Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 3: KBV und KBV invers

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis zählt auch zu den bekannteren Kennzahlen, die auch in vielen Börsenportalen angegeben wird.

Wie bei den Kennzahlen zuvor wird auch die Beschreibung des Kurs-Buchwert-Verhältnisses nicht vollumfänglich behandelt, stattdessen werden im Laufe des Artikels noch besondere Aspekte der Kennzahl angesprochen.

 

Kurzbeschreibung des KBV

Definition:

 KGV = \dfrac{Aktienkurs}{Buchwert pro Aktie}

Beispiele:

 KBV ABC AG = \dfrac{\$10,00}{\$8,00} = 1,25

 KBV XYZ AG = \dfrac{\$10,00}{\$12,00} = 0,83

Entscheidender Parameter ist der Buchwert, der für die Ermittlung des KBV noch durch die Anzahl der Aktien dividiert werden muss.
Der Buchwert entspricht weitestgehend dem Eigenkapital eines Unternehmens. Auch kann der Buchwert als Summe aller Vermögenswerte abzüglich der Schulden betrachtet werden.
Prinzipiell gilt eine Aktie mit einem KBV unter “1” als günstig, da sie unter dem Eigenkapital notiert. Dabei sind aber einige Punkte zu beachten:

  • Der Buchwert für beispielsweise eine Maschine errechnet sich aus dem Anschaffungswert minus den jährlichen Abschreibungen. Jetzt kann die Maschine nach fünf Jahren aber faktisch weniger wert sein, da sie nicht mehr benötigt wird und auch kaum verkauft werden kann, da neuere Technologien gefragt sind.
    Umgekehrt kann die Maschine aber auch komplett abgeschrieben sein, d.h. sie hat einen Buchwert von 0€, aber sie funktioniert noch einwandfrei und wird weiter für die Produktion eingesetzt. In diesem Fall wird von stillen Reserven gesprochen.
  • Wie beim KGV kann auch beim KBV der Buchwert so gering sein, da ein Vertrauensverlust vorliegt. So wirken sich manche Punkte wie z.B. Strafzahlungen verzögert auf den Buchwert aus.
  • Andererseits können Positionen wie Grundstücke – speziell wenn sie in Stadtgebieten liegen – deutlich mehr wert sein als ausgewiesen.
  • Was nicht in den Buchwert eingeht sind immaterielle Vermögenswerte wie Markennamen, Patente u.ä.
    Zweifellos stellen aber Namen wie Coca-Cola oder Apple einen enormen Wert dar, weshalb es auch schwer ist das KBV von Firmen unterschiedlicher Branchen zu vergleichen. Wirklich Sinn macht das KBV in erster Linie bei klassischen Firmen mit Produktionsstätten, Maschinen usw.

Platzierung der KBV Depots

Das inverse KBV Depot landet mit Platz 9 von 44 Depots im Vorderfeld. Das Standard KBV Depot erreicht mit Rang 19 einen Mittelfeldplatz.
Schauen wir uns die Einzeljahre an:

Jährliche Performance des KBV und des inversen KBV Depots

Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance der KBV Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgedne Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Depots KBV mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Depots KBV zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Depots KBV zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Depots KBV mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Zum Jahr 2022 wurde bereits im <<letzten Artikel>> eine Analyse durchgeführt.
Ansonsten lässt sich feststellen, dass das inverse KBV Depot bis auf das Jahr 2016 besser oder ähnlich abgeschnitten hat als das KBV Depot und das Gesamtdepot (Depot Alle).
Beim reinen KBV Depot lassen sich keine Bezüge feststellen.

Auffälligkeiten bei den beiden KBV Depots

  • Wert des KBV
    Weder beim KBV noch beim inversen KBV Depot ist ein direkter Bezug der Höhe des KBVs zur Performance festzustellen. D.h. Unternehmen mit einem KBV von 0,4 schneiden über den Auswertezeitraum im Mittel nicht besser oder schlechter ab als Unternehmen mit einem KBV von 1,0.
    Allerdings gibt es hierzu eine Ausnahme: Aktien mit einem KBV von unter 0,2 haben sehr schlecht abgeschnitten. Dabei ist die Datenlage aber sehr dünn, da nur sehr wenige Firmen einen so kleinen KBV in den neun ausgewerteten Jahren aufgewiesen haben.
    Aber es passt zur Aussage: “Was zu schön ist um wahr zu sein, ist auch oft nicht wahr!”
    Also bei sehr kleinen KBVs sollten immer die äußeren Umstände konkret betrachtet werden.
  • Diversifikation
    Beim KBV Depot fällt auf, das ein kleinerer Branchenmix in der Auswahl vorkommt. Banken, Versicherungen, Immobilien-Unternehmen, Maschinenbauer u.ä. sind überproportional vertreten. Vergleichbar mit dem KGV Depot besteht die Gefahr der Klumpenbildung, d.h. ausreichende Diversifikation ist nicht gegeben.
    Beim inversen KBV Depot ist der Branchenmix weitaus breiter. 

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach dem KBV jeder Aktie beginnend mit dem kleinsten KBV beim klassischen KBV Depot und absteigend beginnend mit dem größten KBV beim inversen KBV Depot.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
Durch das Anklicken werden die Bilder im Vollbidmodus angezeigt, mit dem <Zurück-Button> des Browsers gelangen Sie auf die Artikelseite zurück.

KBV Depot 2014

KBV invers Depot 2014

KBV Depot 2015

KBV invers Depot 2015

KBV Depot 2016

KBV invers Depot 2016

KBV Depot 2017

KBV invers Depot 2017

KBV Depot 2018

KBV invers Depot 2018

KBV Depot 2019

KBV invers Depot 2019

KBV Depot 2020

KBV invers Depot 2020

KBV Depot 2021

KBV invers Depot 2021

KBV Depot 2022

KBV invers Depot 2022

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 2: KGV invers

Im letzten Artikel hatten wir die Performance der Aktien mit dem kleinsten KGV untersucht. Nun wollen wir die Gegenprobe machen und die Aktien mit dem höchsten KGV auf den Prüfstand stellen.
Zu beachten ist, dass das höchste KGV auch gleichbedeutend mit einem ausgewiesenen Gewinn pro Aktie ist. Unternehmen mit negativen Werten, also Verlusten pro Aktie werden nicht aufgenommen. In diesem Fall macht  der KGV schlicht keinen Sinn. Hier sind dann Daten wie Umsatzentwicklung, Entwicklung des Verlustes u.ä. zweckmäßiger.

Platzierung des inversen KGV Depots

Platz 3 von immerhin 44 Depot und 26 Ränge vor dem “normalen” KGV Depot lassen das inverse KGV Depot in einem besonderen Licht erscheinen. Ein Grund mehr das Zahlenwerk genauer unter die Lupe zu nehmen.

Jährliche Performance des inversen KGV Depots

Der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.
Auch der Bezug zum eigentlichen KGV Depot mit den kleinsten KGVs ist nicht uninteressant.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance des KGV Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgedne Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Depot KGV mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Depot KGV zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Depot KGV zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Gelbgrün: Performance Depot KGV mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Wie schon im letzten Artikel erwähnt, wird das Ergebnis des Jahres 2022 separat behandelt und zwar am Ende dieser Analyse.

Mit aller Vorsicht bedingt durch den relativ kurzen Auswertezeitraum lässt sich erkennen, dass das inverse KGV Depot gut abschneidet, wenn die Gesamtperformance gut ist. Eine Ausnahme bildet das Jahr 2018. Hier performt das Depot trotz schlechter Kursentwicklung des Gesamtmarktes besser als das Gesamtdepot.

Kursperformance und Gewinnentwicklung

Werfen wir einen Blick auf die Kursperformance im Zusammenhang mit der Gewinnentwicklung. Beginnen wir mit dem Jahr 2014:

Sortiert ist die Tabelle nach der Kursperformance des Jahres 2014, wobei die fünf Aktien mit der besten und die fünf Aktien mit der schlechtesten Performance angezeigt sind.
Aufgeführt sind die Ergebnisse je Aktie, wie sie Ende 2014 bekannt sind, bzw. erwartet werden. D.h. für 2012 und 2013 sind die bereits veröffentlichten Zahlen angegeben. Für 2014 und 2015 sind die geschätzten Daten angegeben. Zuletzt wird das zu Beginn des Jahres 2014 geschätzte Ergebnis für 2014 präsentiert, also zu dem Zeitpunkt als das Depot zusammengestellt wurde.

Schauen wir uns die Ergebnisentwicklung bei Zooplus an. Von Minus 0,35€ im Jahre 2012 wechselt das Ergebnis zu einem Gewinn von 0,29€ und steigt dann stetig über 0,85€ und 1,32€ als Schätzung für 2015 an.
Das ist doch genau die Datenreihe, die wir als Käufer von Aktien gerne sehen wollen. Dafür wird auch ein höheres KGV in Kauf genommen, da auch eine positve Kursentwicklung zulässt, dass der KGV in den Folgejahren sinkt, wie wir es am Beispiel der XYZ AG im letzten Artikel gesehen haben.

Bei Xing, Kabel Deutschland und Wirecard können wir ähnliche Zusammenhänge erkennen. Hamborner Reit kann nicht ganz diese Zuwachsraten aufweisen, hat aber auch zu Jahresbeginn von den Aktien das geringste KGV.

Bei den vier Aktien mit der schlechtesten Performance ist zu erkennen, dass alle mit einem Verlust (nach den letzten Schätzungen) aus dem Jahr gehen. Sie haben die Erwartungen deutlich verfehlt. Zudem wären sie nicht in das Depot aufgenommen worden, falls zu Jahresbeginn schon abzusehen gewesen wäre, dass das Ergebnis je Aktie negativ ist.
Aus der Reihe fällt hier Klöckner & Co mit der fünfschlechtesten Performance. Hier ist der Trend aufwärtsgerichtet und die Gewinnerwartungen wurden erfüllt. Aber hier gilt gleiches wie beim Standard-KGV Depot (niedrigstes KGV), nämlich das noch andere Faktoren einfließen. dazu später mehr.

Schauen wir noch auf das Folgejahr um zu sehen, ob die oben genannten Bezüge auch hier taugen:

Zwecks den Daten und der Sortierung gilt gleiches wie oben, nur lediglich mit jeweils vier Aktien und alles um ein Jahr nach vorne verschoben, schließlich behandeln wir das Depot des Jahres 2015.

Hier finden wir die Aussagen des Jahres 2014 bestätigt.Die vier Top-Performer weisen stetig wachsende Gewinne auf, während drei der vier Low-Performer Verluste für das Jahr 2015 schreiben müssen.
Erneut fällt auch mit Wacker Chemie ein Wert aus dem Rahmen. Die schlechte Kursentwicklung lässt sich nicht mit den jeweiligen Ergebnissen je Aktie erklären.

Weitere Punkte

Wie beim Standard-KGV Depot sind auch hier keine Sondereffekte berücksichtigt, die eben Zahlen wie den Gewinn je Aktie stark verändern können.

Was aber positiv ins Auge fällt ist der Umstand, dass das inverse KGV Depot von den vertretenen Branchen her weitaus breiter gefächert ist als das Standard-KGV Depot. Wenn Sie die Auflistung aller Jahre am Ende des Artikels betrachten, wird Ihnen auffallen, dass Aktien quer durch das Spektrum vertreten sind.
Dadurch ist auch eine gewisse Diversifikation (keine vollständige, da ja nur deutsche Aktien und eben nur Aktien vertreten sind) gegeben, womit auch Technologie-, Softwareaktien etc. im Depot sind, die über weite Zeiträume der Beobachtungsphase überdurchschnittlich abgeschnitten haben.

Nicht zuletzt kann festgestellt werden, dass sich häufig Aktien im Depot befinden, die von Verlusten zu Gewinnen gewechselt haben. Dies sind teilweise jüngere Unternehmen, die profitabel geworden sind, aber auch Turnaround-Aktien und Zykliker, die nach einer Flaute wieder auf die Gewinnseite einbiegen konnten.

Anmerkungen zur Performance 2022

Bitte beachten Sie, dass für die Schlusskurse der Stichtag der 19.08.2022 ist.
Zu den für Value-Investoren beliebten Kennzahlen zählen u.a. das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), das Kurs-CashFlow-Verhältnis (KCV), das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) und das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis (PEG – price/earning growth).
Die Performance dieser Depots wollen wir zusammen mit den inversen Depots als Kontraindikator näher in Augenschein nehmen.

Nur im Jahr 2022 schneiden alle Value Indikatoren besser und alle inversen Indikatoren schlechter ab als das Gesamtdepot. Ist das nun ein statistischer Ausreisser oder gibt es fundamentale Gründe dafür?

Dazu ist erst einmal zu ermitteln, welche Umstände das Jahr 2022 von den anderen Jahren unterscheidet.
Wahrscheinlich kommt jedem sofort die hohe Inflation bedingt durch den Ukraine-Krieg, der zur extremen Verteuerung der Energiepreise führte, und die Lieferkettenproblematik durch die Covid Lock-down in China, die das Angebot verknappten, in den Sinn.
Um der Inflation entgegenzuwirken haben die Notenbanken wie die amerikanische FED und die europäische EZB die Leitzinsen erhöht, und werden sie wohl auch noch weiter erhöhen.

Wir stellen also fest, dass sich die Zinsen erhöhen. Welche Folgen haben höhere Zinsen für Wachstumswerte?

  • Wie der Name schon sagt, ist das Hauptmerkmal von Wachstumsaktien das Wachstum (Umsatz- und Gewinnwachstum). Steigen die Zinsen, so sind die zukünftigen Gewinne weniger wert. Die Stichworte hierzu sind Abzinsung, bzw. Diskontierung. Dazu im Folgenden mehr.
  • Wachstumswerte sind häufig noch nicht profitabel und müssen Fremdkapital aufnehmen, das mit steigenden Zinsen teuerer wird.

Das Prinzip der Abzinsung (Diskontierung)

Wenn Sie im Jahr 2022 1.000€ zu 2% anlegen, ist die Anlage im Jahr 2023 1.020€ wert.
K2023 = K2022 + K2022 * Zinssatz/100 => 1.000€ + 1.000€ * 0,02 = 1.020€

Jetzt lässt sich aber auch der umgekehrte Weg gehen. Damit wäre die Frage dann, was 1020€ vom Jahr 2023 im Jahr 2022 wert sind. das Ergebnis von 1000€ kennen wir bereits. Berechnet wird es wie folgt:
K2022 = K2023 / (1 + Zinssatz/100) => 1.020€ / 1,02 = 1.000€

Im nächsten Schritt wollen wir betrachten, was 1.000€ in 2023 bei unterschiedlichen Zinssätzen im Jahr 2022 wert ist:
Zinssatz 2% => 1.000€ / 1,02 = 980,39€
Zinssatz 4% => 1.000€ / 1,04 = 961,54€
Zinssatz 6% => 1.000€ / 1,06 = 943,40€
Je höher der Zinssatz, desto weniger sind die 1.000€ vom Folgejahr aktuell wert.

Nun wird bei der Bewertung eines Unternehmens nicht nur mit dem Gewinn (eigentlich der CashFlow, also der Geldzufluss minus der Geldabfluss) des Folgejahres, sondern über einen mehrjährigen Zeitraum hinweg gerechnet. Lassen Sie uns einmal von fünf Jahren ausgehen.
Die Formel für die Abzinsung über mehrere Jahre lautet:
Kakt = KEnde/ (1 + Zinssatz/100)n , wobei n für die Anzahl der Jahre steht.

Was sind 1.000€ des Jahres 2027 im Jahr 2022 wert?
Zinssatz 2%: 1.000€ / 1,025 = 905,73€
Zinssatz 4%: 1.000€ / 1,045 = 821,93€

Zinssatz 6%: 1.000€ / 1,065 = 747,26€
Als Folge fallen bei längeren Zeiträumen höhere Zinssätze stärker ins Gewicht, reduzieren also den aktuellen Wert überproportional.


Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach dem KGV jeder Aktie beginnend mit dem größten KGV.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
Durch das Anklicken werden die Bilder im Vollbidmodus angezeigt, mit dem <Zurück-Button> des Browsers gelangen Sie auf die Artikelseite zurück.

KGV invers Depot 2014

KGV invers Depot 2015

KGV invers Depot 2016

KGV invers Depot 2017

KGV invers Depot 2018

KGV invers Depot 2019

KGV invers Depot 2020

KGV invers Depot 2021

KGV invers Depot 2022

 

Analyse von Aktienkennzahlen – Teil 1: KGV

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist die wohl bekannteste und am meisten publizierte Kennzahl von Aktien.

Deshalb wird die nachfolgende Beschreibung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses auch relativ kurz ausfallen. Aber im Laufe der Auswertung werden wir noch auf verschiedene Aspekte dieser Kennzahl eingehen.

Kurzbeschreibung des KGV

Definition:

 KGV = \dfrac{Aktienkurs}{Gewinn pro Aktie}

Beispiele:

 KGV ABC AG = \dfrac{\$10,00}{\$1,00} = 10,0

 KGV XYZ AG = \dfrac{\$10,00}{\$2,00} = 5,0

Stiftung Warentest bezeichnet den KGV als Preis-Leistungs-Verhältnis einer Aktie.
Während der Preis klar definiert ist, lässt sich die Leistung nicht nur am statischen Gewinn pro Aktie festmachen. Dazu später mehr.
Wichtig ist auch die Tatsache, dass der KGV in die Zukunft gerichtet ist, d.h. es werden in der Regel die Gewinnschätzungen des Folgejahres verwendet.

Platzierung des KGV Depots

Das KGV Depot erreicht nur Platz 29 von insgesamt 44 aufgenommenen Depots.
Für eine Kennzahl, die so bekannt und so häufig veröffentlicht wird, ist das Ergebnis doch eher enttäuschend. Deshalb wollen wir die Resultate näher betrachen.

Jährliche Performance des KGV Depots

Klar ist auch der Vergleich zu DAX und HDAX interessant, aber der direkte Vergleich muss zum Depot mit allen Aktien (Depot Alle) geführt werden. Zum einen wird hier tatsächlich der gleiche Aktienpool verwendet, zum anderen ist hier auch die Gewichtung jeder Aktie gleich, während bei DAX und HDAX die Gewichtung proportional zur Marktkapitalisierung ist.

Um Auffälligkeiten festzustellen ist im u.a. Auszug die Performance des KGV Depots farblich im Bezug zum Depot mit allen Aktien aufgeführt. Dabei haben die Farben folgedne Bedeutung:

  • Gelbgrün: Performance Depot KGV mehr als 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Hellgrün: Performance Depot KGV zwischen 2% und 5% besser als das Depot mit allen Aktien.
  • Orange: Performance Depot KGV zwischen 2% und 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.
  • Rot: Performance Depot KGV mehr als 5% schwächer als das Depot mit allen Aktien.

Vorab die Information, dass das Jahr 2022 im nächsten Artikel separat behandelt wird, da die Aussagen dazu auch für diverse, andere Kennzahlen gelten.
Bei der Einführung zur Analyse der Kennzahlen wurde bereits erwähnt, dass der Auswertezeitraum über neun Jahre nicht sehr lange ist. Das macht sich auch hier bemerkbar. Warum?
Mein erster Eindruck war, dass in den Jahren mit eher bescheidener Performance des Gesamtmarktes wie in den Jahren 2014, 2018 und 2022 das KGV Depot überdurchschnittlich abschneidet. Leider passt dann aber das Jahr 2017 mit der besten Performance überhaupt nicht dazu. Bei einer längerfristigen Messreihe hätten wir erkennen können, ob es sich hier um einen Ausreisser handelt, oder ob uns der erste Eindruck getäuscht hat.
Aber glücklicherweise können wir noch andere Erkenntnisse gewinnen.

Die Krux mit dem Ergebnis je Aktie

Bekanntlich setzt sich das KGV aus Aktienkurs und Ergebnis (Gewinn) je Aktie zusammen. Während der Aktienkurs bekannt ist, wird beim Ergebnis mit Schätzungen für das Folgejahr gearbeitet. Die Problematik drückte bereits Mark Twain mit seinem Bonmot “Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen” aus.

Schauen wir uns das Ganze sozusagen mal am lebenden Objekt an. Für die Auswertung des Jahres 2014 wird zu Beginn des Jahres mit den Schätzungen für das laufende Jahr 2014 gearbeitet. Die tatsächliche Zahlen werden erst 2015 im Rahmen der Hauptversammlung der einzelnen Unternehmen veröffentlicht (lassen wir die Vorab-Bekanntmachungen kurz vor den HVs außen vor). Der Zeitraum beinhaltet das ganze Jahr 2015, wobei die meisten HVs um im oder um den Monat Mai veranstaltet werden.
Da das Depot zu Jahresende (30.12.2014) aufgelöst wird, interessieren wir uns für die Schätzungen zum jeweiligen Ergebnis je Aktie zum Jahresende 2014. Darauf bezieht sich in der folgenden Tabelle auch die Abweichung des Ergebnisses.

Die Aktien sind sortiert nach der Kursperformance des Jahres 2014.
Sie können beobachten, dass die Aktien am besten abschneiden, die das erwartete Ergebnis erzielen oder gar übertreffen. Dagegegen sind im unteren Tabellenbereich die Titel, die das Ergebnis deutlich verfehlt haben.
Nehmen wir Südzucker, so wurde statt des zu Jahresbeginn 2014 erwartete Gewinn von 1,59€ nur noch 0,38€ am Jahresende 2014 geschätzt wurde. Mit diesem Gewinn läge das KGV mit dem Startkurs bei über 50. Südzucker wäre also nie ins KGV Depot aufgenommen worden, wäre die Schätzung schon früher bekannt gewesen. Letztendlich lag der tatsächliche Gewinn sogar nur bei 0,10€.

Betrachten wir noch das Folgejahr 2015:

Tendenziell lassen sich die Aussagen vom Jahre 2015 bestätigen, aber es gibt auch Ausnahmen. So sind mit Stada und Software AG zwei Aktien auf den vorderen Rängen, die die Erwartungen verfehlt haben (wenn auch nicht extrem). Andererseits sind Deutz und die Deutsche Bank zwar im unteren Bereich, aber eben nicht ganz am Ende, obwohl die Grundannahmen regelrecht pulverisiert wurden.
Welche weitere Punkte das Ergebnis beim KGV Depot beeinflussen, begutachten wir im folgenden Abschnitt.

Weitere Kriterien beim Kurs-Gewinn-Verhältnis

  • Sondereffekte:
    Der Gewinn pro Aktie ist unter Umständen stark abhängig von Sondereffekten wie beispielsweise dem Zukauf von Unternehmen, Restrukturierungen oder dem Verkauf von Grundstücken. Somit können die Gewinne einzelner Jahre deutlich von der Entwicklung des operativen Geschäftes abweichen.
  • Branchenabhängigkeit des KGV:
    Branchen wie Automobil, Banken, Versicherungen, Chemie u.a. haben häufig ein eher tieferes KGV, während Software- und Technologiefirmen ein eher höheres KGV zugestanden wird.
    Der Umstand bewirkt die Gefahr einer Klumpenbildung (mangelnde Branchendiversifikation) und lässt Technologieaktien, die über weite Phasen im Überprüfungszeitraum sehr gefragt waren, außen vor.
  • Keine Berücksichtigung des Wachstums:
    Der KGV ist eine statische Kennzahl. Warum? Sie bewertet nicht den Gewinnwachstum eines Unternehmens.
    So kann ein kleines KGV auch ein Zeichen für Vertrauensverlust sein.
    Ein Beispiel soll diese Aussage verdeutlichen.

KGV und Gewinnwachstum

Wir wollen einen Vergleich mit den fiktiven Firmen ABC AG und XYZ AG durchspielen.

Erwartungshaltung: Jährliches Kurswachstum 10%.
Dabei ist die Erwartungshaltung hoch angesetzt. In der Vergangenheit waren Kurswachstumsraten von 6% bis 8% als Mittelwert realistisch.
Nachfolgend die Daten der beiden Firmen:

Startkurs ABC AG: 50,00€
KGV ABC AG zu Beginn: 10,0
Gewinnwachstum ABC AG: 5%

Startkurs XYZ AG: 50,00€
KGV XYZ AG zu Beginn: 50,0
Gewinnwachstum XYZ AG: 50%

Die Entwicklung von Kurs, Gewinn und KGV für beide Firmen sieht dann für die nächsten 5 Jahre wie folgt aus:


Das KGV der ABC AG steigt über die Jahre kontinuierlich an, während das der XYZ AG fällt. Nach fünf Jahren hat die XYZ AG trotz des hohen Start-KGVs einen kleineren KGV als die ABC AG.
Welche Aktie würden Sie bevorzugen? Eine wohl eher rhetorische Frage.

Kleines KGV als Zeichen von Vertrauensverlust

Viele Anleger suchen gezielt Aktien mit einem kleinen KGV. Unglücklicherweise weist ein kleines KGV nicht automatisch auf günstige Aktien hin.
Beispielsweise waren Anfang bis Mitte des letzten Jahrzehnts etliche chinesische Firmen in Deutschland gelistet. Ich kann mich persönlich gut darin erinnern, dass die Unternehmen meist in den Aktienscreener ganz vorne bei den Value-Kennzahlen zu finden waren.
Beispielsweise war das erwartete KGV für 2014 für Firstextile bei 2,79. für Goldrooster bei 3,72, für Tintbright bei 1,33, für Van Camel bei 1,73 und für Ming Le Sports bei 1,78. In den Folgejahren erfolgte ein Delisting nach dem anderen, meist wegen Bilanzierungsmängeln.
In der Börse gilt meist – wie auch im richtigen Leben: “Was zu schön ist, um wahr zu sein, ist meistens auch nicht wahr!”
Glücklicherweise habe ich in diese Firmen nicht investiert, aber ich kann mich immer noch gut an Comroad zu “Neuer Markt”-Zeiten erinnern. Geringes KGV und hohe Wachstumsraten lockten mich (das war damals eh die Zeit der Gier). Später stellte sich der Großteil der Umsätze als Luftnummer heraus. Letztendlich war es ein teueres “Schnäppchen”.
Aber nicht nur bei faulen Geschäften kann ein niedriges KGV seine Ursachen haben. Die Börse handelt bekanntlich die Zukunft: Wenn z.B. ein Geschäftsmodell nicht mehr als zukunftträchtig erachtet wird, oder wenn starke Konkurrenz in den Markt eintritt, können die aktuellen Zahlen noch ganz gut sein, aber für die Zukunft werden geringere Einnahmen erwartet. Das wird definitiv Einfluss auf den zugebilligten KGV haben.

Auflistung der Daten

Im folgenden sind die Depotdaten der Analyse für jedes Jahr der Auswertung aufgeführt.
Sortiert wurde nach dem KGV jeder Aktie beginnend mit dem kleinsten KGV.
Beim Endwert sind die Dividenden mit eingerechnet.
Durch das Anklicken werden die Bilder im Vollbidmodus angezeigt, mit dem <Zurück-Button> des Browsers gelangen Sie auf die Artikelseite zurück.

KGV Depot 2014

KGV Depot 2015

KGV Depot 2016

KGV Depot 2017

KGV Depot 2018

KGV Depot 2019

KGV Depot 2020

KGV Depot 2021

KGV Depot 2022

 

Analyse von Aktienkennzahlen – Einführung

“Ein kluger Geschäftmann, dem man eine Maschine anbietet, die die Hälfte seiner Arbeit erledigt, wird zwei davon kaufen!”
N.N.

Unglücklicherweise kann ich Euch solch eine Maschine nicht anbieten. Aber ich hoffe, dass die Informationen der folgenden Artikelserie einen kleinen Mehrwert liefern kann.

Nun ist der Begriff “Analyse von Aktienkennzahlen erst einmal sehr schwammig. Diese Einführung soll etwas detaillierter beschreiben, was sich dahinter verbirgt. Vermutlich wird sich die ein oder andere Unklarheit auch bei jeweiligen Artikeln klären, ansonsten bitte einfach per Kommentar nachfragen.

Die Grundlagen

  • Aktienpool mit 160 Aktien aus dem DAX, MDAX, TecDAX und SDAX.
    Dazu ist zu sagen, dass inzwischen der TecDAX aus Aktien der drei anderen Indizes besteht. So ist die Deutsche Telekom im DAX und im TecDAX vertreten. Oder Aixtron ist im MDX und TecDAX beheimatet. In den ersten Jahren der Auswertung war der TecDAX ein eigenständiger Index. So war Aixtron nur im TecDAX vertreten, nicht aber in einem der anderen drei Indizes.
  • Für jede Auswertung erfolgt für jedes Jahr eine Auswahl aus 20 Aktien mit der Haltedauer von einem Jahr.
    Beispielsweise werden für die KGV-Analyse des Jahres 2015 (Stichtag: 30.12.2014) aus den 160 Werten die 20 Aktien mit dem kleinsten KGV in ein Depot aufgenommen. Die Aktien werden gleichgewichtet.
  • Der Auswertezeitraum beträgt 8,5 Jahre (21.02.2014 bis 19.08.2022).
    Dieser Zeitraum ist relativ kurz. So hatte der DAX (Performance-Index, also der üblicherweise publizierte Index) in dieser Spanne nur zweimal (2018 und 2022) eine negative Performance. Damit sind Aussagen immer mit gewisser Vorsicht zu genießen.
    Ihr habt bestimmt alle schon Würfelspiele wie “Mensch-ärgere-Dich-nicht” oder eines von Tausend anderen gespielt. Würfelt jemand zweimal hintereinander eine “Sechs”, so machen wir uns keine Gedanken darüber, da dies immer mal wieder vorkommt. Würfelt jemand fünfmal hintereinander eine “Sechs”, werden wir etwas stutzig. Geschieht das Ganze zehnmal hintereinander, gehen wir wohl alle von einer Manipulation aus.
    Auch an der Börse können Abweichungen von zufälligen Ereignissen bestimmt werden. Je größer der Zeitraum der Überprüfung ist, desto mehr werden zufällige Ereignisse eliminiert.
    Das soll aber nicht bedeuten, dass sich bei dem Zeitraum keine Aussagen und Rückschlüsse treffen lassen, zumal wir auch andere Daten und Informationen einfließen lassen können. Wir sollten aber diese Tatsache im Hinterkopf haben.
  • Transaktionskosten und Spreads beim An- und Verkauf werden nicht berücksichtigt.
  • Dividenden werden berücksichtigt.
    Ursprünglich war vorgesehen, die Dividenden außen vor zu lassen. Doch ein paar Überprüfumgen ergaben, dass dies das Ergebnis teilweise stark verfälschen würde. So liefern manche Kennzahlen nur eine Dividendenrendite im Bereich zwischen 0,5 und 1,0 Prozent, während die Auswertungen mit den höchsten Dividendenrenditen bis zu 6 Prozent Dividenden beinhalten. Dadurch landet die Dividendenkennzahl auf Platz 22 statt Platz 42 ohne Berücksichtigung der Dividenden.
    Ein so massiver Unterschied darf dann selbstverständlich nicht unter den Tisch gekehrt werden. Deshalb auch das etwas verspätete Erscheinen des ersten Artikels, da die Auswertung mit Dividenden doch mit einiger Arbeit verbunden war.
  • Die Jahre 2014 und 2022 beinhalten verkürzte Auswertezeiträume. So beginnt die Analyse 2014 erst am 21.02.2014, während die Zahlen 2022 nur bis zum 19.08. berücksichtigt sind.

Die Kennzahlen

  • Es werden 19 einfache Fundamental-Indikatoren wie KGV, KBV, KUV, KCV, PEG, Gewinn-Wachstum etc. analysiert. Bei einigen Indikatoren wird auch eine umgekehrte Auswertung vorgenommen. D.h. beispielsweise beim KGV, dass neben den 20 Aktien mit dem geringsten KGV auch die 20 Aktien mit dem höchsten KGV analysiert werden.
  • Daneben kommen 12 einfache, technische Indikatoren wie die Kursentwicklung des letzten Monats, der letzten drei, sechs und zwölf Monate oder auch Bezüge zur 90-Tage und zur 200-Tage-Linie zum Einsatz.
  • Weiter werden fünf gemischte, technische Indikatoren mit je zwei Kriterien untersucht, wie z.B. eine negative Kursentwicklung auf Jahressicht, aber über der 90-Tage-Linie.
  • Dazu kommen zwei gemischte Auswertungen mit mehreren technischen und fundamentalen Kennzahlen.
  • Last but not least sind 6 Auswertungen zu Vergleichszwecken vertreten, nämlich DAX und HDAX jeweils als Performance-Index, alle 160 Aktien und drei per Zufallsgenerator zusammengestellte Depots.

Anmerkungen zur Auswertung

  • Für die einzelnen Jahre wird immer ein Startwert von 1.000.000€ (sprich eine Million Euro) zur besseren, direkten Vergleichbarkeit verwendet. Also 2014 beträgt der Startdepotwert eine Million Euro, genauso 2015 und in den Folgejahren
    Nein, der Wert entstand nicht, weil meine Depots in dieser Größenordnung liegen. Auch gehe ich nicht davon aus, dass Ihr als Leser mit dieser Summe handelt.
    Hintergrund ist ganz einfach, dass bei der Depotzusammenstellung aller 160 Aktien bei kleinerer Gesamtsumme die Gewichtung einzelner Aktien aus dem Rahmen fällt. So stünden bei einer Depotgröße von immerhin 100.000€ nur 625€ pro Aktie zur Verfügung. Nun ist der Preis für die ein oder andere Einzelaktie aber höher – also: was tun sprach Zeus. Auch bei einer Aktie, die zu 400€ gehandelt wird, fehlen dann bei der Gewichtung über 50%.
  • Bei der Ermittlung des Gesamtdepotwertes wird selbstverständlich jeweils der Enddepotwert des Vorjahres als Startwert für das aktuelle Jahr verwendet.
  • Die Ursprungsdaten kommen von BoData Interactive.

Ziel der Auswertung

Vorab geht es nur um das Sammeln und das Begutachten der Daten.
Ob die Möglichkeit einer praktischen Umsetzung zur Verbesserung der Performance erzielt werden kann, ist erst für die Folgeserie geplant.

Depotcheck Jahresende 2021

Auch das Jahr 2021 stand überwiegend im Zeichen der Corona-Pandemie. Vor allem die Delta-Variante sorgte für ständige Präsens des Themas in den Medien und dem privaten Umfeld. Dank neuer Impfstoffe konnte aber der große Kollaps verhindert werden.

Überraschenderweise zeigten sich die Börsen von den Sorgen rund um die Pandemie völlig unbeeindruckt. So eilte der DAX nach kurzem Rücksetzer zu Beginn des Jahres von Allzeithoch zu Allzeithoch und beendete das Jahr mit 15884,86 Punkten. Das entspricht einem Zuwachs von fast 16 Prozent. Auch die großen Schwankungen blieben aus.

Wie bereits im Vorjahr wurden 27 Depots geführt, wobei das Sparplan-Depot aufgrund des speziellen Charakters mit monatlichen Spareinlagen – wie in der Vergangenheit gehandhabt – beim Vergleich außen vor bleibt.

Von den einbezogenen 26 Depots haben lediglich zehn besser als der DAX abgeschnitten, was einer Quote von 38,5 Prozent entspricht. Das ist eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr (26,9%), aber das Ergebnis liegt unter dem Durchschnitt von 43,1 Prozent. Allerdings ist die prozentuale Differenz vom DAX bis zu Ranglistenplatz 20 sehr gering.

Beginnen wollen wir mit der aktuellen Rangliste des Jahres 2021. Die farbliche Unterscheidung soll helfen, Strategien mit ähnlicher Performance optisch anzuzeigen.

Platz Vorjahr Strategie Start am: akt. Datum: aktueller Wert Gewinn/ Verlust
             
1 1 Small Caps Value Growth 02.01.17 30.12.21 47.600,77 € 54,65%
2 24 Value Depot KBV 02.01.15 30.12.21 31.613,00 € 23,01%
3 18 Schwergewicht 02.01.14 30.12.21 27.863,02 € 21,98%
4 5 Trendfolge 28.02.14 30.12.21 51.476,89 € 19,57%
5 19 Value Depot „Feste Kriterien“ 02.01.15 30.12.21 22.305,25 € 19,17%
6 13 Low Five 02.01.14 30.12.21 37.733,35 € 19,04%
7 9 Kombinierte Methode 02.01.14 30.12.21 31.378,48 € 18,96%
8 14 Sell in Summer 02.01.14 30.12.21 35967,17 €
18,69%
9 10 Gebert-Börsenindiktor 02.01.20 30.12.21 24.180,53 € 17,36%
10 7 Relative Stärke „Sell in Summer“ 21.02.14 30.12.21 52.184,10 € 16,95%
11 8 DAX 02.01.14 30.12.21 15.884,86
15,79%
12 27 200-Tage-Linie Strategie mit Short 02.01.14 30.12.21 13.535,06 € 15,23%
13 21 200-Tage-Linie Strategie 02.01.14 30.12.21 23.962,34 € 15,17%
14 3 Modifizierte Relative Stärke 04.01.16 30.12.21 47.493,28 € 14,40%
15 17 Unemotional Value Four 02.01.14 30.12.21 36.715,84 € 14,34%
16 16 Dogs of the Dow 02.01.14 30.12.21 32.670,44 € 13,91%
17 15 Unemotional Value Four Plus 02.01.14 30.12.21 40.492,20 € 13,23%
18 2 Relative Stärke nach Levy 21.02.14 30.12.21 59.332,29 € 12,64%
19 6 Foolish Four 02.01.14 30.12.21 27.205,21 € 11,92%
20 4 Low-1 02.01.14 30.12.21 18.173,30 € 11,11%
21 23 Otto Normalverdiener Depot 02.01.14 30.12.21 32.884,63 € 9,46%
22 22 Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 02.01.15 30.12.21 20.683,62 € 9,39%
23 20 Low-Risk-Index 06.01.14 30.12.21 25.509,78 € 8,33%
24 25 Kombination 28.02.14 30.12.21 22.307,13 € 8,30%
25 11 Low-2 02.01.14 30.12.21 39.338,72 € 5,22%
26 26 Umkehr 28.02.14 30.12.21 24.437,77 € -0,93%
27 12 Low-Risk-5 06.01.14 30.12.21 28.648,64 € -2,08%

Wie schon in 2020 geht das Small Caps Value Growth Depot mit einem Jahresplus von 54,7 Prozent mit enormen Abstand als erfolgreichste Strategie aus dem Jahr. Das Depot profitiert vor allem von den Wertsteigerungen von Einhell (+119%), Stemmer Imaging (+109%), und Envitec Biogas (+84%). Dagegen drückte lediglich die Bitcoin Group (-49,0%) die Performance nach unten. Das Potential auf große Steigerungen ist bei Small Caps üblicherweise größer als z.B. bei Flagschiffen aus dem DAX. Aber die Schwankungsbreite ist auch nach unten größer, wie sich im Jahr 2018 zeigte.
Platz 2 nimmt das Value Depot KBV ein, das von der Stärke des Bankensektors Nutzen zieht. Die stärkste Performance erzielte hier aber K+S, deren Kurs sich fast verdoppelte (+95%).
Erstmals in den Top 3 ist das Schwergewichtsdepot. Hier sorgte die Tatsache, dass alle Aktien im positiven Terrain abschnitten, für ein gutes Ergebnis.
Auf Rang 4 findet sich mit dem Trendfolgedepot die erste Momentumstrategie. Dagegen sind die Relative-Stärke Depots mit den Plätzen 10, 14 und 18 heuer etwas weiter hinten platziert, wobei – wie bereits erwähnt – die prozentualen Unterschiede im breiten Mittelfeld relativ gering sind. Letztendlich waren die zwischenzeitlich heftigen Kursabstürze einiger Aktien Gift für das Gesamtresultat.

Nur einmal so weit vorne zu finden wie 2021 war das Value Depot “Feste Kriterien” mit Rang 5.

Erneut weit verteilt haben sich die Dividendenstrategien eingeordnet. Beste Strategie war das Low Five Depot mit Rang 6. Im Mittelfeld zwischen Rang 15 und Rang 20 finden sich die weiteren Dividendendepots ein. Lediglich das Low-2 Depot schwächelte mit Platz 25.
Die Depots der Kombinierte Methode und der Gebert Strategie waren durchgehend investiert. Da die Depots mit DAX-Zertifikaten, bzw. ETFs ausgestattet sind, liegt die Performance mit den Plätzen 9 und 10 im Bereich des DAX-Index.

Die zwischenzeitliche Abwesenheit vom Markt haben dem Kombinierten Methode und dem Gebert Depot nicht geschadet, so dass diese mit den Rängen 7 und 9 vor dem DAX platziert sind. Gleiches gilt für das “Sell-in-Summer”-Depot auf Platz 8.

Beide 200-Tage-Linien-Depots waren durchgehend investiert, so dass sich als logische Folge die Pläze 12 und 13 gleich nach dem DAX ergeben.
Erneut im hinteren Bereich ist das Otto-Normalverdiener Depot mit Rang 21 angesiedelt, wobei eine Steigerung von knapp 10 Prozent noch akzeptabel ist.

Weiterhin enttäuschend ist das Abschneiden des Value Depots “Einfacher, innerer Wert” auf Platz 22. Immer wieder lässt sich bei dieser Strategie eine Klumpenbildung in Richtung Immobilienaktien erkennen. Da die Immobilienaktien seit einiger Zeit nicht mehr so gesucht sind, fällt auch das Resultat entsprechend aus.

Nicht zufriedenstellend fiel auch die Performance der Low-Risk Depots aus. Während das Low-Risk-Index Depot mehrmals zu einem ungünstigen Zeitpunkt auf Verkaufen gesprungen ist, aber zumindest noch ein positives Ergebnis erzielen konnte, landete das Low-Risk-5 Depot mit negativem Jahresergebnis auf dem letzten Tabellenplatz.
Das Low-Risk-5 Depot wird auch in 2022 nicht mehr weitergeführt. Grund ist allerdings nicht das schlechte Abschneiden, sondern das Fehlen konkreter Daten nach der kürzlichen Umstellung. Wer sich für die Strategie weiterhin interessiert, kann sich anhand der wikifolio-Euro am Sonntag VaR-Strategie informieren, bzw. investieren. Das Low-Risk-Index Depot soll bestehen bleiben. Zwar können die Signale teilweise nur mit einer Verzögerung von einer Woche ausgewertet werden, was aber noch vertretbar sein sollte.

Die Plätze 24 und 26 belegen das Kombinations- und das Umkehrdepot. Nachdem im Vorjahr beide von der Insolvenz von Wirecard betroffen waren, konnten die Strategien mit 4 Aktien von 6 (Kombination) bzw. 5 (Umkehr) im Minus alles andere als überzeugen.

Nachfolgend die Rangliste mit der Gesamtperformance. Bitte beachten Sie den unterschiedlichen Startzeitpunkt der Depots.

Platz Vorjahr Strategie Start am: akt. Datum: aktueller Wert Gewinn/ Verlust
             
1 1 Relative Stärke nach Levy 21.02.14 30.12.21 59.332,29 € 196,66%
2 2 Relative Stärke „Sell in Summer“ 21.02.14 30.12.21 52.184,10 € 160,92%
3 3 Trendfolge 28.02.14 30.12.21 51.476,89 € 157,38%
4 9 Small Caps Value Growth 02.01.17 30.12.21 47.600,77 € 138,00%
5 4 Modifizierte Relative Stärke 04.01.16 30.12.21 47.493,28 € 137,47%
6 6 Unemotional Value Four Plus 02.01.14 30.12.21 40.492,20 € 102,46%
7 5 Low-2 02.01.14 30.12.21 39.338,72 € 96,69%
8 8 Low Five 02.01.14 30.12.21 37.733,35 € 88,67%
9 7 Unemotional Value Four 02.01.14 30.12.21 36.715,84 € 83,58%
10 10 Sell in Summer 02.01.14 30.12.21 35.967,17 € 79,84%
11 14 DAX 02.01.14 30.12.21 15.884,86 € 65,50%
12 11 Otto Normalverdiener Depot 02.01.14 30.12.21 32.884,63 € 64,42%
13 13 Dogs of the Dow 02.01.14 30.12.21 32.670,44 € 63,35%
14 16 Value Depot KBV 02.01.15 30.12.21 31613,00 58,06%
15 15 Kombinierte Methode 02.01.14 30.12.21 31.378,48 € 56,89%
16 12 Low-Risk-5 06.01.14 30.12.21 28.648,64 € 43,24%
17 20 Schwergewicht 02.01.14 30.12.21 27.863,02 € 39,32%
18 18 Foolish Four 02.01.14 30.12.21 27.205,21 € 36,03%
19 19 Low-Risk-Index 06.01.14 30.12.21 25.509,78 € 27,55%
20 17 Umkehr 28.02.14 30.12.21 24.437,77 € 22,19%
21 22 Gebert-Börsenindiktor 02.01.20 30.12.21 24.180,53 € 20,90%
22 21 200-Tage-Linie Strategie 02.01.14 30.12.21 23.962,34 € 19,81%
23 23 Kombination 28.02.14 30.12.21 22.307,13 € 11,54%
24 25 Value Depot „Feste Kriterien“ 02.01.15 30.12.21 22.305,25 € 11,53%
25 24 Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 02.01.15 30.12.21 20.683,62 € 3,42%
26 26 Low-1 02.01.14 30.12.21 18.173,30 € -9,13%
27 27 200-Tage-Linie Strategie mit Short 02.01.14 30.12.21 13.535,06 € -32,32%

An der Spitze hat sich nicht verändert. Die Relative-Stärke Depots beherrschen das Gesamtklassment zusammen mit dem Trendfolger. Einen weiten Sprung nach vorne hat das Small Caps Value Growth Depot erzielt. Hier ging es von Rang 9 auf Platz 4 vor.
Dahinter rangieren mehrere Dividendenstrategie-Depots.
Die rote Laterne behält deutlich abgeschlagen das 200-Tage-Linien Depot mit Shortzertifikaten.

Zum Abschluss noch eine Gegenüberstellung auf welchem Rang die Depots in den einzelnen Jahren belegt haben:

Strategie Rang Jahres-ende
2014
Rang Jahres-ende
2015
Rang Jahres-ende
2016
Rang Jahres-ende
2017
Rang Jahres-ende
2018
Rang Jahres-ende
2019
Rang Jahres-ende
2020
Rang Jahres-ende
2021
Durch-schn.
Rang
                   
Trendfolge 5 4 1 16 16 2 5 4 6,6
Modifizierte Relative Stärke 3 1 22 1 3 14 7,3
Relative Stärke „Sell in Summer“ 4 2 4 8 19 11 7 10 8,1
Relative Stärke nach Levy 18 1 6 3 21 3 2 18 9,0
Small Caps Value Growth 11 24 9 1 1 9,2
Gebert-Indikator Depot 10 9 9,5
DAX 14 11 9 18 14 5 8 11 11,3
Sell in Summer 6 5 16 24 12 10 14 8 11,9
Low Five 14 17 20 9 4 14 13 6 12,1
Unemotional Value Four Plus 7 21 13 4 3 18 15 17 12,3
Value Depot KBV 3 12 7 23 16 24 2 12,4
Dogs of the Dow 8 14 18 12 7 12 16 16 12,9
Kombinierte Methode 10 12 19 23 18 6 9 7 13,0
Unemotional Value Four 11 22 15 5 6 15 17 15 13,3
Low-2 2 18 25 2 2 22 11 25 13,4
Schwergewicht 16 15 14 25 15 4 18 3 13,8
Otto Normalverdiener Depot 1 6 21 21 10 8 23 21 13,9
Low-Risk-5 17 10 8 14 8 17 12 27 14,1
Foolish Four 13 23 17 17 5 13 6 19 14,1
Value Depot „Feste Kriterien“ 19 5 10 25 24 19 5 15,3
Umkehr 21 7 7 6 13 20 26 26 15,8
Low-1 3 24 23 26 1 25 4 20 15,8
Low-Risk-Index 9 13 24 15 17 7 20 23 16,0
200-Tage-Linie Strategie 19 16 10 20 11 23 21 13 16,6
Kombination 15 8 2 22 20 21 25 24 17,1
Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 9 11 13 26 19 22 22 17,4
200-Tage-Linie Strategie mit Short 22 20 22 19 9 26 27 12 19,6

Es gilt weiterhin die Aussage aus dem Vorjahr, dass nicht eine Strategie durchgehend im Vorderfeld zu finden ist. Zwar gibt es qualitativ deutliche Unterschiede, aber schwächere Jahre durchleben alle vorgestellten Strategien.

Weitere Aussichten

Wieder stellt sich die Frage: “Wie geht es weiter an den Börsen?”. Die Beantwortung dürfte für 2022 nicht einfacher als im Vorjahr werden. Also heißt es Fakten zu sammeln, die Einfluss auf die künftige Kursentwicklung haben könnten und das Ganze dann mit den tatsächlichen Gegebenheiten abzugleichen.

Eine Umfrage unter 19 Banken ergab ein Prognose von 15.000 bis 18.000 Punkten bei einem Mittelwert von 17.086 Punkten für den DAX zum Jahresende 2022. Werden wir uns wieder über steigende Kurse freuen dürfen?. Schauen wir uns an, was dafür spricht:

  • Die Dynamik der Weltwirtschaft ist intakt.
  • Ein hoher Nachholbedarf bei den Investitionen sollte Wachstum schaffen.
  • Im Euro-Raum sind vorerst keine Zinsanhebungen geplant.
  • Augenblicklich scheint die neue Omikron-Variante nicht so viele schwere Krankheitsverläufe hervorzurufen.

Doch daneben existieren auch eine Reihe von Gesichtspunkten, die gegen steigende Kurse sprechen:

  • Viele der großen Indizes bewegen sich im Bereich der historischen Allzeithochs. Es herrscht also großer Optimismus am Markt. Die positiven Aspekte sind schon eingepreist. Somit könnten negative Überraschungen zu einem erneuten Einbruch führen.
    Dafür sprechen auch die hohen KGVs vieler Indizes, die über dem historischen Mittel liegen, und nur bei entsprechend hohen Gewinnsteigerungen gerechtfertigt wären (galt schon im Vorjahr).
  • Die US-Notenbank FED will in 2022 die Leitzinsen sukkzessive anheben.
  • Die Inflationsrate ist zuletzt deutlich angestiegen. Sollte sie sich auf hohem Niveau einpendeln, werden Auswirkungen auf die Zinsen unabwendbar sein.
  • Lieferengpässe belasten die Produktion. Falls der Zustand längere Zeit bestehen bleibt, wird er zum Belastungsfaktor.
  • Die Drohgebärden Russlands gegenüber der Ukraine belasten die Beziehungen.
    Auch das Verhältnis zu China wird nach und nach schwieriger.
  • Neue Corona-Mutationen hängen wie ein Damokles-Schwert über der Gesellschaft.

Fazit: Treten die Belastungsfaktoren in den Hintergrund, so kann das Börsenjahr erneut erfreulich werden. Verschlimmert sich dagegen die Situation, sind Kurseinbrüche sehr gut möglich.
Also: Auch in 2022 stets die aktuelle Situation im Auge behalten, um notfalls schnell reagieren zu können.

RSL 130-Daten für die Relative-Stärke Strategie

Zur Festlegung der Zusammensetzung der Portfolios für die Relative-Stärke Strategien sind die RSL 130 Daten der Aktien des HDAX unerlässlich.

Aus diversen Rückmeldungen weiß ich, dass viele Leser – ebenso wie ich – den Scanner von Tradesignal Online zur Datenerhebung genutzt haben. Leider stellt Tradesignal Online ihren Dienst in Kürze ein. Nun stellt sich die Frage, woher die Daten in Zukunft bezogen werden können.

Zuletzt habe ich etliche Stunden nach neuen Datenquellen recherchiert. Das Ergebnis werde ich im weiteren Verlauf vorstellen.

Dabei war die Grundvoraussetzung, dass die Lösung kostenlos ist. Wer nur ein- oder zweimal im Monat die RSL-Rangliste des HDAX benötigt, wird wohl nicht bereit sein 20 Euro oder mehr pro Monat auszugeben.
Deshalb ist zu erwähnen, dass es mit Sicherheit bessere Lösungen gibt, als die vorgestellte. Aber ich konnte keine kostenfreie, bessere Lösung finden. Falls jemand andere Lösungen kennt, wären wir wohl alle dankbar über einen kurzen Hinweis dazu.

Sie werden aus den bisherigen Ausführungen erkannt haben, dass die neue Lösung nicht ganz so unkompliziert wie die von Tradesignal Online ist, bzw. war. Aber mit ein wenig Übung sollte es nicht länger als fünf Minuten dauern.

Schritt 1:

Für die Lösung setzen wir Guidants ein. Öffnen Sie dazu die Seite <Guidants.com>.

Update: Die Seite firmiert nun unter https://stock3.com/
Wählen Sie rechts oben den Menüpunkt “Terminal” aus. Im neuen Fenster haben Sie die Möglichkeit sich kostenlos zu registrieren. Danach geht es weiter wie ab Schritt 2 beschrieben.

Schritt 2:

Drücken Sie den Button “Guidants starten” rechts oben.Danach müssen Sie sich anmelden, bzw. bei Erstnutzung registrieren. Wie bereits erwähnt reicht für unsere Anfoderungen die kostenlose Variante.
Nach der Anmeldung öffnet sich das Dashboard (Startseite):

Schritt 3:

Drücken Sie nun in der oberen Menüleiste mittig auf “Suchen”, worauf sich ein Menüfenster mit den Inhalten öffnet.
Hier ist ganz unten “Widgets” zu wählen und auf “mehr” zu klicken.

Schritt 4:

Nun wird ein Menü mit allen Widgets angezeigt. Bitte Scrollen Sie ganz nach unten bis Sie zum Widget “Screener” kommen, welches auszuwählen ist.

Schritt 5:

Zunächst wollen wir den Screener durch einen Klick auf das gestrichelte Quadrat im Vollbildmodus öffnen.

 

 

Schritt 6:

Wie zu erkennen ist, wird hier die aktuelle Kursliste des DAX ausgegeben. Da der HDAX ausgeben werden soll, ist die Kursliste auszuwählen.

Schritt 7:

Dann muss als Land “Deutschland” selektiert werden, worauf eine detailliertere Auswahl ausgegeben wird, in der auch der HDAX zu finden ist.

 


Schritt 8:

Jetzt ist die Kursliste des HDAX zu sehen, allerdings nur mit dem Kurs, sowie der relativen und absoluten Kursänderung.
Um den RSL zu ergänzen, klicken Sie auf “Kennzahl”.

Schritt 9:

Nun öffnet sich ein Auswahlfeld mit Oberbegriffen für die Kennzahlen. Hier ist das Menü “Indikatoren” …

Schritt 10:

sowie “Indikatoren A-Z” zu betätigen.

Schritt 11:

Nun öffnet sich eine Liste mit allen verfügbaren Indikatoren in alphabetischer Reihenfolge. Bitte scrollen Sie nach unten bis Sie zum Punkt “RSL” gelangen.

Schritt 12:

Standardmäßig wird der RSL 27 (Überprüfungszeitraum 27 Tage) ausgegeben.
Da der RSL 130 ausgegeben werden soll, müssen Sie rechts oben auf “Kennzahlen&Filter” klicken.

Schritt 13:

Nun öffnet sich ein Menüfenster auf der rechten Seite, in dem alle Spalten aufgeführt sind.
Unter RSL (Relative Strenght Levy) sollte “Intervall” bei “1 Tag” bleiben (Kurse auf Tagesbasis), während “Period” auf “130” (Tage) zu setzen ist. “Displacement” (Verschiebung der Zeitachse) sollte ebenfalls auf “0” bleiben, wobei ich keine Änderungen des RSL130 bei Eingabe unterschiedlicher Werte feststellen konnte.

Schritt 14:

Nun wird der RSL 130 als Kennzahl ausgegeben. Aber bitte aufpassen! Mir ist es einmal passiert, dass trotz der Angabe RSL(130,0) in der Kopfzeile die Werte des RSL 27 ausgegeben wurden. Ich kann leider nicht mehr nachvollziehen, wie dies zustande kam. Deshalb vielleicht einfach daneben nochmals den RSL 27 anzeigen lassen und die Werte vergleichen.

Schritt 15:

Dieser Schritt ist optional. Hier sollen alle nicht relevanten Spalten entfernt werden, so dass nur noch die Spalten mit dem Namen und dem RSL 130 angezeigt werden.
Dazu wird im rechten Menüfenster bei den Kennzahlen “Rel. Kursentwicklung Vortag” und “Abs. Kursentwicklung Vortag” der “x”-Button betätigt, der sichtbar wird, sobald Sie mit dem Mauscursor auf das entsprechende Feld gehen.

 

Schritt 16:

Bisher sollte alles relativ eingängig gewesen sein und nach ein paar Wiederholungen problemlos funktionieren.
Leider lassen sich die Daten in der kostenlosen Variante nicht nach dem RSL 130 sortieren. Dies ist vermutlich nicht ganz so schlimm, da viele Interessenten die Daten wohl in einer Datei zur späteren Verwendung speichern wollen.

Unglücklicherweise können nicht alle Daten auf einmal in die Tabellenkalkulation übernommen werden. Die Vorgehensweise wird im Folgenden in zwei Varianten vorgestellt, wobei sich die Screenshots auf Excel beziehen werden. Wo Abweichungen mit OpenOffice Calc zu beachten sind, wird separat darauf hingewiesen.

Variante 1:

Hier wird die komplette Seite in Guidants mit den Tasten <STRG> + <a> markiert und mit <STRG> + <c> kopiert.
Dabei zeigen die blau hinterlegten Felder die Markierungen. Wenn Sie weiter nach unten scrollen, sehen Sie, dass alle Daten markiert sind.

Öffnen Sie nun ein Excel Tabellenblatt und fügen Sie die Kopie ein. Dabei ist ganz wichtig, dass Sie die Einfügeoption “An Zielformatierung anpassen” wählen. Ansonsten werden auch Grafiken und Steuerelemente eingefügt, die sich teilweise auch nicht mehr löschen lassen. Bei OpenOffice Calc müssen Sie “Inhalte einfügen” und dann “HTML Format” wählen.
In Excel sieht das Ergebnis im oberen und unteren Bereich wie folgt aus:

Die Erwartung wäre nun, dass alle Datenreihen eingfügt werden. Aber es werden nur die Zeilen eingefügt, die auch auf dem Bildschirm aufgeführt sind. Zusätzlich werden andere Informationen noch mit eingefügt.
Löschen Sie nun alle Zeilen mit Daten nach der letzten Aktie, die aufgeführt wird, in diesem Beispiel also die Zeilen 36 bis 48.
Danach scrollen Sie eine Seite nach unten, kopieren den Inhalt erneut mit <STRG> + <c> und fügen das Ganze in die Excel-Datei ab Zeile 36 ein (in diesem Beispiel – bei Ihnen kann sich je nach Bildschirmauflösung eine andere Anzahl ergeben).

 

Es lässt sich erkennen, dass die Deutsche Bank und die Deutsche Börse zweimal aufgeführt sind (Zeilen 34+35, sowie 43+44).
Löschen Sie alle Zeilen von 36 bis 44, so dass nach der Deutschen Börse die Deutsche Lufhansa erscheint.

Wiederholen Sie den Vorgang für die folgenden Seiten, bis alle 100 Aktien des HDAX in der Excel-Datei aufgelistet sind.

Variante 2:

Das Ganze geht auch einfacher. Allerdings kann ich nicht testen, ob die folgende Vorgehensweise auf kleineren Bildschirmen, bzw. mit anderen Bildschirmauflösungen auch funktioniert. Falls es bei Ihnen möglich ist, wird wohl die Variante 2 Ihre favorisierte Version sein.
Und zwar verkleineren Sie die Bildschirmdarstellung Ihres Browsers bis die dargestellte Tabelle minimal ist.
Bei Firefox ist dazu die Taste <STRG> + < – > mehrmals zu betätigen (bis die Ausgabe nicht mehr kleiner wird). Falls Sie einen anderen Browser verwenden, bemühen Sie bitte Ihre Suchmaschine für weitere Informationen.
Nun markieren Sie mit >STRG> + <a> wieder alles, was dann wie folgt aussehen sollte:

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Das stellt aber kein Problem dar, da die Daten nun nur mit <STRG> + <c> kopiert werden sollen.
Fügen Sie die Daten wie in Variante 1 erwähnt in Excel ein (oder OpenOffice Calc) und Sie erhalten im oberen und unteren Bereich im Idealfall folgende Werte:

Zooplus ist hier der letzte Wert wie auch im Guidants-Fenster (wenn Sie es wieder auf lesbare Größe hochzoomen).
Nun können Sie nicht benötigte Zeilen löschen, die Daten in Reihenfolge des RSL 130 sortieren und die Rangliste vergeben – sprich alles nach Ihren Wünschen formatieren.
Es sollten 100 Aktien aufgeführt sein (Anzahl der Aktien im HDAX zum Zeitpunkt der Erstellung des Beitrages). Dabei ist es durchaus möglich, dass für die ein oder andere Aktie kein RSL 130 ausgegeben wird. Dies geschieht, wenn von einer Aktie keine 130 Tageskurse vorliegen (Neuemmission, Zusammenschluss mit Änderung der Wertpapierkennnummer o.ä.).
Die neue Tabelle sieht dann auszugsweise in etwa so aus:

Bei Fragen, Anmerkungen und Verbesserungsvorschlägen freue ich mich auf Ihre Rückmeldung.

 

Depotcheck Jahresende 2020

Das Jahr 2020 wird wohl jedem von uns dauerhaft im Gedächtnis bleiben, hat doch das Corona-Virus enorme Auswirkungen auf das berufliche, private und möglicherweise auch gesundheitliche Befinden vieler Menschen hinterlassen.
Ich hoffe, dass Sie und Ihre Angehörigen einigermaßen unbeschadet durch diese schwere Zeit gekommen sind und auch weiter kommen werden.

Eine Pandemie dieses Ausmaßes musste unbestritten auch Konsequenzen auf die Aktienmärkte haben. So wird das 2020 auch dem Anleger im Gedächtnis bleiben:
Am 17.Februar erzielte der DAX noch mit 13.795,24 Punkten ein neues Allzeithoch, um gerade einmal 4 Wochen später (16.März) auf 8.255,65 Punkten abzustürzen. Das entspricht einem Verlust von über 40 Prozent in 4 Wochen. Einen vergleichbaren Kollaps sucht man in der Historie der Aktienmärkte vergeblich.

Doch ebenso erstaunlich war der Rebound. Bereits am 20.Juli überschritt der DAX erstmals wieder die Marke von 13.000 Punkten, um in einer Jahresendrally am 29.Dezember mit 13.903,11 Punkten erneut ein Allzeithoch zu markieren. Auf Jahresbasis konnte der DAX somit noch ein Plus von 3,55 Prozent erzielen.
Welche Folgen sich dadurch auf die virtuellen Strategiedepots ergeben haben, soll im Folgenden behandelt werden.

Seit 2020 wird auch ein virtuelles Depot der Gebert-Strategie geführt. Da alle anderen Depots weitergeführt wurden, hat sich die Anzahl der Depots auf 27 erhöht, wobei das Sparplan-Depot aufgrund des speziellen Charakters mit monatlichen Spareinlagen – wie bereits in der Vergangenheit gehandhabt – beim Vergleich außen vor bleibt.

Von den einbezogenen 26 Depots haben lediglich sieben besser als der DAX abgeschnitten, was einer Quote von 26,9 Prozent entspricht. Das ist zwar eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr, als mit 16 Prozent die bis dato schwächste Performance erzielt wurde, aber das Ergebnis liegt doch weit unter dem Durchschnitt von 46,5 Prozent.

Beginnen wollen wir mit der aktuellen Rangliste des Jahres 2020. Die farbliche Unterscheidung soll helfen, Strategien mit ähnlicher Performance optisch anzuzeigen.

Platz Vorjahr Strategie Start am: akt. Datum: aktueller Wert Gewinn/ Verlust
             
1 9 Small Caps Value Growth 02.01.17 30.12.20 30.779,06 € 45,33%
2 3 Relative Stärke nach Levy 21.02.14 30.12.20 52.672,47 € 12,07%
3 1 Modifizierte Relative Stärke 04.01.16 30.12.20 41.515,06 € 10,10%
4 25 Low-1 02.01.14 30.12.20 16.356,67 € 5,96%
5 2 Trendfolge 28.02.14 30.12.20 43.049,95 € 5,23%
6 13 Foolish Four 02.01.14 30.12.20 24.308,25 € 4,13%
7 11 Relative Stärke „Sell in Summer“ 21.02.14 30.12.20 44.622,60 € 3,92%
8 5 DAX 02.01.14 30.12.20 13718,78 3,55%
9 6 Kombinierte Methode 02.01.14 30.12.20 26.377,85 € 3,54%
10 Gebert-Börsenindiktor 02.01.20 30.12.20 20.604,44 € 3,02%
11 22 Low-2 02.01.14 30.12.20 37.387,11 € 2,27%
12 17 Low-Risk-5 06.01.14 30.12.20 29.255,96 € 0,97%
13 14 Low Five 02.01.14 30.12.20 31.697,10 € -0,09%
14 10 Sell in Summer 02.01.14 30.12.20 30.304,44 € -0,32%
15 18 Unemotional Value Four Plus 02.01.14 30.12.20 35.762,56 € -0,56%
16 12 Dogs of the Dow 02.01.14 30.12.20 28.682,03 € -2,93%
17 15 Unemotional Value Four 02.01.14 30.12.20 32.110,46 € -4,20%
18 4 Schwergewicht 02.01.14 30.12.20 22.842,54 € -4,39%
19 24 Value Depot „Feste Kriterien“ 02.01.15 30.12.20 18.716,56 € -5,29%
20 7 Low-Risk-Index 06.01.14 30.12.20 23.549,15 € -9,61%
21 23 200-Tage-Linie Strategie 02.01.14 30.12.20 20.806,64 € -10,65%
22 19 Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 02.01.15 30.12.20 18.907,72 € -11,07%
23 8 Otto Normalverdiener Depot 02.01.14 30.12.20 30.042,92 € -11,41%
24 16 Value Depot KBV 02.01.15 30.12.20 25.700,24 € -14,16%
25 21 Kombination 28.02.14 30.12.20 20.598,02 € -19,86%
26 20 Umkehr 28.02.14 30.12.20 24.668,31 € -22,16%
27 26 200-Tage-Linie Strategie mit Short 02.01.14 30.12.20 11.746,16 € -28,87%

Mit einem Jahresplus von 45,3 Prozent geht das Small Caps Value Growth Depot mit riesigem Abstand als erfolgreichste Strategie aus dem Jahr. Das Depot profitiert vor allem von den Wertsteigerungen von Wallstreet Online (+133%), Steico (+115%) und Envitec Biogas (+96%). Dagegen drückte lediglich M1 Kliniken (-36,4%) etwas deutlicher die Performance nach unten. Das Potential auf große Steigerungen ist bei Small Caps üblicherweise größer als z.B. bei Flagschiffen aus dem DAX. Aber die Schwankungsbreite ist auch nach unten größer, wie sich im Jahr 2018 zeigte.
Mit den Plätzen 2, 3 und 7 sind die Relative-Stärke Depot wie so häufig mit an der Spitze zu finden. Das war nicht über das gesamt Jahr der Fall. Nach den starken Kursrückgängen im Frühjahr waren die Depots in der unteren Hälfte zu finden, aber mit der Erholung der Märkte spielten die Strategien ihre Stärken aus.
Mit Rang 5 ist mit dem Trendfolgedepot eine weitere Momentumstrategie im Vorderfeld zu finden.

Weit verteilt haben sich die Dividendenstrategien eingeordnet. Während das Low-1 Depot mit Rang 4 und das Foolish Four Depot mit Rang 6 überzeugen konnten, finden sich die weiteren Depot im Mittelfeld zwischen Rang 11 und Rang 17 ein.
Die Depots der Kombinierte Methode und der Gebert Strategie waren durchgehend investiert. Da die Depots mit DAX-Zertifikaten, bzw. ETFs ausgestattet sind, liegt die Performance mit den Plätzen 9 und 10 im Bereich des DAX-Index.

Als letztes Depot, das mit einer Wertsteigerung aus dem Jahr geht, rangiert das Low-Risk 5 Depot auf Rang 12. Nicht ganz aufgegangen ist heuer das Sell-in-Summer Prinzip, so dass das zugehörige Depot sich nur auf Platz 14 einfindet.
Nach der guten Platzierung im Vorjahr findet sich das Schwergewichtsdepot wieder im unteren Drittel (Platz 18) wieder.

Ebenfalls weit unten sind die Value Strategien zu finden. Hier sind ziemlich viele Aktien zu finden, die von der Pandemie stark betroffen waren. Noch am besten ist das Depot “Feste Kriterien” auf Rang 19 platziert, für das Depot “Einfacher, innerer Wert” reichte es für Rang 22. Dem Value Depot KBV, das ziemlich bankenlastig aufgestellt ist, bleibt nur Rang 24.
Zu einem ungünstigen Moment ausgestoppt war auch das Low-Risk-Index Depot, so dass letztendlich nur Rang 20 anfiel.

Die V-förmige Entwicklung der Kurse war auch Gift für die 200-Tage-Linien Strategien. Die Long ausgerichtete Variante schaffte es immerhin noch auf Platz 21, während die Variante mit dem Einsatz von Short-Zertifikaten einen Verlust von fast 29 Prozent aufweist und somit das Schlusslicht bildet.

Die Plätze 25 und 26 belegen das Kombinations- und das Umkehrdepot, die beide von der Insolvenz von Wirecard betroffen waren. Hier zeigt sich, dass ein Portfolio aus 6, bzw. 5 Aktien nicht zur Diversifkation ausreicht, wenn ein Titel komplett  abstürzt.

Nachfolgend die Rangliste mit der Gesamtperformance. Bitte beachten Sie den unterschiedlichen Startzeitpunkt der Depots.

Platz Vorjahr Strategie Start am: akt. Datum: aktueller Wert Gewinn/ Verlust
             
1 1 Relative Stärke nach Levy 21.02.14 30.12.20 52.672,47 € 163,36%
2 2 Relative Stärke „Sell in Summer“ 21.02.14 30.12.20 44.622,60 € 123,11%
3 3 Trendfolge 28.02.14 30.12.20 43.049,95 € 115,25%
4 4 Modifizierte Relative Stärke 04.01.16 30.12.20 41.515,06 € 107,58%
5 5 Low-2 02.01.14 30.12.20 37.387,11 € 86,94%
6 6 Unemotional Value Four Plus 02.01.14 30.12.20 35.762,56 € 78,81%
7 8 Unemotional Value Four 02.01.14 30.12.20 32.110,46 € 60,55%
8 9 Low Five 02.01.14 30.12.20 31.697,10 € 58,49%
9 23 Small Caps Value Growth 02.01.17 30.12.20 30.779,06 € 53,90%
10 11 Sell in Summer 02.01.14 30.12.20 30.304,44 € 51,52%
11 7 Otto Normalverdiener Depot 02.01.14 30.12.20 30.042,92 € 50,21%
12 14 Low-Risk-5 06.01.14 30.12.20 29.255,96 € 46,28%
13 13 Dogs of the Dow 02.01.14 30.12.20 28.682,03 € 43,41%
14 15 DAX 02.01.14 30.12.20 13718,78 42,93%
15 18 Kombinierte Methode 02.01.14 30.12.20 26.377,85 € 31,89%
16 12 Value Depot KBV 02.01.15 30.12.20 25.700,24 € 28,50%
17 10 Umkehr 28.02.14 30.12.20 24.668,31 € 23,34%
18 20 Foolish Four 02.01.14 30.12.20 24.308,25 € 21,54%
19 16 Low-Risk-Index 06.01.14 30.12.20 23.549,15 € 17,75%
20 19 Schwergewicht 02.01.14 30.12.20 22.842,54 € 14,21%
21 21 200-Tage-Linie Strategie 02.01.14 30.12.20 20.806,64 € 4,03%
22 Gebert-Börsenindiktor 02.01.20 30.12.20 20.604,44 € 3,02%
23 17 Kombination 28.02.14 30.12.20 20.598,02 € 2,99%
24 22 Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 02.01.15 30.12.20 18.907,72 € -5,46%
25 24 Value Depot „Feste Kriterien“ 02.01.15 30.12.20 18.716,56 € -6,42%
26 26 Low-1 02.01.14 30.12.20 16.356,67 € -18,22%
27 25 200-Tage-Linie Strategie mit Short 02.01.14 30.12.20 11.746,16 € -41,27%

An der Spitze hat sich nicht verändert. Die Relative-Stärke Depots beherrschen das Gesamtklassment zusammen mit dem Trendfolger. Dahinter folgen gleich vier Dividendenstrategien.
Den größten Sprung nach vorne verbuchte das Small Caps Value Growth Depot. Gleich 14 Plätze ging es von Rang 23 auf Rang 9 vor. Viele Plätze haben dagegen das Umkehr- und das Kombinationsdepot verloren.
Die rote Laterne hat das 200-Tage-Linien Depot mit Shortzertifikaten übernommen.

Zum Abschluss noch eine Gegenüberstellung auf welchem Rang die Depots in den einzelnen Jahren belegt haben:

Strategie Rang Jahres-ende
2014
Rang Jahres-ende
2015
Rang Jahres-ende
2016
Rang Jahres-ende
2017
Rang Jahres-ende
2018
Rang Jahres-ende
2019
Rang Jahres-ende
2020
Durch-schn.
Rang
                 
Modifizierte Relative Stärke 3 1 22 1 3 6,0
Trendfolge 5 4 1 16 16 2 5 7,0
Relative Stärke nach Levy 18 1 6 3 21 3 2 7,7
Relative Stärke „Sell in Summer“ 4 2 4 8 19 11 7 7,9
Gebert-Indikator Depot 10 10,0
Small Caps Value Growth 11 24 9 1 11,3
DAX 14 11 9 18 14 5 8 11,3
Unemotional Value Four Plus 7 21 13 4 3 18 15 11,6
Low-2 2 18 25 2 2 22 11 11,7
Low-Risk-5 17 10 8 14 8 17 12 12,3
Dogs of the Dow 8 14 18 12 7 12 16 12,4
Sell in Summer 6 5 16 24 12 10 14 12,4
Otto Normalverdiener Depot 1 6 21 21 10 8 23 12,9
Unemotional Value Four 11 22 15 5 6 15 17 13,0
Low Five 14 17 20 9 4 14 13 13,0
Foolish Four 13 23 17 17 5 13 6 13,4
Kombinierte Methode 10 12 19 23 18 6 9 13,9
Value Depot KBV 3 12 7 23 16 24 14,2
Umkehr 21 7 7 6 13 20 26 14,3
Low-Risk-Index 9 13 24 15 17 7 20 15,0
Low-1 3 24 23 26 1 25 4 15,1
Schwergewicht 16 15 14 25 15 4 18 15,3
Kombination 15 8 2 22 20 21 25 16,1
Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 9 11 13 26 19 22 16,7
Value Depot „Feste Kriterien“ 19 5 10 25 24 19 17,0
200-Tage-Linie Strategie 19 16 10 20 11 23 21 17,1
200-Tage-Linie Strategie mit Short 22 20 22 19 9 26 27 20,7

Es gilt weiterhin die Aussage aus dem Vorjahr, dass nicht eine Strategie durchgehend im Vorderfeld zu finden ist. Zwar gibt es qualitativ deutliche Unterschiede, aber schwächere Jahre durchleben alle vorgestellten Strategien.

Weitere Aussichten

Leider bin ich immer noch nicht in Besitz hellseherischer Fahigkeit, was den Ausblick auf 2021 deutlich erschwert. Somit bleibt mir nur, einige Fakten zu sammeln, die Einfluss auf die künftige Kursentwicklung haben können. Aber bitte vergessen Sie nicht: “Meist kommt es anders als man denkt.

Eine Umfrage unter 16 Banken ergab ein Prognose von 14.000 bis 15.500 Punkten für den DAX zum Jahresende 2021. Über Kurssteigerungen werden wir uns wohl alle nicht beklagen, persönlich sehe ich die Situation aber nicht ganz so optimistisch. Doch werfen wir zuerst einen Blick auf die positiven Aspekte:

  • Verschiedene Pharmaunternehmen haben Impfstoffe entwickelt, die einen hohen Wirkungsgrad zeigen. Die Impfungen sind angelaufen. Es ist davon auszugehen, dass jeder Impfwillige in 2021 auch die Impfungen erhalten kann.
  • Die Wahl von Joe Biden in den USA lässt hoffen, dass wieder eine rationalere und einschätzbarere Poltik jenseits des Atlantiks umgesetzt wird. Für Wirtschaft und Handel könnte das nur von Nutzen sein.
  • Die Zinsen sind weiterhin im Keller. Zinsprodukte bieten somit kaum eine Alternative zu Aktien.
  • Viele staatliche Hilfprogramme unterstützen die Volkswirtschaften.

Doch daneben existieren auch eine Reihe von Gesichtspunkten, die gegen steigende Kurse sprechen:

  • Viele der großen Indizes bewegen sich im Bereich der historischen Allzeithochs. Es herrscht also großer Optimismus am Markt. Die positiven Aspekte sind schon eingepreist. Somit könnten negative Überraschungen zu einem erneuten Einbruch führen.
    Dafür sprechen auch die hohen KGVs vieler Indizes, die über dem historischen Mittel liegen, und nur bei entsprechend hohen Gewinnsteigerungen gerechtfertigt wären.
  • Nicht alle Unternehmen werden die durch die Corona-Pandemie verursachte Rezession überleben. Es wird sich erst im Laufe des Jahres zeigen, welche Folgen für einzelne Firmen tatsächlich entstehen.
  • Was für einen kleinen Teil der größeren Unternehmen in Frage kommt kann, wird in einem weitaus größeren Rahmen wohl Klein-, bzw. Einzelunternehmen treffen.
    Müssen Restaurants, Bars, Veranstaltungsfirmen usw. schließen, fehlt das Zubrot für viele Personen. Die Kaufkraft wird dadurch wohl sinken.

Fazit: “Nichts genaues weiß man nicht!” – Eine konkrete Aussage ist aufgrund dieser Ausgangslage alles andere als einfach. Dennoch sehe ich eine gute Möglichkeit, dass am Ende des Jahres eine positive Performance zu Buche steht. Allerdings gehe ich von großen Schwankungen im Laufe des Jahres aus. Ein nervenschonendes Jahr dürfte auch in 2021 nicht zu erwarten sein.

Der Kansas City Financial Stress Index

the-stress-1473487-1279x927Kansas City war in der letzten Zeit vor allem Dank dem Football Team, das den Super-Bowl gewann, in den Schlagzeilen.
Leider war ich noch nicht in Kansas City, so dass ich Ihnen nichts über die Sehenswürdigkeiten vor Ort berichten kann. Aber alternativ – und wahrscheinlich auch viel passender zur Thematik der Website – möchte ich den Kansas City Financial Stress Index (KCFSI) vorstellen.

Der Name klingt nun nicht so verlockend, als dass er danach schreit, einen zweiten Blick darauf zu werfen. So wäre mir der Index und seine Bedeutung beinahe entgangen. Doch ein Diagramm mit übereinandergelegtem Index-Verlauf und dem Verlauf des DAX, ließ das Interesse sofort deutlich anwachsen.

Herkunft und Merkmale des Kansas City Financial Stress Index

Entwickelt wurde der Index von der Federal Reserve Bank in Kansas City (Craig Hakkio und William Keeton) als Resonanz auf die Finanzkrise 2008/2009, quasi als künftiges Frühwarnsystem.
Bitte wundern Sie sich nicht, dass Daten bereits ab 1990 aufgeführt sind. Hierbei handelt es sich um Rückrechnungen.

Grundlage ist die Frage, wo das Geld hinfließt. Herrscht Stress im Märkt, so unterscheiden sich die Geldflüsse gegenüber “normalen” Marktphasen.

So bedeutet Unsicherheit eigentlich, dass keine oder wenige konkrete Information vorhanden sind, denn wenn alle Fakten vorliegen, lässt sich ja eine eindeutige Richtung einschlagen. Bei einer eindeutigen Richtung folgen auf kleine Änderungen der Nachrichtenlage auch kleine Kursänderungen. Ohne konkrete Informationen kann jede Neuigkeit zu großen Kursverwerfungen führen. Es steigt also die Volalilität.
Im Rentenmarkt herrscht eine Asymmetrie der Informationen zwischen Geldgeber und Schuldner. Anleger gehen raus aus riskanten Werten und flüchten in Qualität. Ferner werden liquide Anlagen bevorzugt, die schnell wieder verkauft werden können.
Nicht zuletzt wird ein Herdentrieb ausgelöst, in der Anleger der breiten Masse folgen.

Der Kansas City Financial Stress Index basiert auf 11 Größen des US-Finanzsystems, die monatlich ermittelt und in einem Index dargestellt werden.
Davon beziehen sich 7 Größen auf den Rentenmarkt und 4 Größen auf den Aktienmarkt. Auf die einzelnen Komponenten einzugehen macht wenig Sinn. Interessierte finden alle Informationen bei der Kansas City Fed unter folgendem Link.

Obwohl der Index auf das US-amerikanischen Marktsystem aufbaut, ist die Korrelation zum hiesigen Finanzsystem doch so groß, dass er durchaus Anwendbarkeit für den deutschen Markt hat. Darauf kommen wir in Kürze nochmals zurück.

Historisches Verhalten des Kansas City Financial Stress Index

Nachfolgend ist das Diagram des KCFSI zurückgerechnet bis Februar 1990 aufgeführt. Die Null-Linie stellt den langjährigen Durchschnitt dar. Negative Werte stehen für wenig Stress in den Märkten, während positive Werte für eine gewisse Unsicherheit steht. In der Regel werden Werte ab +1 als Verkaufssignale interpretiert.

Diagramm01Ein Klick auf das Diagramm bewirkt die Anzeige in Originalgröße.

Extreme Stresssituationen traten Ende 1990, zwischen der 2.Jahreshälfte 1998 und Anfang 2003, sowie Herbst 2007 bis September 2009 auf.
Nun wollen wir die aus den DAX-Ständen ermittelten Bärenmärkte über den gesamten Zeitraum überlagern:

Diagramm01_bWir können feststellen, dass die Dot.com-Blase ab 2000 mit einem Minus von fast 70%, die Finanzkrise ab 2008 mit einem Abschlag um fast 55% und die Baisse in 1998 erkannt wurden.
Fünf weitere Bärenmärkte mit Kursrückgängen von meist knapp über 20% (mit Ausnahme 2011 mit einem Minus von 30,9%) wurden nicht erkannt.

Bis jetzt haben wir also einen Pluspunkt durch das Erkennen der großen Bärenmärkten, sowie einen Minuspunkt durch das Nicht-Erkennen der kleineren Baisse’.
Wenden wir uns jetzt noch einmal etwas genauer dem negativen Teil zu, denn es gibt zwei Punkte, die dies relativieren:

  1. Viele Investoren sind davon überzeugt, dass ein Langfristanleger kleinere Crashs durchaus aussitzen können muss. Zum einen sind diese schwer zu prognostizieren, zum anderen wurden diese Verluste in der Vergangenheit meist schnell wieder aufgeholt.
  2. Wie bereits zuvor erwähnt, wurde der Kansas City Financial Stress Index für den amerikanischen Finanzmarkt konzipiert. Legen wir den S&P 500 Index zugrunde,  so gab es über den Zeitraum nur zwei Bärenmärkte, nämlich die Dot.com-Blase und die Finanzkrise. Damit zeigt sich der Index nochmals deutlich überzeugender.
    Bestätigt wird aber auch der Spruch, dass der DAX einen Schnupfen bekommt, wenn die Wall Street niest.

Strategievergleiche Kansas City Financial Stress Index

Der Beobachtungszeitraum des Vergleichs reicht vom 02.01.1990 bis zum 30.09.2019.
Folgende Strategien mit dem Stress Index und folgende Vergleichsstrategien werden gegenübergestellt:

  • KCFSI direkt: Verkauf wenn Indexwert größer gleich 1 ist und Kauf wenn Indexwert kleiner als 1 ist.
  • KCFSI Folgemonat (2 M): Verkauf wenn Indexwert größer gleich 1 ist und Kauf wenn Indexwert länger als 1 Monat kleiner als 1 ist.
  • KCFSI < 0,5: Verkauf wenn Indexwert größer gleich 1 ist und Kauf wenn Indexwert kleiner als 0,5 ist (häufig verwendet).
  • DAX Buy-and-Hold: Kauf von DAX-Zertifikaten am 2.01.1990 und Halten der Zertifikate bis zum Datum der Auswertung am 30.09.2019.
  • DAX 200-Tage Strategie mit 3%-Regel: Entsprechend den Regeln der Strategie.

 

Strategie Kurs Gesamt- Jährliche
30.09.19 Perform. Rendite
     
KCFSI direkt 623.268,93 € 523,27% 6,58%
KCFSI Folgemonat (2 M) 746.704,78 € 646,70% 7,26%
KCFSI Kauf < 0,5 1.087.342,98 € 987,34% 8,67%
DAX Buy-and-Hold 685.043,68 € 585,04% 6,93%
DAX 200 Tage (3% Regel) 989.318,31 € 889,32% 8,31%

Von den untersuchten Strategien schneidet die Strategie des sofortigen Kaufs sogar schlechter ab als der DAX, während die Strategie mit dem Kauf nach einem Monat Karenzzeit leicht besser als eine reine Buy-and-Hold Strategie des DAX abschneidet.
Deutlich besser – auch besser als die DAX 200-Tage Strategie – zeigt sich die Strategie mit dem Kauf unterhalb eines Indexstandes von 0,5.

Neues Börsensignal

Obwohl der Stress Index für den US-amerikanischen Markt konzipiert wurde, konnte er alle großen Rezessionen des deutschen Aktienmarktes erkennen.
Deshalb soll der Indikator mit in die monatlich ermittelten Börsensignale aufgenommen werden.
Dabei wird ein Verkaufssignal ausgegeben, wenn Indexwert größer gleich 1 ist und Kaufsignal wenn Indexwert kleiner als 0,5 ist.

Rückblick auf die “Dynamische Relative-Stärke” Strategie

vector_Graphic_1Die Relative-Stärke Strategien konnten mit Blick auf die absoluten Zahlen nicht nur die Vergleichsindizes, sondern auch viele andere Strategien outperformen. Allerdings war das Abschneiden nicht kontinuierlich auf hohem Niveau, sondern schwankte je nach Zeitraum deutlich.
Beim wikifolio “DynamischeRelative Stärke” hatte ich angedeutet, einen zweiten Blick auf diese Tatsache zu werfen. Allerdings musste ich feststellen, dass sich daraus ein Umfang von mehr als ein paar Zeilen entwickelt. Dafür ist ein Artikel auf der Website deutlich besser geeignet, als ein Kommentar auf wikifolio.
Im weiteren Verlauf werden einige Daten zusammengetragen, die uns erlauben sollten, zumindest ein kleines Resümee zu ziehen.

Dabei werden die Daten in Zeiträume von 6 Monaten (mit Ausnahme der ersten Periode, die etwas kürzer ist) zusammengefasst und nach folgenden Kriterien aufgeführt:

  • Grafik der wöchentlichen Performance der Strategie und des DAX’.
  • Grafik des absoluten Wertes der Strategie und des DAX’ normiert auf 100% zu Beginn der Periode.
  • Performance der Strategie über die Periode.
  • Performance des DAX’ über die Periode.
  • Vergleich der wöchentlichen Performance zwischen Strategie und DAX, d.h. für jede Woche in der die Performance der Strategie besser als die des DAX’ ist wird ein Punkt vergeben. Ist die Performance des DAX’ höher, so wird ein Minuspunkt vergeben.
  • Anzahl der durchgeführten Verkäufe der Strategie während der Periode.
  • Bewertung im Vergleich zum DAX: Ist die Performance während der Periode deutlich besser als die des DAX’, so wird die Farbe grün eingesetzt. Im umgekehrten Fall wird die Farbe rot gesetzt. Sind beide Werte vergleichbar, kommt “gelb” zum Einsatz.
  • Bewertung absolut: Bei deutlich positiver Performance wird die Farbe grün eingesetzt. Bei deutlich negativer Performance wird “rot” gesetzt. Ist keine größere Änderung erfolgt, so wird “gelb” gesetzt.
  • Volatilität DAX: Die Jahresvolatilität des DAX’ (250 Tage) gemittelt über den Beobachtungszeitraum.
  • Maximum Drawdown: Größter Wertverlust zwischen Höchst- und dem darauffolgenden Tiefststand innerhalb der Periode.

1.Halbjahr 2016

Perf_Proz_1_16

Perf_Abs_1_16

2.Halbjahr 2016

Perf_Proz_2_16

Perf_Abs_2_16

1.Halbjahr 2017

Perf_Proz_1_17

Perf_Abs_1_17

2.Halbjahr 2017

Perf_Proz_2_17

Perf_Abs_2_17

1.Halbjahr 2018

Perf_Proz_1_18

Perf_Abs_1_18

2.Halbjahr 2018

Perf_Proz_2_18

Perf_Abs_2_18

1.Halbjahr 2019

Perf_Proz_1_19

Perf_Abs_1_19

2.Halbjahr 2019

Perf_Proz_2_19

Perf_Abs_2_19

Zusammenfassung

Mittels einer direkten Gegenüberstellung lassen sich die Daten besser beurteilen. Doch zuvor soll das Abschneiden über den gesamten Zeitraum gegenübergestellt werden:

 

wikifolio DAX
113,73% 36,23%

Über die komplette Zeit schneidet das wikifolio deutlich besser ab als der DAX.

Kommen wir nun zu den in Halbjahresperioden zusammengefassten Werten:

 

Rel. Perform. Performance Vergleich Verkäufe Bewertung Bewertung Volatilität max.
wikifolio DAX wiki vs DAX wikifolio vs DAX ohne DAX DAX Drawdown
1/2016 11,65% -2,38% 4 2 25,27% -12,12%
2/2016 22,44% 20,13% 5 8 23,47% -11,86%
1/2017 24,11% 10,91% 5 6 17,10% -4,78%
2/2017 37,10% 1,45% 17 2 11,32% -4,47%
1/2018 -11,73% -4,73% 0 11 12,21% -14,01%
2/2018 -12,09% -14,20% 2 9 14,14% -21,41%
1/2019 24,38% 17,42% 2 5 15,47% -5,68%
2/2019 -4,81% 7,57% -2 9 15,27% -10,13%


Den Vergleich “wikifolio versus DAX”, mit den wöchentlichen Auswertungen können wir getrost außer Acht lassen, denn dass das wikifolio im Gesamten besser als der DAX performt, wenn die wöchentlichen Ergebnisse besser sind, ist wohl selbstverständlich.

Dagegen ist bei der Anzahl der Verkäufe im wikifolio ein Trend auszumachen: Überwiegend sorgt eine geringe Anzahl an Verkäufen für ein gutes Ergebnis:
Auch dieses Verhalten ist durchaus nachzuvollziehen. Verkauft wird, wenn der RSL deutlich fällt und dies geschieht in der Regel bei fallenden Kursen. Auch lange Zeit stagnierende Kurse können letztendlich zu einem Verkauf führen, was aber seltener vorkommt.

Überraschend ist die Tatsache, dass sich aus der DAX Volatilität innerhalb des Beobachtungszeitraums keinerlei Zusammenhänge erkennen lassen.

Dafür ist ein anderer Zusammenhang um so deutlicher zu erkennen: Je höher der Maximum Drawdown in dem ausgewerteten Zeitraum, d.h. je ausgeprägter ein zusammenhängender Kurssturz war, desto schlechter ist das Abschneiden des wikifolios. Natürlich haben starke Kursabnahmen große Auswirkungen auf die Performance, aber eben nicht alleine. Denn betrachten wir das 2.Halbjahr 2017 mit dem geringsten Maximum Drawdown, sehen wir, dass der DAX dennoch nur 1,45% Zuwachs erzielen konnte.
Neben dem bereits erwähnten Grund, sollte ein weiteres Phänomen in Betracht gezogen werden:
Nach Bärenmärkten ist immer wieder zu beobachten, dass die vorherigen Gewinneraktien nicht mehr gefragt sind, während neue Werte in den Vordergrund rücken. Mit Momentumstrategien zu der auch die Relative-Stärke Strategie in allen Varianten zählt, wird eben auf Gewinneraktien gesetzt. Unterstellen wir bei vorausgehenden Aussage, dass es kein Bärenmarkt sein muss, sondern dass schon starker Kurssturz zu dem Verhalten führen kann, so lassen sich die obigen Zusammenhänge gut erklären.

Fairerweise muss aber erwähnt werden, dass dies bei dem relativ kurzen Gesamtbeobachtungszeitraum lediglich eine Vermutung sein kann. D.h. weitere Daten müssen künftig die Richtigkeit untermauern oder widerlegen.

Resümee

Was für Auswirkungen können die gesammelten Daten und die Auswertungen haben?
Wir werden sicherlich nicht im Vorfeld ermitteln können, wie stark die Börsen fallen werden. Aber was bleibt dann noch?
Drei Kernaussagen lassen sich treffen:

  • Es gibt Zeiten bei denen Relative-Stärke Strategien schlechter als der breite Markt abschneiden. Dabei können deutliche Kursabschläge auftreten.
  • Viele Studien belegen, dass Relative-Stärke Strategie über längere Zeiträume besser als der breite Markt abschneiden.
  • Die Phasen, in denen die Strategie besser oder schlechter als der Markt abschneidet, lassen sich nicht vorhersagen.

Sicherlich gibt es mehrere Möglichkeiten auf diese Eigenschaften zu reagieren.
Persönlich sehe ich den Einsatz einer Momentum-Strategie einfach als ein Baustein von mehreren bei der Geldanlage. Somit wird auch bei einem einmal etwas größeren Abschlag das Gesamtdepot nur in geringerem Maß belastet, während längerfristig von den Vorteilen profitiert werden kann.
Wie so häufig beim Thema Aktien gibt es leider nicht die perfekte Lösung, sondern nur Möglichkeiten zur Optimierung der bestehenden Vorgaben.

Depotcheck Jahresende 2019

Weighing 1Zwar steht noch ein Börsentag im Jahr 2019 aus, doch sollte diese Tatsache keinen Einfluss auf die prinzipiellen Aussagen zum Depotcheck haben. Hintergrund ist, dass ab dem 31.Dezember die Umstellung auf die neuen, virtuellen Depots für 2020 auf der Agenda steht.

Nach dem schwachen Vorjahr zeigten sich die Märkte in 2019 wieder von der besseren Seite. So legte der DAX stolze 26,3% zu.

Wie bereits im letzten Jahr wurden 26 Depots geführt. Alle zuvor behandelten Depots wurden weitergeführt, auch wurde kein Depot neu aufgenommen.
Wie bereits gewohnt, bleibt das Sparplan-Depot im Vergleich außen vor, da dessen Charakter mit monatlichen Spareinlagen sich von den anderen Depots prinzipiell unterscheidet.

Von den verbleibenden 25 Depots haben lediglich 4 Depots besser als der DAX abgeschnitten. Dies entspricht einer Quote von 16%, deutlich weniger als die 52% des Vorjahres und gleichzeitig die geringste Quote seit Auflegung der virtuellen Portfolios.

Bevor wir fortfahren, möchte ich die aktuelle Rangliste des Jahres 2019 aufführen. Die farbliche Unterscheidung soll helfen, Strategien mit ähnlicher Performance optisch aufzuzeigen.

Platz Vorjahr Strategie Start am: akt. Datum: aktueller Wert Gewinn/ Verlust 2019
1 22 Modifizierte Relative Stärke 04.01.16 27.12.19 37.893,54 € 32,58%
2 16 Trendfolge 28.02.14 27.12.19 40.902,39 € 31,03%
3 21 Relative Stärke nach Levy 21.02.14 27.12.19 47.294,24 € 26,70%
4 15 Schwergewicht 02.01.14 27.12.19 24.088,87 € 26,39%
5 14 DAX 02.01.14 27.12.19 13337,11 26,31%
6 18 Kombinierte Methode 02.01.14 27.12.19 25.638,80 € 25,91%
7 17 Low-Risk-Index 06.01.14 27.12.19 26.218,97 € 25,85%
8 10 Otto Normalverdiener Depot 02.01.14 27.12.19 34.127,35 € 25,65%
9 24 Small Caps Value Growth 02.01.17 27.12.19 21.289,81 € 22,64%
10 12 Sell in Summer 02.01.14 27.12.19 30.593,32 € 22,61%
11 19 Relative Stärke „Sell in Summer“ 21.02.14 27.12.19 43.162,09 € 19,13%
12 7 Dogs of the Dow 02.01.14 27.12.19 29.762,49 € 18,82%
13 5 Foolish Four 02.01.14 27.12.19 23.566,96 € 18,61%
14 4 Low Five 02.01.14 27.12.19 31.991,23 € 17,56%
15 6 Unemotional Value Four 02.01.14 27.12.19 33.788,33 € 16,52%
16 23 Value Depot KBV 02.01.15 27.12.19 29.965,01 € 15,10%
17 8 Low-Risk-5 06.01.14 27.12.19 29.169,08 € 13,56%
18 3 Unemotional Value Four Plus 02.01.14 27.12.19 36.234,32 € 13,41%
19 26 Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 02.01.15 27.12.19 21.338,29 € 11,67%
20 13 Umkehr 28.02.14 27.12.19 31.776,64 € 11,30%
21 20 Kombination 28.02.14 27.12.19 25.662,62 € 9,49%
22 2 Low-2 02.01.14 27.12.19 36.776,77 € 8,56%
23 11 200-Tage-Linie Strategie 02.01.14 27.12.19 23.428,14 € 8,47%
24 25 Value Depot „Feste Kriterien“ 02.01.15 27.12.19 19.627,76 € 4,45%
25 1 Low-1 02.01.14 27.12.19 15.573,04 € 3,71%
26 9 200-Tage-Linie Strategie mit Short 02.01.14 27.12.19 16.614,03 € -7,29%

Nicht zum ersten Mal geht das Modifizierte Relative-Stärke Depot als Jahresbester aus dem Rennen. Mit einem Plus von ca. 32,6% liegt die Strategie nur gut 6% vor dem DAX. Betrachten wir das Abschneiden über das ganze Jahr hinweg, so fällt auf, dass das Depot sehr schwach ins Jahr startete und sich bis Sommer dann im Mittelfeld aufhielt, ehe es kontinuierlich Richtung Spitze marschierte.

Mit Rang 3 ist das Relative-Stärke Depot nach Levy (+26,7%) ebenfalls ganz oben zu finden, was aufgrund der engen Verwandschaft zum Modifizierten Relative-Stärke Depot nicht überrascht. Was eher überrascht ist das mäßige Abschneiden (Rang 11) des Relative-Stärke Depot “Sell-in-Summer”, das über 7 Prozent hinter der Levy-Strategie hinterherhinkt. Dies lässt sich einerseits durch die positive Performance der Märkte in den Monaten August und September erklären, in denen die Strategie ja nicht investiert war. Zum anderen führte die Neuzusammensetzung zu einem schwächeren Gesamtergebnis.

Mit dem Trendfolgedepot auf Rang 2 befindet sich eine weitere Strategie, die auf die Trendstärke setzt. Mit einem Zuwachs von 31% wurde liegt Strategie nur knapp hinter dem Spitzenreiter.

Generell hat sich bestätigt, dass in Börsenjahren mit hohen Steigerungsraten auch die Momentumstrategien sehr erfolgreich agieren.

Erstmals ist das Schwergewichtsdepot mit Platz 4 im Vorderfeld zu finden. Werfen wir aber einen Blick in die jüngere und fernere Vergangenheit, so muss davon ausgegangen werden, dass dieses Resultat eher als Ausnahme anzusehen ist.

Direkt hinter dem DAX auf den Plätzen 6 und 7 rangieren mit der Kombinierten Methode und dem Low-Risk-Index zwei Strategien, die das ganze Jahr über mit DAX-Indexzertifikaten bestückt waren. So entspricht das Ergebnis dem des DAX’ abzüglich kleiner Zertifikatgebühren.

Überzeugend war auch das Resultat des Otto-Normalverdiener-Depots. Nachdem alle 6 Einzelaktien im Plus notieren, reicht es immerhin für Rang 8 bei einem Jahresgewinn von fast 26%.

Erst im dritten Jahr ist das Small Caps Value Growth Depot vertreten. Mit Rang 9 erzielt die Strategie 2019 das beste Resultat mit einer Steigerung um rund 22,6%.
Nur ganz knapp dahinter findet sich das Sell-in-Summer Depot. Mit Ausnahme von Platz 24 im Jahr 2017 erzielte die Strategie immer gute bis durchschnittliche Leistungen.

Das Mittelfeld wird von den Dividendenstrategien besetzt. In guten Börsenphasen wie im aktuellen Jahr konnten die Dividendentitel nicht die Top-Platzierungen des Vorjahres erzielen. Aber Ergebnisse zwischen 13% und 19% und den Plätzen 12 für das Dog of the Dow Depot, 13 für das Foolish Four Depot, 14 für das Low Five Depot, 15 für das Unemotional Value Four Depot und 18 für das Unemotional Value Four Plus Depot sind durchaus passabel.
Die Folgen mangelnder, bzw. fehlender Diversifizierung erlebten dagegen das Low-2 Depot auf Rang 22, sowie das Low-1 Depot auf Rang 25.

Noch im Mittelfeld mit Platz 16 hat sich das Value Depot KBV eingeordnet. Die schlechte Kursentwicklung von Steinhoff Int. Holdings verhinderte in diesem Jahr ein besseres Abschneiden.
Enttäuschend dagegen ist weiterhin die Leistung der beiden weiteren Value Depots “Einfacher, innerer Wert” auf Rang 19, sowie “Feste Kriterien” auf Rang 24.

Immer im Bereich zwischen vorderem und hinterem Mittelfeld bleibt auch in 2019 das Low-Risk-5 Depot. Nach den bisherigen Jahren ist zu erkennen, dass sich die Auswahl letztendlich auf relativ wenige DAX-Titel beschränkt.

Weit hinten auf den Plätzen 20 und 21 sind das Umkehrdepot und das Kombinationsdepot zu finden. Beim Umkehrdepot waren mit Continental, Covestro und der Deutschen Bank gleich drei der fünf Aktien nicht am Aufschwung beteiligt. Beim Kombinationsdepot kam mit Wirecard noch ein Wert dazu, der über 20% einbüßte.

Am Ende der Rangliste sind die 200-Tage-Linien Depots zu finden. Für das reine 200-Tage-Linien Depot reichte es nur zu Platz 23, da die Strategie erst Ende April ein Kaufsignal generierte und den vorausgehenden Kursaufschwung verpasste. Für das letztplazierte 200-Tage-Linien Depot mit Shortanteilen war dies doppelt ärgerlich, da in dieser Zeit  Shortanteile im Depot waren, die in dem Zeitraum sogar Kapital vernichteten.

Nachfolgend noch die Rangliste mit der Gesamtperformance. Bitte beachten Sie den unterschiedlichen Startzeitpunkt der Depots.

Platz Vorjahr Strategie Start am: akt. Datum: aktueller Wert Gewinn/ Verlust
1 1 Relative Stärke nach Levy 21.02.14 27.12.19 47.294,24 € 136,47%
2 2 Relative Stärke „Sell in Summer“ 21.02.14 27.12.19 43.162,09 € 115,81%
3 5 Trendfolge 28.02.14 27.12.19 40.902,39 € 104,51%
4 7 Modifizierte Relative Stärke 04.01.16 27.12.19 37.893,54 € 89,47%
5 3 Low-2 02.01.14 27.12.19 36.776,77 € 83,88%
6 4 Unemotional Value Four Plus 02.01.14 27.12.19 36.234,32 € 81,17%
7 10 Otto Normalverdiener Depot 02.01.14 27.12.19 34.127,35 € 70,64%
8 6 Unemotional Value Four 02.01.14 27.12.19 33.788,33 € 68,94%
9 9 Low Five 02.01.14 27.12.19 31.991,23 € 59,96%
10 8 Umkehr 28.02.14 27.12.19 31.776,64 € 58,88%
11 14 Sell in Summer 02.01.14 27.12.19 30.593,32 € 52,97%
12 11 Value Depot KBV 02.01.15 27.12.19 29.965,01 € 49,83%
13 13 Dogs of the Dow 02.01.14 27.12.19 29.762,49 € 48,81%
14 12 Low-Risk-5 06.01.14 27.12.19 29.169,08 € 45,85%
15 16 DAX 02.01.14 27.12.19 13337,11 38,95%
16 18 Low-Risk-Index 06.01.14 27.12.19 26.218,97 € 31,09%
17 15 Kombination 28.02.14 27.12.19 25.662,62 € 28,31%
18 19 Kombinierte Methode 02.01.14 27.12.19 25.638,80 € 28,19%
19 22 Schwergewicht 02.01.14 27.12.19 24.088,87 € 20,44%
20 20 Foolish Four 02.01.14 27.12.19 23.566,96 € 17,83%
21 17 200-Tage-Linie Strategie 02.01.14 27.12.19 23.428,14 € 17,14%
22 21 Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 02.01.15 27.12.19 21.338,29 € 6,69%
23 25 Small Caps Value Growth 02.01.17 27.12.19 21.289,81 € 6,45%
24 23 Value Depot „Feste Kriterien“ 02.01.15 27.12.19 19.627,76 € -1,86%
25 24 200-Tage-Linie Strategie mit Short 02.01.14 27.12.19 16.614,03 € -16,93%
26 26 Low-1 02.01.14 27.12.19 15.573,04 € -22,13%

Es dürfte wenig überraschen, dass nach den Ergebnissen des Jahres 2019 auch bei der Gesamtperformance die Relative-Stärke Strategie nach Levy und “Sell-in-Summer” die beiden Plätze an der Spitze behauptet haben.
Das Trendfolgedepot konnte von Rang 5 auf Rang 3 vorrücken, das Modifizierte Relative-Stärke Depot verbesserte sich von Rang 7 auf Rang 4. Diese Verbesserungen gingen auf Kosten des Low-2 Depots, das von Rang 3 auf Rang 5 fiel, sowie des Unemotional Value Four Plus Depot, das von Rang 4 auf Rang 6 stürzte.

Deutlich steigern konnten sich auch das Otto-Normalverdiener Depot, das Sell-in-Summer Depot und das Schwergewichtdepot. Schmerzlich dagegen war der Sturz von  Platz 17 auf Platz 21 beim 200-Tage-Linen Depot.

Das Schlusslicht ist weiterhin das Low-1 Depot.
Zu beachten sind die teilweise unterschiedlichen Startzeitpunkte.

Zum Abschluss noch eine Gegenüberstellung auf welchem Rang die Depots in den einzelnen Jahren belegt haben:

Strategie Rang Jahres-ende
2014
Rang Jahres-ende
2015
Rang Jahres-ende
2016
Rang Jahres-ende
2017
Rang Jahres-ende
2018
Rang Jahres-ende
2019
Durch-schn.
Rang
             
Modifizierte Relative Stärke 3 1 22 1 6,8
Trendfolge 5 4 1 16 16 2 7,3
Relative Stärke „Sell in Summer“ 4 2 4 8 19 11 8,0
Relative Stärke nach Levy 18 1 6 3 21 3 8,7
Unemotional Value Four Plus 7 21 13 4 3 18 11,0
Otto Normalverdiener Depot 1 6 21 21 10 8 11,2
Low-2 2 18 25 2 2 22 11,8
Dogs of the Dow 8 14 18 12 7 12 11,8
DAX 14 11 9 18 14 5 11,8
Sell in Summer 6 5 16 24 12 10 12,2
Value Depot KBV 3 12 7 23 16 12,2
Umkehr 21 7 7 6 13 20 12,3
Low-Risk-5 17 10 8 14 8 17 12,3
Unemotional Value Four 11 22 15 5 6 15 12,3
Low Five 14 17 20 9 4 14 13,0
Low-Risk-Index 9 13 24 15 17 7 14,2
Kombination 15 8 2 22 20 21 14,7
Foolish Four 13 23 17 17 5 13 14,7
Kombinierte Methode 10 12 19 23 18 6 14,7
Small Caps Value Growth 11 24 9 14,7
Schwergewicht 16 15 14 25 15 4 14,8
Value Depot „Einfacher,innerer Wert“ 9 11 13 26 19 15,6
200-Tage-Linie Strategie 19 16 10 20 11 23 16,5
Value Depot „Feste Kriterien“ 19 5 10 25 24 16,6
Low-1 3 24 23 26 1 25 17,0
200-Tage-Linie Strategie mit Short 22 20 22 19 9 26 19,7

Es gilt weiterhin die Aussage aus dem Vorjahr, dass nicht eine Strategie immer im Vorderfeld zu finden ist. Zwar gibt es qualitativ deutliche Unterschiede, aber schwächere Jahre durchleben alle vorgestellten Strategien.

Weitere Aussichten

Auch am Jahresende 2019 gilt die Aussage von Mark Twain uneingeschränkt, dass nämlich Prognosen schwierig sind, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.
Ausgehend vom Stand jetzt (30.12.2019) erlaube ich mir dennoch den Versuch einer kurzen Einschätzung, versehen mit dem Vermerk:”Wer’s glaubt, ist selbst Schuld”.

Ich sehe die Wahrscheinlichkeit einer ähnlich hohen Kurssteigerung der großen Indizes wie in 2019 für sehr gering an. Hintergrund ist ganz einfach, dass die Börsen zu Beginn des Jahres aus einer Baisse kamen, die Kurse also schon deutlich gefallen waren und somit ein größeres Potential nach oben gegeben war.

Trotzdem sehe ich die Möglichkeit für weiteren, moderaten Aufwärtstrend, da Aktien in Zeiten der Negativzinsen fast alternativlos sind und sich die Bewertungen in den meisten Fällen noch in einem vernünftigen Rahmen bewegen.
Kritisch aus Sicht der Börsen ist dagegen das rückgängige Wachstum vieler Industrienationen zu sehen.

Momentan schlicht nicht einzuschätzen sind politische Faktoren. So bieten augenblicklich Ankündigungen und Handlungen von jenseits des Atlantiks immer wieder “Überraschungspotential”. Dazu gibt es in verschiedensten Regionen Brandherde, deren Entwicklung schwer einzuschätzen ist.

Fazit: Eigentlich hat sich auch in Richtung 2020 nichts geändert. Es gibt Chancen und Risiken.
Also immer wachsam bleiben.

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