727,64 11,77%
13 8 Dogs of the Dow 02.01.14 23.12.15 21.899,55 € 9,50%
14 21 Umkehr 28.02.14 23.12.15 21.829,43 € 9,15%
15 2 Low-2 02.01.14 23.12.15 21.565,14 € 7,83%
16 16 Schwergewicht 02.01.14 23.12.15 21.240,02 € 6,20%
17 19 200-Tage-Linie Strategie 02.01.14 23.12.15 20.608,61 € 3,04%
18 12 Low Five 02.01.14 23.12.15 20.356,39 € 1,78%
19 7 Unemotional Value Four Plus 02.01.14 23.12.15 20.181,49 € 0,91%
20 11 Unemotional Value Four 02.01.14 23.12.15 19.517,43 € -2,41%
21   Value Depot „Feste Kriterien“ 02.01.15 23.12.15 19.328,87 € -3,36%
22 13 Foolish Four 02.01.14 23.12.15 17.703,30 € -11,48%
23 22 200-Tage-Linie Strategie mit Short 02.01.14 23.12.15 17.414,76 € -12,93%
24 3 Low-1 02.01.14 23.12.15 14.915,49 € -25,42%

Auch bei der Gesamtperformance haben die beiden Relative-Stärke Strategien die Nase deutlich vorne. Da das Ergebnis nur unwesentlich von dem des Jahres 2015 abweicht, soll auf eine separate Bewertung verzichtet werden.
Stattdessen soll im neuen Jahr jede einzelne Strategie eingehend untersucht werden. Dabei sollen die starken und die schwachen Entwicklungsphasen ermittelt und auf Volatilität und den maximal kumulierten Verlust (Maximum Drawdown) hin untersucht werden.

 

Indexprodukte am Beispiel des DAX

FlowerbasketUm Strategien wie die 200-Tage-Linien-Strategie oder die kombinierte Methode, oder um preisgünstig und einfach zu diversifizieren, werden häufig Indexprodukte eingesetzt.

So werden auch in einigen der auf der Website aufgeführten, virtuellen Depots sowohl Indexzertifikate als auch ETFs auf den DAX verwendet.

Deshalb wollen wir uns in den nächsten Zeilen mit diesen Produkten auseinandersetzen. Wir werden versuchen, Antworten auf folgende Fragen zu erhalten:
– Welche Ergebnisse liefern sie?
– Welche Kosten entstehen bei den jeweiligen Produkten?

– Worin unterscheiden sie sich?
– Was ist zu beachten?

Dafür wurden jeweils drei ETFs und drei Indexzertifikate auf den DAX untersucht. Die kleine Auswahl reicht aus, um auf die Hintergründe einzugehen.
Zuerst werfen wir einen Blick auf die Kursentwicklung über einen Zeitraum von fünf Jahren:

 

Name WPKN Start Aktuell
15.03.10 13.03.15
 ETFs
db x-trackers DAX UCITS ETF DBX1DA 58,87 € 117,25 €
ComStage DAX TR UCITS ETF ETF001 59,08 € 117,97 €
iShares DAX (DE) ETF 593393 55,04 € 105,97 €
 Zertifikate
X-pert Zertifikat auf DAX 709335 59,38 € 119,43 €
Open-End Zertifikat auf DAX BN3DAX 59,18 € 119,33 €
Index-Zertifikat auf DAX 252138 59,13 € 119,29 €

Da die Startkurse in der obigen Tabelle unterschiedlich sind, fällt die Vergleichbarkeit schwer. Deshalb werden die Werte nun auf einen Anlagebetrag von 20.000€ hochgerechnet und die prozentuale Veränderung dargestellt. Transaktionskosten wollen wir an dieser Stelle ignorieren.

 

Name WPKN Start Aktuell Gesamt-perform.
15.03.10 13.03.15
ETFs
db x-trackers DAX UCITS ETF DBX1DA 20.000,00 € 39.833,53 € 99,17%
ComStage DAX TR UCITS ETF ETF001 20.000,00 € 39.935,68 € 99,68%
iShares DAX (DE) ETF 593393 20.000,00 € 38.506,54 € 92,53%
Zertifikate
X-pert Zertifikat auf DAX 709335 20.000,00 € 40.225,67 € 101,13%
Open-End Zertifikat auf DAX BN3DAX 20.000,00 € 40.327,81 € 101,64%
Index-Zertifikat auf DAX 252138 20.000,00 € 40.348,38 € 101,74%
DAX Performance Index 5903,56 11901,61 101,60%

Es fällt deutlich auf, dass die Indexzertifikate die höchste Rendite abwerfen. Hintergrund ist die Tatsache, dass bei Indexzertifikaten meist keine Verwaltungskosten anfallen, was sich längerfristig entsprechend bemerkbar macht.
Aber wie üblich im Börsengeschäft geht eine höhere Rendite Hand in Hand mit einem höheren Risiko.
Die Zertifikate sind Schuldverschreibungen, die einem Emittentenrisiko unterliegen. Somit droht bei der Insolvenz eines Emittenten ein Verlust bis hin zum Totalausfall.

Wenden wir den Blick auf die ETFs. Die Renditen sind hier etwas geringer als bei den Zertifikaten. Dafür fallen die ETFs unter das Sondervermögen und sind somit (weitestgehend) insolvenzgeschützt.
Die Ergebnisse des “db x-trackers” und des Comstage-Produkt sind annäherend gleich, der iShare-ETF fällt deutlich ab.
Werfen wir einen Blick auf die Gesamtkosten (TER) der jeweiligen ETFs:

 

Name WPKN TER Spread
db x-trackers DAX UCITS ETF DBX1DA 0,09% 0,03 €
ComStage DAX TR UCITS ETF ETF001 0,08% 0,01 €
iShares DAX (DE) ETF 593393 0,15% 0,03 €

Es ist deutlich zu erkennen, dass die Gesamtkosten beim iShare-ETF mit 0,15% deutlich höher ist als bei den Vergleichsprodukten.
Sie ahnen es wohl: auch hier spielt das Risiko eine Rolle im Bezug zu den Kosten.
Die beiden günstigeren ETFs sind Swap-basierte ETFs, d.h. nur ein Teil der Anlage ist direkt in Aktien investiert, der andere Teil ist durch Swaps
abgedeckt. Eine ausführliche Erläuterung dazu können Sie auf Boerse.de nachlesen.
Durch den Einsatz der Swaps entsteht ein
sogenanntes Kontrahentenrisiko, also ein Risiko bei Ausfall des Swap-Partners. Nach europäischen Fondsrichtlinien darf der Verlust bei Ausfall der Swaps nicht über 10% liegen, etliche Anbieter verpflichten sich freiwillig, das Risiko weiter abzusenken.

Das iShares-Produkt ist ein physischer (voll replizierender) ETF, d.h. der Index ist tatsächlich mit den entsprechenden Aktien bestückt. Dadurch besteht kein Ausfallrisiko, sofern keine Verleihung der Wertpapiere erfolgt.
Generell empfiehlt es sich, einen Blick auf das Verkaufsprospekt zu werfen, um die Risiken abschätzen zu können.

Neben den Gesamtkosten (TER) beeinflusst der Spread, also der Unterschied zwischen Ankauf- und Verkaufskurs die Rendite der Anlage.
Auch hier sind die Indexzertifikate meist günstiger. Teilweise lassen sich die Produkte ohne Spread erwerben. Dabei ist zu beachten, dass der Spread sich von Börsenplatz zu Börsenplatz unterscheiden kann. Auch kann er von Zeit zu Zeit variieren.

In der nachfolgenden Tabelle wollen wir anhand des “db x-trackers” überprüfen, wie sich unterschiedliche Spreads auf die Rendite auswirken:

 

Name WPKN Spread Kaufdatum Anzahl Kaufkurs Kaufpreis + Bargeld Verkaufsdatum Verkaufskurs Verkaufswert Gesamt-perform.
db x-trackers DAX UCITS ETF DBX1DA 0,00 € 15.03.10 339 58,87 € 19.971,04 € 13.03.15 117,25 € 39.713,12 € 98,57%
db x-trackers DAX UCITS ETF DBX1DA 0,01 € 15.03.10 339 58,88 € 19.971,04 € 13.03.15 117,25 € 39.709,72 € 98,55%
db x-trackers DAX UCITS ETF DBX1DA 0,02 € 15.03.10 339 58,89 € 19.971,04 € 13.03.15 117,25 € 39.706,33 € 98,53%
db x-trackers DAX UCITS ETF DBX1DA 0,03 € 15.03.10 339 58,90 € 19.971,03 € 13.03.15 117,25 € 39.702,94 € 98,51%
db x-trackers DAX UCITS ETF DBX1DA 0,04 € 15.03.10 339 58,91 € 19.971,03 € 13.03.15 117,25 € 39.699,54 € 98,50%
db x-trackers DAX UCITS ETF DBX1DA 0,05 € 15.03.10 338 58,92 € 19.971,09 € 13.03.15 117,25 € 39.637,99 € 98,19%

Nach fünf Jahren liegt der Renditevorteil zwischen einem Spread von 0,00€ zu einem Spread von 0,05€ bei absolut 75,12€ (20.000€ Anlagesumme) oder 0,19% im Bezug zum Verkaufspreis.

Fazit

Fassen wir nochmals Kosten und Risiken der einzelnen Produkte zusammen:

 

Produkt Kosten TER) Ausfallrisiko
Indexzertifikat keine oder sehr geringe Gesamtkosten bis zu 100%
Swap-basierte ETF geringe Gesamtkosten kleiner gleich 10%
Physische ETF Gesamtkosten deutlich höher als bei Swap-basierten ETF 0% *

* Sofern keine Verleihung der Aktien erfolgt.

Der Zusammenhang zwischen Kosten und Risiko ist deutlich zu erkennen. Somit ist die Auswahl des geeigneten Produkts letztendlich eine persönliche Entscheidung in Abhängigkeit des persönlichen Risikoprofils, der Bereitschaft und Fähigkeit zur Risikobeurteilung und des Anlagehorizonts.

 

Das Risiko von Einzelaktien in Abhängigkeit der Größe

SparrowIm letzten Beitrag haben wir die Rendite und das Risiko von Indizes mit Einzelwerten unterschiedlicher Marktkapitalisierung untersucht.

Nun wollen wir einen Blick auf die einzelnen Aktien der jeweiligen Indizes werfen. 

Wir wollen eine einfache Variante wählen, indem für jede Aktie die Veränderung des Kurses im Jahre 2014 festgestellt wird. Danach wählen wir die fünf Aktien mit dem höchsten Wertzuwachs, sowie die fünf Aktien mit dem größten Verlust. Für jede Gattung wird nun die Wertentwicklung bei einem definierten Startwert von je 2000 € (ohne Transaktionskosten, Spread etc.) ermittelt.

Für den DAX sieht das wie folgt aus:

 

Rang Unternehmen WKN Veränderung in % 2014 Startwert Endwert
1 Merck 659990 20,41 2.000,00 € 2.408,20 €
2 ThyssenKrupp 750000 20,18 2.000,00 € 2.403,60 €
3 Fres.Med.Care 578580 19,56 2.000,00 € 2.391,20 €
4 Fresenius 578560 15,34 2.000,00 € 2.306,80 €
5 Infineon 623100 13,98 2.000,00 € 2.279,60 €
26 BASF BASF11 -9,82 2.000,00 € 1.803,60 €
27 Lufthansa 823212 -10,31 2.000,00 € 1.793,80 €
28 Lanxess 547040 -20,44 2.000,00 € 1.591,20 €
29 Deutsche Bank 514000 -24,45 2.000,00 € 1.511,00 €
30 Adidas A1EWWW -37,80 2.000,00 € 1.244,00 €
Summe: 20.000,00 € 19.733,00 €

Der Gewinner des DAX im Jahr 2014 war Merck mit einer Wertsteigerung von 20,4%. Der Kurs des Schlußlichtes Adidas büßte 37,8% an Wert ein. Insgesamt verlor das virtuelle Depot 1,34% bezogen auf das Einstandsniveau.

MDAX:

 

Rang Unternehmen WKN Veränderung in % 2014 Startwert Endwert
1 Kuka 620440 73,22 2.000,00 € 3.464,40 €
2 Gagfah A0LBDT 72,90 2.000,00 € 3.458,00 €
3 Deutsche Annington A1ML7J 56,19 2.000,00 € 3.123,80 €
4 Symrise SYM999 49,64 2.000,00 € 2.992,80 €
5 LEG Immobilien LEG111 44,33 2.000,00 € 2.886,60 €
46 Airbus Group 938914 -26,17 2.000,00 € 1.476,60 €
47 Metro 725750 -28,10 2.000,00 € 1.438,00 €
48 Stada 725180 -29,71 2.000,00 € 1.405,80 €
49 Südzucker 729700 -39,02 2.000,00 € 1.219,60 €
50 Bilfinger 590900 -43,14 2.000,00 € 1.137,20 €
Summe: 20.000,00 € 22.602,80 €

Deutlich höher war der Zuwachs der erfolgreichsten Aktien im MDAX. Kuka legte stolze 73,2% zu. Aber auch die Verluste am unteren Tabellenende waren höher. Doch in Summe legten die zehn Werte um 13% zu.

TecDAX:

 

Rang Unternehmen WKN Veränderung in % 2014 Startwert Endwert
1 Dialog Semiconductor 927200 87,71 2.000,00 € 3.754,20 €
2 BB Biotech A0NFN3 71,08 2.000,00 € 3.421,60 €
3 Nemetschek 645290 67,38 2.000,00 € 3.347,60 €
4 Nordex A0D655 57,52 2.000,00 € 3.150,40 €
5 RIB Software A0Z2XN 52,77 2.000,00 € 3.055,40 €
26 Software 330400 -20,47 2.000,00 € 1.590,60 €
27 Pfeiffer Vacuum 691660 -30,66 2.000,00 € 1.386,80 €
28 SMA Solar Technologie A0DJ6J -34,27 2.000,00 € 1.314,60 €
29 LPKF 645000 -41,15 2.000,00 € 1.177,00 €
30 QSC 513700 -59,77 2.000,00 € 804,60 €
Summe: 20.000,00 € 23.002,80 €

Noch etwas ausgeprägter waren die Gewinne und Verlust im TecDAX. Mit unserer Methode konnte eine Rendite von 15% erzielt werden.

SDAX:

 

Rang Unternehmen WKN Veränderung in % 2014 Startwert Endwert
1 Ströer Media 749399 91,69 2.000,00 € 3.833,80 €
2 Patrizia Immobilien PAT1AG 74,94 2.000,00 € 3.498,80 €
3 Wacker Neuson WACK01 49,02 2.000,00 € 2.980,40 €
4 Sixt 723132 38,37 2.000,00 € 2.767,40 €
5 CTS Eventim 547030 33,79 2.000,00 € 2.675,80 €
46 Tom Tailor A0STST -27,90 2.000,00 € 1.442,00 €
47 MLP 656990 -28,80 2.000,00 € 1.424,00 €
48 Deutz 630500 -38,32 2.000,00 € 1.233,60 €
49 Delticom 514680 -40,63 2.000,00 € 1.187,40 €
50 SGL Carbon 723530 -50,28 2.000,00 € 994,40 €
Summe: 20.000,00 € 22.037,60 €

Vergleichbar schnitt auch der SDAX ab, wobei der Gewinn mit 10,2% etwas geringer ausfiel.

Small Caps:

 

Rang Unternehmen WKN Veränderung in % 2014 Startwert Endwert
1 Transtec 724142 179,16 2.000,00 € 5.583,20 €
2 Zapf Creation A11QU7 138,70 2.000,00 € 4.774,00 €
3 Energiekontor 531350 125,61 2.000,00 € 4.512,20 €
4 FinTech Group 524960 116,59 2.000,00 € 4.331,80 €
5 InVision 585969 101,50 2.000,00 € 4.030,00 €
397 Centrosolar Group A1TNS1 -91,90 2.000,00 € 162,00 €
398 S.A.G.Solarstrom 702100 -92,31 2.000,00 € 153,80 €
399 Youbisheng Gr. Paper A1KRLR -92,46 2.000,00 € 150,80 €
400 Hansa Group 760860 -92,68 2.000,00 € 146,40 €
401 Mifa Fahrradwerke A0B95Y -94,39 2.000,00 € 112,20 €
Summe: 20.000,00 € 23.956,40 €

Die Nebenwerte beziehen sich nicht allein auf den General Standard, sondern wurden auf ca. 400 in Deutschland gelistete Aktien erweitert. Sowohl die Gewinne und Verluste sind deutlich extremer (was zum Teil natürlich auch der viel größeren Anzahl an Aktien geschuldet ist). Die zehn ausgewählten Werte legten in Summe um ca. 19,8% zu.

Hier nochmals die Zusammenfassung der Wertentwicklung:

 

Rang Index/Gattung Startwert Endwert Rendite
1 Small Caps 20.000,00 € 23.956,40 € 19,78%
2 TecDAX 20.000,00 € 23.002,80 € 15,01%
3 MDAX 20.000,00 € 22.602,80 € 13,01%
4 SDAX 20.000,00 € 22.037,60 € 10,19%
5 DAX 20.000,00 € 19.733,00 € -1,34%

Beim Test schneiden die Small Caps am Besten ab. Deutlich hinterher hinkt der DAX als Vertreter Large Caps.
Allerdings bleibt festzuhalten, dass der Test nur eine eingeschränkte Aussagekraft hat. Zum einen wurde nur ein Zeitraum von einem Jahr ausgewertet. Zum anderen ist die Größe der jeweiligen Indizes, bzw. Aktienpools unterschiedlich groß: DAX und TecDAX beinhalten 30 Werte, MDAX und SDAX jeweils 50 Werte, während
die Sieger und Verlierer der Small Caps aus einer Ansammlung von ca.400 Aktien ermittelt wurden.

Was sich aber erkennen lässt, ist das Potential der Nebenwerte – gepaart mit einem äquivalentem Risiko.
Bei der Auswahl von zehn Small Caps nach dem Zufallsprinzip wird die Definition des Anlegens verletzt, da die größtmögliche Sicherheit der Anlage nicht erfüllt ist.

Um sinnvoll in Nebenwerte zu investieren, sind drei Voraussetzungen notwendig:

  • Erfahrung in der Analyse von Unternehmen.
  • Die Bereitschaft, eine nicht unerhebliche Menge an Zeit aufzuwenden.
  • Ein Anlagekapital, das erlaubt in mindestens zehn Werte zu investieren.

Durch die Analyse der Unternehmen lässt sich das Risiko deutlich absenken. Das Restrisiko, das nie komplett eliminiert werden kann, reduziert sich deutlich durch Diversifikation in mindestens zehn Werte.

Sollte eine der drei Bedingungen nicht erfüllt werden können, so stehen dem interessierten Anleger eine Vielzahl von Fonds und ETFs zur Auswahl bereit.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch in dem Gastartikel bei “business24.ch”.

 

Aktien: Zählt die Größe?

Glossy ball 2Entsprechend ihrer Marktkapitalisierung können Aktien in verschiedene Gruppen unterteilt werden.
Doch ist die Einteilung nicht mit festen Zahlen vorgegeben
, sondern kann individuell  von Portal zu Portal oder von Anleger zu Anleger unterschiedlich interpretiert werden.
Zudem orientieren sich die Zuordnungen auch nach geografischen Aspekten. So muss eine US-amerikanisches Unternehmen eine höhere Marktkapitalisierung aufweisen als beispielsweise in Deutschland, um als Large Cap definiert zu werden. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass es in den USA eine viel größere Anzahl an börsennotierten Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung gibt.

Die Marktkapitalisierung ergibt sich aus der Anzahl der ausgegebenen Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs. Da sich der Aktienkurs ständig ändert, muss sich zwangsläufig auch die Marktkapitalisierung ändern.

Einteilung nach Marktkapitalisierung

  • Large Caps:
    Large Caps (Caps ist die Abkürzung des englischen Begriffs “capitalization”
    , der für Kapitalisierung steht) werden im deutschsprachigen Raum meist als Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung über 2 Milliarden € definiert. Im den USA zählen Firmen meist erst ab einer Marktkapitalisierung von 5 Milliarden $ zu den Large Caps.
  • Mid Caps:
    Zu den mittelgroßen Unternehmen zählen Firmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen 500 Millionen und 2 Milliarden €.
  • Small Caps:
    Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen 100 Millionen und 500 Millionen € werden den Small Caps zugeordnet.
  • Micro Caps:
    Liegt die Marktkapitalisierung unter 100 Millionen €, werden die Unternehmen meist den Micro Caps zugeordnet.

Eine weitere Möglichkeit der Unterscheidung liegt in der Zuordnung zu den jeweiligen Börsensegmenten.
So werden die Unternehmen, die im DAX gelistet sind, zu den Large Caps gezählt. Entsprechend zählen MDAX-Unternehmen zu den Mid Caps. SDAX-Unternehmen werden den Small Caps zugeordnet.
Bei den Indizes ist zu beachten, dass nicht nur die Marktkapitalisierung, sondern auch der Streubesitz und der Börsenumsatz mit in die Kriterien eingeht.

Diese Möglichkeit werden wir nutzen, um Risiko und Rendite von Unternehmen verschiedener Größe zu vergleichen. In einem Backtest wurden verschiedene Indizes untersucht. Dies sind im Einzelnen:

  • DAX
    Der Large Cap Index, in dem die 30 größten Unternehmen gelistet sind. Zu Jahreswechsel 2014/15 lag die Marktkapitalisierung der Einzelunternehmen zwischen 3,4 und 92 Milliarden €.
  • MDAX
    In dem 50 Werte umfassenden Mid Cap Index bewegen sich die Marktkapitalisierungen zwischen 860 und 32000 Millionen € (Stand 30.12.14).
  • TecDAX
    Hier sind die 30 größten Technologiewerte vetreten. Der Börsenwert liegt im Bereich zwischen 180 und 14500 Millionen € (Stand 30.12.14).
  • SDAX
    Der Small Cap Index umfasst 50 Werte mit einer Marktkapitalisierung zwischen 200 und 2900 Millionen € (Stand 30.12.14).
  • General Standard
    Der General Standard ist gesetzlich geregelt im Gegensatz zum Entry Standard. Zudem werden erhöhte Anforderungen im Bezug zu den Geschäftsberichten, Ad-hoc-Mitteilungen als beim Entry Standard gefordert. Der General Standard bewegt sich also zwischen den o.a. Prime Standard und dem Entry Standard. Der General Standard Index beinhaltet Anfang 2015 rund 160 der umsatzstärksten Unternehmen des General Standards mit einer Marktkapitalisierung zwischen 0,1 Millionen und 3 Milliarden €.

Die Indizes wurden in einem Zeitraum von Jahresbeginn 2006 bis Jahresende 2014 untersucht:

 

DAX MDAX TecDAX SDAX General Standard
Rendite gesamt 81,31% 131,62% 129,91% 69,13% 139,44%
Monatliche Rendite: 0,70% 0,97% 0,98% 0,65% 0,88%
Varianz: 0,0029 0,0038 0,0040 0,0032 0,0014
Standard- abweichung: 5,40% 6,15% 6,32% 5,68% 3,76%

Es lässt sich erkennen, dass MDAX, TecDAX und der General Standard Index eine deutlich höhere Rendite als der DAX aufweisen, wobei letzterer die niedrigste Volatilität (Standardabweichung), sprich das niedrigste Risiko aufweist.

Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass der General Standard Index eine höhere Gesamtrendite als MDAX und TecDAX aufweist, aber eine geringere monatliche Rendite. Darauf werden wir in einem der nächsten Artikel genauer eingehen.

Doch vorher wollen wir uns noch ein wenig mit der Größenordnung von Unternehmen beschäftigen.
Als nächstes werden wir den obigen Backtest nur für den Zeitraum von 2007 bis Ende 2009 durchführen. In diesen Zeitraum fällt die rund 15-monatige Baisse, die durch die Finanzkrise ausgelöst wurde.

 

DAX MDAX TecDAX SDAX General Standard
Rendite gesamt -9,69% -20,18% 9,26% -36,25% 1,29%
Monatliche Rendite: -0,05% -0,26% 0,62% -0,96% 0,17%
Varianz: 0,0047 0,0074 0,0074 0,0056 0,0031
Standard- abweichung: 6,89% 8,62% 8,61% 7,50% 5,56%

Eigentlich war die Erwartung, dass die im DAX und MDAX vertretenen Unternehmen mit größerer Marktkapitalisierung in schlechten Marktphasen besser abschneiden als die weniger großen Unternehmen.
Stattdessen schnitten der TecDAX und der General Standard besser ab als die großen Indizes. Lediglich der SDAX musste größere Verluste vermelden. Zudem wies der General Standard Index erneut die geringste Volatilität auf.

Die Untersuchungen beziehen sich auf komplette Indizes. Im nächsten Artikel wollen wir einen Blick darauf werfen, wie einzelne Aktien aus den jeweiligen Sektoren abgeschnitten haben. 

 

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